Polizeiinspektion Hameln-Pyrmont/Holzminden
POL-HM: Pressemitteilung der Polizei Bad Pyrmont: Kriminalstatistik des PK Bad Pyrmont 2013 für die Stadt Bad Pyrmont
Hameln (ots)
Im Jahr 2013 wurden in Bad Pyrmont insgesamt 1200 Straftaten begangen, das sind zwar 16 Taten (1,4 %) mehr als im Vorjahr, aber damit wurde immer noch der zweitniedrigste Wert der letzten 10 Jahre erreicht. Die Anzahl der Straftaten bewegt sich somit gegenüber den Vorjahren weiterhin auf sehr niedrigem Niveau.
Von den angezeigten Straftaten konnten 771 Fälle (64,3 %) durch die Bad Pyrmonter Polizei aufgeklärt werden. Gegenüber dem Vorjahr ist die Aufklärungsquote damit um 3 % zurückgegangen, sie liegt aber trotzdem noch erheblich über dem Landesdurchschnitt von 61,3 %. Die Ermittlungsverfahren der Bad Pyrmonter Polizei wurden gegen insgesamt 582 Täter, davon 420 männliche Tatverdächtige und 162 weibliche Tatverdächtige, geführt.
In den einzelnen Deliktsbereichen stellt sich die Kriminalitätsentwicklung wie folgt dar:
2 Straftaten richteten sich gegen das Leben der Opfer. Dabei handelt es sich um den Verdacht einer fahrlässigen Tötung im Rahmen einer ärztlichen Behandlung und ein vorsätzliches versuchtes Tötungsdelikt aus Dezember 2012. Hier war das 30-jährige Opfer auf offener Straße von einer männlichen Person im Verlauf eines zunächst verbalen Streites vor seinem Wohnhaus an der Lortzingstraße mit einem Messer attackiert worden.
Weiterhin waren 11 Sexualdelikte zu bearbeiten (dass sind 3 mehr als im Vorjahr). Alle Straftaten wurden aufgeklärt, in 2 Fällen waren Kinder Opfer dieser Taten. 6-mal ging es bei den Ermittlungen um die Verbreitung pornografischer Schriften (5-mal wurden Schriften oder Dateien an Personen unter 18 Jahren abgegeben, in 1 Fall ging es um Kinderpornografie). Exhibitionistische Handlungen wurden in dem Jahr 2013 bei der Polizei nicht angezeigt.
Der nächste Straftatenkomplex befasst sich mit den Rohheitsdelikten. Dazu zählen zunächst die Raubstraftaten. Davon ereigneten sich 5 in Bad Pyrmont (2 weniger als im Vorjahr), von denen 60 % geklärt wurden. Im November wurde eine 75-jährige Frau in der Schulstraße Opfer von Räubern, die bereits einige Tage vorher bei ihr in der Wohnung waren. Als die Täter erneut bei ihr erschienen, drangen sie gewaltsam in die Wohnung ein und raubten Schmuck und Bargeld. Einige Tage später dürften sie ein älteres Ehepaar in der Bahnhofstraße bestohlen haben. Häufigste Delikte in diesem Komplex sind die Körperverletzungen, wobei es zu 141 angezeigten Taten kam, 31 Taten oder 28,2 % mehr als im Jahr zuvor. Aufgeklärt davon wurden 94,3 %. In 41 Fällen handelte es sich um "gefährliche Körperverletzungen", bei denen von den Tätern Waffen eingesetzt wurden oder sie gemeinschaftlich handelten. Auch hier waren es 11 Taten oder 36,8 % mehr als 2012. Im Zusammenhang mit diesen Gewaltdelikten gab es auch mehrere Einsätze in den Bad Pyrmonter Gaststätten, bei denen gleich mehrere meist alkoholisierte Gäste aufeinander eingeprügelt haben. Im Juni wurde ein 49-jähriger Mann Opfer einer Messerattacke auf der Schloßstraße, bei der ihm erhebliche Stichverletzungen am Hals und Rücken zugefügt wurden.
Zu diesem Komplex zählen auch die 9 Körperverletzungen, die von den Verursachern fahrlässig begangen worden sind, darunter der Angriff eines Rottweilers auf ein Kind, der sich im Juni auf dem Spielplatz auf der Bahnhofstraße ereignete. Der 7-jährige Junge wurde durch die Attacke, Gott sei Dank, nur leicht verletzt. Weiterhin fallen unter diesen Komplex 10 Fälle von Stalking (1 mehr als im Vorjahr). 32 Bedrohungen (7 mehr) und 15 Nötigungen (8 mehr).
372 Diebstähle, dass sind 51Taten oder 12,1 % weniger als im Vorjahr, kamen 2013 bei der Bad Pyrmonter Polizei zur Anzeige. Davon konnten 41,7 % aufgeklärt werden. 132 Fälle waren Einbruch-Diebstähle, das sind 9 Fälle weniger als 2012. Beim einfachen Diebstahl waren es nur noch 240 Taten (42 weniger). Darunter fiel auch eine Vielzahl von Straftaten, bei denen Täter sich in die Sozialräume von Geschäften und Praxen einschlichen und dort die Wertsachen des Personals stahlen.
