Polizeiinspektion Hameln-Pyrmont/Holzminden
POL-HM: Pressenotiz der Polizei Bad Pyrmont
Hameln (ots)
(Bad Pyrmont) Auch drei Tage nach dem beinahe tödlich endenden Messerstich in den Hals einer 26jährigen Frau aus Lügde ermittelt die Bad Pyrmonter Polizei noch immer mit Hochdruck, um den Täter der Tat zu überführen.
Rückblick: Am Sonntagabend, 20.9.08, hatte ein 46jähriger Mann aus dem Ortsteil Holzhausen die Polizei und den Rettungsdienst mit der Behauptung alarmiert, ein Bekannter (44) habe in seiner Wohnung der 26jährigen Frau aus Lügde ein Messer an den Hals gehalten.
Die nur wenige Minuten später eintreffenden Polizeibeamten waren vor Ort neben dem Anrufer auf die beiden anderen Personen, einen 44jährigen Bad Pyrmonter sowie das Opfer, getroffen.
Die Frau blutete zu diesem Zeitpunkt stark aus einer Stich- bzw. Schnittverletzung am Hals, wobei ein Rechtsmediziner später feststellte, dass der vermutlich mit einem Messer ausgeführte Stich nur um wenige Millimeter die Halsschlagader verfehlt hatte.
Das Opfer hatte in seiner ersten Vernehmung den Wohnungsinhaber der Tat bezichtigt, während dieser den anwesenden 44jährigen, ehemaligen Lebensgefährten des Opfers, als Täter benannte. Dieser wiederum schwieg von Anfang an zum gesamten Ablauf.
Nachdem auf Grund der Aussage der 26-Jährigen zunächst der Wohnungsinhaber ins Fadenkreuz der Ermittler geraten war konzentrieren sich die Ermittlungen der Bad Pyrmonter Polizei drei Tage nach der Tat auf den 44jährigen ehemaligen Lebensgefährten des Opfers.
Auch wenn die Tatwaffe trotz einer groß angelegten Suchaktion, an der mehr als ein Dutzend Beamte beteiligt waren, noch immer nicht gefunden werden konnte, sprechen die Ermittlungsergebnisse derzeit dafür, dass der Mann, der von Beginn an die Aussage verweigert hat, der Täter gewesen sein dürfte.
Der Mann soll unmittelbar vor der Tat per Telefon ein Streitgespräch mit einer Bekannten geführt haben, in dem es um das Opfer ging. Dieses Telefonat soll ihn letztlich dazu veranlasst haben, im Anschluss auf das Opfer einzustechen.
"Wir verfügen über Beweise, die eindeutig darauf hindeuten, dass der 44jährige der Täter war." berichtete der Leiter des Kriminal- und Ermittlungsdienstes Bad Pyrmont gestern auf Anfrage. Nähere Einzelheiten hierzu können derzeit aus ermittlungstaktischen Gründen jedoch noch nicht bekannt gegeben werden.
Warum das Opfer den wahren Täter von Beginn an in Schutz genommen, ihn sogar als ihren "Lebensretter" bezeichnet und einen höchstwahrscheinlich Unschuldigen der Tat bezichtigt hat können die Beamten derzeit nur vermuten. Es scheint sich zwar zu bestätigen, dass Täter und Opfer noch immer in einer Art Beziehung leben, die Ermittlungen gehen in dieser Frage momentan aber noch in alle Richtungen.
Sollte sich der Verdacht bestätigen, dass die 26-Jährige bewusst den Falschen beschuldigt und diesen damit der Gefahr ausgesetzt hat, für mehrere Jahre ins Gefängnis zu müssen, wird auch sie mit einer empfindlichen Strafe rechnen müssen. Mittlerweile ist auch gegen sie ein Strafverfahren u.a. wegen Falscher Verdächtigung eingeleitet worden. Das Strafmaß für dieses Delikt kann bis zu fünf Jahren Haft betragen.
Rückfragen bitte an:
Polizei Bad Pyrmont, POK Jens Kozik, Tel. 05281/94060.
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