Polizeiinspektion Hameln-Pyrmont/Holzminden
POL-HOL: Schwerer Raubüberfall entpuppte sich als "Räuberpistole" - Überfall war nur vorgetäuscht -
Hameln (ots)
So recht glauben mochten die Einsatzbeamten des Polizeikommissariats Holzminden dem Taxifahrer schon bei der Schilderung des Überfalls nicht. Allzu abenteuerlich klangen die Schilderungen des Mannes, der kurz vor Mitternacht am letzten Samstag des alten Jahres Opfer eines brutalen Überfalls geworden sein wollte und er angab, dass ihm dabei 200,-- EUR gestohlen worden seien.
Was war passiert:
Völlig aufgelöst hatte am Samstag, 29.12.2007, um 23.30 Uhr, ein Taxifahrer aus dem benachbarten Nordrhein-Westfalen den Polizeibeamten mitgeteilt, dass er zuvor über Handy nach Boffzen im LK Holzminden gebeten worden sei, um eine Fahrt mit einem Fahrgast in den benachbarten Kreis Höxter durchzuführen. Stattdessen wäre tatsächlich der Fahrgast in Boffzen an der vereinbarten Stelle aber gar nicht erschienen, so dass er sich nach einigen Minuten Wartezeit entschlossen hatte, wieder die Rückfahrt in den Kreis Höxter anzutreten. Als er sich dann bereits wieder mit seinem Fahrzeug in Richtung Beverungen bewegt habe, habe ihn plötzlich ein anderes Fahrzeug überholt, zwei vermummte Personen seien aus dem Auto gesprungen, hätten ihn mit einem Schrotgewehr bedroht und sich in seinen Mietwagen gesetzt. Während einer der beiden Männer nunmehr das Fahrzeug gefahren hätte, hätte ihm der zweite Täter die Augen verbunden und ihn weiterhin bedroht. Erst nach geraumer Fahrzeit und ihm nicht bekannter Fahrtstrecke habe man ihn dann auf einem Parkplatz eines Einkaufsmarktes in Holzminden freigelassen. Dann habe er festgestellt, dass die Täter ihn aus seiner im Fahrzeug mitgeführten Brieftasche um 200,-- EUR beraubt hatten.
Auf Grund des spektakulär geschilderten Verbrechens waren noch in der Nacht umfangreiche Ermittlungen durch die Beamten des Polizeikommissariats Holzminden angelaufen. Im Zuge dieser Ermittlungen konnte jetzt in Erfahrung gebracht werden, dass es sich bei dem Überfall tatsächlich nur um eine "Räuberpistole" handelte.
Tatsächlich hatte sich der 51jährige Taxifahrer während der "Tatzeit" mit einer Frau, die er über ein Inserat kennen gelernt hatte, in einer Gaststätte im Solling getroffen und das angeblich gestohlene Geld für den Gaststättenbesuch und andere Dinge bereits ausgegeben. Um gegenüber der Unternehmensleitung des Taxiunternehmens den Verlust des Geldes sowie über seine Nichterreichbarkeit während des Rendezvous eine Erklärung zu haben, war er auf die Idee gekommen, die Geschichte über den Überfall zu erzählen. Der 51jährige wird sich nunmehr zum Vorwurf des Vortäuschens einer Straftat verantworten müssen. Vor dem Hintergrund des Vorhaltes des Ermittlungsergebnisses legte der Mann reumütig ein Geständnis ab.
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