POL-HI: Vorstellung der Polizeilichen Kriminalstatistik 2017 für die Polizeiinspektion Hildesheim
Hildesheim (ots)
Nachdem der Innenminister, Herr Boris Pistorius, am gestrigen Tag die polizeiliche Kriminalitätsstatistik für das Land Niedersachen mit sehr positivem Resümee bekannt gab, wurden heute durch die Leiterin des Zentralen Kriminaldienstes, Frau Kriminaldirektorin Birgit Thieme, die Zahlen der Polizeiinspektion Hildesheim vorgestellt. Auch sie zeigte sich erfreut vom Landestrend, der sich in Hildesheim widerspiegelt.
Entwicklung der Fallzahlen und Aufklärungsquoten
Mit 16017 registrierten Straftaten in Stadt und Landkreis Hildesheim ist im Vergleich zu 2016 (18199) ein deutlicher Rückgang von 2182 Taten festzustellen, was 11,99% ausmacht. Gleichzeitig ergibt sich die niedrigste Anzahl von Straftaten in den letzten zehn Jahren.
Tatverdächtige
Im Jahr 2017 sind im Bereich der Polizeiinspektion Hildesheim insgesamt 7074 Tatverdächtige ermittelt worden. Davon waren 939 minderjährig - 677 Jugendliche und 262 Kinder. In den letzten Jahren war die Anzahl der ermittelten, minderjährigen Tatverdächtigen entsprechend des Landestrends rückläufig. In diesem Jahr ist ein leichter Anstieg von 18 minderjährigen Tatverdächtigen zu verzeichnen. Vornehmlich begehen Kinder und Jugendliche Taten im Eigentumsbereich, insbesondere Ladendiebstahl.
Rohheitsdelikte
Nach einem Anstieg im Vorjahr ist die Anzahl der Rohheitsdelikte in diesem Jahr wieder rückläufig. Die Zahl fiel um 330 Taten auf 2663. Das macht 11,03 % aus. 92,06 % dieser Taten wurden aufgeklärt. Grundsätzlich ereignen sich die meisten Taten im sozialen Nahbereich, d.h. Täter und Opfer kennen sich.
Rauschgiftdelikte
Im Bereich der Rauschgiftkriminalität ist es zu einem leichten Anstieg von 1047 auf 1162 Taten gekommen. Insgesamt betrachtet blieben die Fallzahlen über die letzten Jahre auf einem ähnlichen Niveau. Ein Grund für die leicht gestiegenen Zahlen im letzten Jahr, ist der erhöhte Ermittlungsdruck auf die Szene, u.a. durch den Einsatz von Ermittlungsgruppen (siehe Pressemeldung vom 23.02.2018). Dadurch wurden in diesem Deliktsbereich vermehrt Verfahren eingeleitet.
Wohnungseinbruchdiebstahl
Die Fallzahlen im Deliktsfeld Wohnungseinbruchdiebstahl sind, wie auch schon in den Jahren zuvor, rückläufig. Im vergangenen Jahr sind 423 Taten angezeigt worden, dies sind 54 Taten weniger als im Jahr zuvor. Davon blieben 167 Delikte im Versuchsstadium. 82 Taten konnten aufgeklärt werden, was einem Anteil von 23,64 % entspricht.
Die Polizeiinspektion Hildesheim setzt neben einer intensiven Tatortarbeit insbesondere auf die regelmäßige Durchführung von Kontrollaktionen mit ganzheitlichem Ansatz. Hier werden neben eigenen, auch Kräfte der Zentralen Polizeidirektion Hannover eingesetzt. Weiterhin hält der Beauftragte für Kriminalprävention wiederkehrend Vorträge zum Thema Einbruchschutz, was u.a. zur Folge hat, dass die Bürgerinnen und Bürger in die Sicherheit ihrer Häuser und Wohnungen investieren.
Cybercrime
Kriminalität unter Nutzung des Internets als Tatmittel wird in der Polizeiinspektion Hildesheim primär durch das "Team Cybercrime" bearbeitet. Auch hier sind die Fallzahlen im Vergleich zum Vorjahr leicht rückläufig. Im vergangenen Jahr sind 966 Taten registriert worden, dies sind 26 weniger als im Vorjahreszeitraum. Den größten Anteil nehmen nach wie vor mit 691 Taten die Betrugsdelikte ein. Aber auch Straftaten wie das Ausspähen von Daten, Beleidigung oder Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung werden im Netz begangen.
