Polizeiinspektion Hameln-Pyrmont/Holzminden
POL-HOL: Gesuchter Räuber geht der Polizei ins Netz
Staatsanwalt beantragt Haftbefehl
Hameln (ots)
Die Überfälle auf den Edeka-Markt in Neuhaus und das Schreibwarengeschäft in Holzminden sind aufgeklärt. Nach umfangreichen Ermittlungen gelang es den Fahndern der Holzmindener Polizei, einen 43-jährigen Mann festzunehmen. Unter der erdrückenden Beweislast legte der Tatverdächtige ein umfangreiches Geständnis ab.
Die Serie gemeiner Straftaten begann im Juli des vergangenen Jahres mit dem Überfall auf den Edeka-Markt in Neuhaus. Ein halbes Jahr lang ermittelten die Beamten gegen einen zunächst unbekannten Täter, bis sich jetzt die Schlinge zuzog. Als der Tatverdächtige mit dem Zug in Holzminden ankam und sich ein Zimmer mieten wollte, klickten die Handschellen. Ob der 43-Jährige, offiziell hat er derzeit keinen festen Wohnsitz, einen weiteren Überfall geplant hatte, ist noch unklar.
Der brutalste Überfall vom 23. Dezember ist noch in guter Erinnerung. Am Tag vor Heiligabend war der Geschäftsführerin eines Schreibwarengeschäfts am Holzmindener Haarmannplatz mit Waffengewalt die Tageseinnahme entrissen worden. Als die Frau nach Geschäftsschluss das Gebäude durch den Hintereingang verließ und in ihr Auto steigen wollte, wartete der Täter schon auf sie. Trotz heftiger Gegenwehr der Frau gelang es ihm, eine Tasche mit mehreren tausend Euro und anderen Gegenständen zu erbeuten. Obwohl die Polizei schnell am Tatort war und eine Großfahndung einleitete, konnte der Räuber im vorweihnachtlichen Einkaufstrubel entkommen.
Ähnlich viel Glück hatte der 43-Jährige zuvor schon bei den beiden Überfällen auf den Edeka-Markt in Neuhaus am 15. Juli und am 26. November 2009. Jeweils unmaskiert und mit einem Messer bewaffnet konnte er ebenfalls mehrere tausend Euro Bargeld rauben. Doch mit der Sicherung und Auswertung von Spuren sowie mit der Veröffentlichung von Phantombildern zog sich die Schlinge und dem Räuber immer enger. "Der Mann hat an verschiedenen Orten immer nur sehr kurz gewohnt, zuletzt hielt er sich in Holland auf", erläutert Kriminalhauptkommissar Carl Fahrenholz. Doch die Fahnder waren sich inzwischen sicher, dass er wieder nach Holzminden kommen wird. "Er war kaum in der Stadt, da wussten wir, wo wir ihn finden, alles ging sehr schnell", bestätigt Fahrenholz.
Ein besonderes Lob der Polizei geht deshalb auch an die Personen, die mit Hinweisen zur Aufklärung dieser Straftatenserie beigetragen haben. Nach dem derzeitigen Ermittlungsstand geht die Polizei davon aus, dass noch weitere Straftaten auf das Konto dieses Mannes gehen.
Mit ehrlicher Arbeit hatte der 43-Jährige bislang nicht viel Erfolg gehabt. Und als Harz IV-Empfänger reichte das Geld offenbar nicht zur Finanzierung seines Lebens in Holland. Derzeit benötigt er gar kein Geld, denn in Absprache mit der Staatsanwaltschaft in Hildesheim wurde ein Haftbefehl beantragt und vom Amtsgericht Holzminden entsprechend erlassen. Bis zur Gerichtsverhandlung sitzt er hinter Schloss und Riegel. Für derartige Raubdelikte ist eine mehrjährige Haftstraße zu erwarten.
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