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POL-HOL: Polizei, Verkehrswacht und Schulen sorgen für sicheren Schulweg: Achtung - Einschulung steht bevor Empfehlung: Erziehung zur Selbstständigkeit

POL-HOL: Polizei, Verkehrswacht und Schulen sorgen für sicheren Schulweg: Achtung - Einschulung steht bevor Empfehlung: Erziehung zur Selbstständigkeit
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Hameln (ots)

"Wenn Mama und Opa ein paar Mal mit mir geübt
haben, kann ich auch den Weg allein gehen." ABC-Schützin Tasja Duwe 
(6) hat keine Angst vor der Strecke zur Schule, die sie ab 01. 
September bewältigen muss. Schließlich sind da noch Sabrina und 
Christina aus der 2. und 4. Klasse; mit diesen Mädchen aus der 
Nachbarschaft wird sich Tasja morgens treffen und den Weg über den 
Forster Weg zur Grundschule Karlstraße zurücklegen. Rund 15 Minuten 
brauchen die Kinder dafür, die sich nach Einschätzung ihrer Eltern 
"mit den
Verkehrsregeln schon ganz gut auskennen".
Angesichts der Einschulungen am 1. September ist es nach Ansicht 
von Verkehrsexperten jetzt höchste Zeit für die Familien, den 
Schulweg abzugehen, mit den Kindern Gefahrenpunkte und 
Verhaltensregeln zu besprechen. Mutter Corinna Glitz schickt ihre 
Kinder "nicht aus Bequemlichkeit, sondern aus Überzeugung" zu Fuß zur
Schule. Sie meint, es sei letztlich sicherer, Kinder zur 
Selbständigkeit zu
erziehen und Vertrauen in deren Fähigkeiten zu haben.
Kaum Unfälle mit Erstklässlern
Die bisher gemachten Erfahrungen bestätigen die Einstellung der 
Mutter, denn "Verkehrsunfälle mit Erstklässlern hat es in den 
vergangenen Jahren im Landkreis Holzminden kaum gegeben", weiß 
Verkehrsexperte Claus Zurmöhle aus den statistischen Erhebungen zum 
Verkehrsunfalllagebild zu berichten.
Den Risiken sowie elterlichen Sorgen entgegenzuwirken, haben sich 
insbesondere die Polizei, Verkehrswacht und die Grundschulen zur 
Aufgabe
gemacht: Ratgeber klären über das richtige Verhalten im 
Straßenverkehr
auf, Straßenschilder mahnen an besonders frequentierten Schulwegen
Autofahrer zur Vorsicht. Einsatzbeamte der Polizei, die an den 
besonderes neuralgischen Punkten präsent sein werden, gehören ebenso 
zum Konzept wie die schon in den Kindergärten abgehaltenen Lektionen 
"Straße überqueren" und "auf den Verkehr achten". "Dies habe auch 
mitbewirkt, dass der Prozentsatz an
Verkehrsunfällen, bei denen Grundschüler die Opfer sind, nahezu bei 
Null
liegt", berichtet Zurmöhle. Dass viele Eltern  sich trotzdem nicht 
wohl fühlen bei dem Gedanken, ihre Sprösslinge alleine auf den Weg 
und in den Straßenverkehr zu entlassen, sei bekannt. Eine Konsequenz:
das elterliche "Schul-Taxi" und dessen "Auswüchse". Weil es 
praktischer, scheinbar risikoärmer oder einfach bequemer
erscheine, führen viele Eltern die Sprösslinge immer häufiger zur
Schule, was nicht selten chaotische Zustände vor den Schulen 
verursache
und somit genau die Gefahrensituationen hervorrufe, die vermieden 
werden
sollen, kritisiert Polizeikommissar Jens Meffert , der sich häufig 
gerade im Bereich der beginnenden Schulzeit an den Grundschulen 
aufhält und diese Situationen mehrfach beobachtet hat.
Hinzu komme das teilweise fahrlässige Verhalten der Pkw-Fahrer 
beim Absetzen und
Zusteigen der Kinder. "Da werden Türen unachtsam geöffnet, die Kinder
auf der falschen Seite aus dem Auto gelassen und unübersichtliche 
Halte-
und Wendemanöver durchgeführt", schildert Meffert. "Es kann nicht   
sein, dass die anderen Schüler durch auf dem Bürgersteig geparkte
Autos gezwungen werden, auf die Straße auszuweichen", macht er diese 
Gefahrensituation deutlich. Durch Gespräche und Ratschläge, aber auch