Gewalt gegen Polizeivollzugsbeamte - Widerstand
Erfreulicherweise ist die Anzahl der Widerstandsdelikte gegen Polizeivollzugsbeamte um 26,67 % rückläufig. Die Fallzahl ist von 60 im Jahr 2016 auf 38 Taten im Jahr 2017 gefallen. Die Polizeiinspektion Hildesheim liegt damit im Landestrend. Dennoch ist auch hier zu beobachten, dass Aggression und Respektlosigkeit gegenüber Polizeibeamten konstant bleibt. Das lässt sich vor allem an den Zahlen der Nötigungs- Bedrohungs- und Körperverletzungsdelikte gegen Polizeibeamte ablesen. Im Jahr 2017 ist es zu 25 (2016 26) Körperverletzungsdelikten und 6 (2016 5) Nötigungs- bzw. Bedrohungsdelikten zum Nachteil von Polizeibeamten gekommen.
Kriminalität im Kontext der Flüchtlingsbewegung
Im Jahr 2017 ist es zu 335 Straftaten durch Flüchtlinge gekommen. Dabei handelte es sich in 78 Fällen um einfache und in 17 Fällen um Diebstähle im erschwerten Fall. Ferner sind 65 Rohheitsdelikte und Straftaten gegen die persönliche Freiheit bekannt geworden. In 61 Fällen kam es zu Vermögens- und Fälschungsdelikten. 49 mal kam es zu sonstigen Straftatbeständen gem. dem StGB und 57 mal zu Verstößen gegen strafrechtliche Nebengesetze. In 8 Fällen kam es zu Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung. In 108 Fällen kam es zu Straftaten durch Flüchlinge gegen Flüchtlinge. Den größten Anteil daran nehmen die Rohheitsdelikte und Straftaten gegen die persönliche Freiheit ein. 78 mal kam es zu Straftaten gegen Flüchtlinge. Besondere deliktsspezifische Auffälligkeiten sind hier nicht erkennbar.
Fazit
Insgesamt betrachtet ist die Polizeiinspektion Hildesheim sehr zufrieden mit der Entwicklung der polizeilichen Kriminalitätsstatistik. Die Leiterin des Zentralen Kriminaldienstes resümierte: "Der Rückgang der Straftaten im Jahr 2017 ist sehr erfreulich. Insbesondere verzeichnen wir sinkende Fallzahlen bei den Delikten, die in der Bevölkerung leicht Sorge verursachen, nämlich Wohnungseinbrüche und Körperverletzungen. Ich danke meinen Kolleginnen und Kollegen der Polizeiinspektion Hildesheim und der unterstützenden Dienststellen für ihre kompetente und erfolgreiche Arbeit. Den Menschen in Stadt und Landkreis Hildesheim kann ich versichern, dass ihre Polizei rund um die Uhr für sie da ist. Melden sie sich, wenn sie etwas Verdächtiges wahrnehmen! Jeder kann zu Aufklärungserfolgen etwas beitragen".
Auch der Präsident der Polizeidirektion Göttingen, Herr Uwe Lührig, zeigte sich erfreut über die gesunkenen Fallzahlen und die gestiegene Aufklärungsquote:
"Wir haben auch im Jahr 2017 wieder einen wichtigen Beitrag für ein ausgeprägtes Sicherheitsgefühl der Bürgerinnen und Bürger in unserer Polizeidirektion geleistet. Ich möchte mich dafür ganz ausdrücklich bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Polizeidirektion Göttingen für ihr außergewöhnliches Engagement bedanken, die an 365 Tagen im Jahr rund um die Uhr Straftaten bekämpfen und aufklären. Nur dadurch ist es uns gelungen, innerhalb der Polizeidirektion Göttingen die Aufklärungsquote aus dem letzten Jahr erneut um 1,5 Prozentpunkte auf 64,03 % zu steigern und gleichzeitig die Fallzahlen um fast 8 % zu senken. Als besonders positiv erachte ich die deutlich sinkende Anzahl der Wohnungseinbrüche um 17,4 % bei gleichzeitig merklich gestiegener Aufklärungsquote um 4,1 Prozentpunkte auf 26,75 %. Auch auf Bundesebene stellt das einen hervorragenden Wert dar. Der Rückgang der Taten lässt sich unter anderem auf die Kontrollaktivitäten in der Polizeidirektion Göttingen im vergangenen Jahr zurückführen, in deren Verlauf rund 3800 Fahrzeuge und rund 5000 Personen kontrolliert wurden. Diesen erfolgreichen Weg setzen wir auch im Jahr 2018 fort", sagte Polizeipräsident Uwe Lührig.
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