Polizeiinspektion Hameln-Pyrmont/Holzminden
POL-HM: Versuchter Einbruchsdiebstahl in ein Fabrikgebäude oder "vermeintlicher Gruselspaß"?
Hameln (ots)
(Eimbeckhausen) - Am 22.10.2008 meldete ein aufmerksamer Anwohner gegen 04.00 Uhr über Notruf der Polizei, dass er gerade drei Personen beobachtet habe, wie diese über einen an der Hemschehäuser Straße befindlichen Zaun einer dortigen Fabrik geklettert seien.
Den ersten kurz danach eintreffenden Beamten zeigte der Zeuge einen Pkw BMW mit hannoverschem Kennzeichen, den die drei Personen dort abgestellt haben.
In dem BMW werden augenscheinlich auf der Rückbank einbruchstypisches Werkzeug und eine Pistole festgestellt. Das Fahrzeug wurde von der Polizei sichergestellt. Die Pistole stellte sich später als Nachbildung einer echten Waffe heraus.
Weitere eintreffende Polizeikräfte umstellten und durchsuchten das Objekt, ohne jedoch die drei Personen aufzufinden.
Bei einer Überprüfung der Halteranschrift in Barsinghausen gaben drei jungen Leute den Polizeibeamten gegenüber an, dass sie mit dem BMW in Eimbeckhausen und auch auf dem Fabrikgelände gewesen seien.
Bei den drei jungen Leuten handelt es sich um zwei 21-Jährige Männer und eine 18-Jährige Frau, alle kommen aus Barsinghausen.
Die Vernehmungsbeamten des Polizeikommissariates Bad Münder staunten nicht schlecht, als sie die Darstellung der beiden Männer und der Frau hörten.
Man hatte sich vorher am Abend einen Horrorfilm angesehen und wollte sich nun selbst etwas "Gruselatmosphäre" verschaffen. Aus dem Grund sei man nach Eimbeckhausen zu diesem Firmengelände gefahren. Man sei davon ausgegangen, dass die große Halle leer stehen würde. Man habe sich dann schwarze Sturmmasken aufgesetzt und das Gelände betreten. Man wollte sich gegenseitig erschrecken. Dann sei die Polizei erschienen und ihr Fahrzeug hätte man abgeschleppt. Als weitere Funkstreifenwagen der Polizei eintrafen, sei man aus lauter Angst schnell nach hinten von dem Gelände über einen Acker in einen kleinen Wald geflüchtet, noch bevor das Gelände umstellt war. Später habe man eine Angehörige angerufen, die sie in Eimbeckhausen abgeholt hätte. An einen Einbruch in die dortige Firma oder gar an einen Diebstahl habe man keinesfalls gedacht.
Gegen die drei jungen Leute, die strafrechtlich noch nicht in Erscheinung getreten sind, wurde ein Strafverfahren wegen des Verdachtes des besonders schweren Diebstahl in ein Fabrikgebäude / Versuch eingeleitet.
Alleine das widerrechtliche Betreten des umfriedeten Firmengeländes erfüllt den Straftatbestand des Hausfriedensbruch, mit einer Strafandrohung "Freiheitsstrafe bis 1 Jahr oder Geldstrafe".
So oder so wird der "vermeintliche Gruselspaß" teuer für die jungen Leute. Aufgrund der Durchsuchungsmaßnahmen konnte die Arbeit in der Firma nicht rechtzeitig aufgenommen werden. Weiterhin sind die Abschleppkosten zu entrichten.
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