durch Präsenz versuchen die Polizeibeamten verstärkt in den ersten 
Wochen des Schulbeginns Abhilfe zu schaffen. Auch die Schulen bemühen
sich, dem gefährlichen Verhalten vor den Zugängen durch Aufklärung 
entgegenzuwirken. Der Effekt verpufft aber oft binnen kürzester Zeit.
Zum Glück sind aber gerade die Erstklässler aufgrund der ständigen 
Erinnerungen durch Eltern und Lehrer noch besonders aufmerksam und 
vor allem vorsichtig. Diese Vorsicht nimmt allerdings mit der Zeit 
ab. Daher ist es wichtig, die Lektionen in Sachen Verkehrserziehung
nach und nach aufzufrischen.
Zahlreiche Ratgeber sind vorhanden
Denkanstöße finden sich darüber hinaus in Ratgebern, die von den 
Schulen
bei der Anmeldung der Einschüler vergeben werden oder auch bei
Info-Veranstaltungen ausliegen. Darin enthalten sind allerlei Tipps, 
vom
"ordnungsgemäßen Anschnallen" über das "richtige Verhalten auf dem
Schulweg" bis hin zur "sicheren Nutzung des Schulbusses". Gerade der
letzte Punkt habe in der Vergangenheit an Bedeutung gewonnen. "Schon 
in
der 1. Klasse, müssen heutzutage viele Kinder lange Strecken ihres 
Weges
mit dem Schulbus zurücklegen. Aus diesem Grund haben wir diesen Punkt
in
den vergangenen Jahren immer mehr mit in unsere Planungen 
einbezogen",
erläutert Meffert
Wichtigste Maßnahme: Schulweg abgehen
Die ABC-Schützen sollten den Schulweg üben, soll heißen, den 
Schulweg gemeinsam abgehen, mögliche Abkürzungen, die Gefahren 
bergen, erkennen und den Weg ggf. umplanen.  Begleiten Sie Ihr Kind 
in den ersten Wochen, wenigstens so weit, bis andere Eltern 
übernehmen. Erläutern Sie Gefahren, warnen Sie vor
schlechten Beispielen, speziell Erwachsenen, die bei Rot die Straße
queren. Hektik ist dabei ein schlechter Berater. Deshalb: immer mit 
der
Ruhe. Wer sich morgens beeilen muss, macht mehr Fehler. Planen Sie 
darum
genügend Zeit fürs Aufstehen, Frühstück und den Schulweg ein. Zehn
Minuten mehr sind ideal. Geht ihr Kind gemeinsam mit anderen Kindern 
zur
Schule, dann sprechen sie sich mit den anderen Eltern ab.
Helle Kleidung und Reflektoren
Helle Kleidung und Reflektoren sind wichtig. So sehen auch andere
Verkehrsteilnehmer die Kinder schneller und können eher reagieren. 
Bei Jacken
und Schulranzen sollten die Eltern schon beim Kauf darauf achten, 
dass sie mit
Reflektoren ausgestattet sind, damit die Kinder auch im Winter gut zu
sehen sind, wenn es wieder früher dunkel wird. Kinder lassen sich
leicht ablenken: Helfen Sie, den Blick für das Wichtige zu schärfen:
Gehen sie mit ihrem Kind durch eine Spielstraße. Auf der anderen
Straßenseite postieren sie einen Bekannten, der das Kind ruft. Wie
reagiert ihr Kind? Erklären Sie ihm, wie es sich verhalten soll und
warum. Kinder noch ein eingeengtes Sehfeld haben und deshalb Gefahren
leicht zu spät erkennen. Kinder sollten wissen, wo die Eltern
erreichbar sind. Ihr Kind sollte Auskunft darüber geben können, wie 
es
heißt, wo es wohnt und wie man Mutter und Vater erreichen kann.
Erreichen die Kinder die Schule nur mit dem Bus, ist
Extratraining angesagt: warten, einsteigen, hinsetzen und sitzen
bleiben, umsichtig aussteigen. Kinder mit Fahrrad gehören auf den
Gehweg Reden Sie mit ihrem Kind über Gefahren, die von Fremden
ausgehen. Machen Sie deutlich, dass es nie mit Fremden mitgehen und 
nie
an ein Auto herantreten darf, aus dem es von Unbekannten angesprochen
wird. Streit und Raufereien vermeiden helfen.

Rückfragen bitte an:

Polizei Hameln-Pyrmont/Holzminden
August-Wilhelm Winsmann
Telefon: (0 55 31) 9 58-1 22
Fax: (0 55 31) 9 58-1 50
E-Mail: auwi.winsmann@polizei.niedersachsen.de

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