Bei den einfachen Diebstählen wurden 54 Ladendiebstähle angezeigt, Fahrräder wurden 34-mal in Bad Pyrmont entwendet (2012 waren es noch 43 gestohlene Fahrräder). Im Dezember gelang es der Bad Pyrmonter Polizei zwei 17 und 18 Jahre alte Männer aus Detmold zu ermitteln, die im Stadtgebiet von Lügde und Bad Pyrmont, vorwiegend aber am Bad Pyrmonter Bahnhof, mehrere Fahrräder entwendet hatten. Im Oktober wurden aus einem Mercedes Sprinter im Bussemeyerweg zwei neuwertige E-Bikes gestohlen.
Die Zahl der Wohnungseinbrüche ist gegenüber 2012 mit genau 26 Taten konstant geblieben. Dabei handelt es sich in 10 Fällen um so genannte Tageswohnungseinbrüche, bei denen die Täter die Abwesenheit der Geschädigten zur Tageszeit ausgenutzt haben, um in die Wohnung einzubrechen.
Im Dezember wurde durch die Hamelner Polizei ein Pkw Fiat verfolgt und schließlich angehalten. Während einer der Fahrzeuginsassen sich durch Flucht der Kontrolle entziehen konnte, wurde der andere Insasse, ein 35-jähriger Mann aus Albanien, gefasst. Im PKW wurde Diebesgut aufgefunden, welches er kurz zuvor bei einem Einbruch in ein Wohnhaus in Bad Pyrmont erbeutet wurde. Auch Trickdiebstähle wurden in 8 Fällen in Bad Pyrmont begangen, wobei die Täter ihre Opfer ablenkten, um dann Geldbörsen aus Kleidung und Taschen zu entwenden.
11-mal wurden Fahrzeuge aufgebrochen, um daraus Wertsachen zu entwenden, die in den meisten Fällen sichtbar in den Fahrzeugen lagen. 16-mal waren Fahrzeuge sogar gar nicht verschlossen, so dass den Tätern der Diebstahl gelang. An motorisierten Fahrzeugen wurde 2013 in Bad Pyrmont lediglich ein Moped gestohlen.
Um 23,4 % ist die Zahl der Betrugsdelikte in Bad Pyrmont auf jetzt 243 Straftaten gestiegen. Der Anstieg bezieht sich im Wesentlichen auf die Betrugshandlung im Internet, wobei sowohl die Besteller von Waren betrogen wurden als auch die Anbieter, denen die Waren nicht bezahlt wurden. Weiterhin geht es hierbei auch um Bestellungen bei Versandhäusern (63 Fälle), die dann nicht bezahlt wurden und wo von den Tätern zum Teil auch im großen Umfang Bestellungen vorgenommen wurden. Dazu zählen ebenfalls die so genannten "Schockanrufe", bei denen vorwiegend älteren Menschen vorgetäuscht wird, dass sich ein naher Angehöriger in einer akuten Notsituation befindet und unbedingt sofort Geld benötigt wird, das in bar übergeben werden soll. Auch Unterschlagungen gehören mit 61 Taten dazu. Hier hat sich die Fallzahl um 41,9 % erhöht. 7-mal konnte die Polizei Täter überführen, von denen Urkunden gefälscht wurden.
Bei den sonstigen Straftaten handelt es sich um Erpressungen (5 Fälle, 3 mehr), Widerstand gegen Polizeibeamte (1 Fall, 4 weniger), Hausfriedensbruch (27 Fälle, 15 mehr), Vortäuschen von Straftaten (5 Fälle, 3 weniger), Falsche Verdächtigung (9 Fälle, 1 weniger), Brandstiftung (4 Fälle, 2 weniger) unter anderem das Werfen eines Brandsatzes in das "Multi-Kulti-Geschäft" in der Humboldtstraße im März 2013, Beleidigung (57 Fälle, 1 weniger), Sachbeschädigungen (165 Fälle, 7 mehr), dabei 65 Sachbeschädigungen an Pkw. In einem Fall war es ein 23-jähriger Kurgast, der auf dem jüdischen Friedhof in der Bombergallee die Grabsteine umwarf und dadurch einen erheblichen Sachschaden verursachte.
Aus dem Bereich der strafrechtlichen Nebengesetze sind an erster Stelle die Rauschgiftdelikte zu nennen. Hier wurden 55 Ermittlungsverfahren in Bad Pyrmont geführt, 28 oder 33,8 % weniger als noch 2012. 33-mal handelte es sich um den Erwerb und Besitz von Cannabis-Produkten, 2-mal Kokain, 6-mal synthetische Drogen. 11-mal wurde gegen die Täter wegen Handels mit den Drogen ermittelt. Jeweils 4-mal wurden Verfahren nach dem Bundesnaturschutz- und Tierschutzgesetz geführt. In einem Fall hatten unbekannte Täter in einer Sporttasche, die sie mit einem Stein beschwerten, drei junge Katzen in der Emmer ertränkt. 6-mal wurde wegen Verstößen gegen das Waffen- und Sprengstoffgesetz ermittelt, dazu zählt auch der Sprengstofffund im Oktober im Rathaus.
Auch für das Jahr 2013 bleibt festzustellen, dass der überwiegende Teil der Täter männlich ist (72,16 %). In der Altersgruppe der Kinder, Jugendlichen und der Heranwachsenden (bis 21 Jahre) wurden 120 Täter/-innen ermittelt. Älter als 60 Jahre waren 64 Täter/-innen.
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