Polizeiinspektion Hameln-Pyrmont/Holzminden
POL-HOL: Polizeikommissariat legt Kriminalstatistik für 2015 für den Landkreis Holzminden vor: Konstant hohes Niveau in der Aufklärung von Straftaten im Landkreis Holzminden
Hameln (ots)
Der leichte Trend des Rückganges des Straftatenaufkommens der letzten Jahre im Landkreis Holzminden setzte sich im abgelaufenen Jahr fort.
"Diese Entwicklung ist gerade auch deswegen durchweg positiv zu sehen, wenn man bedenkt, dass vergleichsweise die Gesamtstraftatenentwicklung des Landes Niedersachsen ein weiterhin ansteigendes Straftatenaufkommen aufweist", bewertet der Leiter des Polizeikommissairat Holzminden, Polizeirat Marco Hansmann, die Entwicklung im Landkreis Holzminden, positiv.
Während im hiesigen Zuständigkeitsbereich die Gesamtanzahl aller Delikte um 24 auf 3643 Straftaten im Vergleich zum Vorjahreszeitraum gesunken ist, stieg die Gesamtanzahl aller Straftaten im Lande Niedersachsen um immerhin 15.740 (2,85%) von 552.730 auf 568.470 Straftaten. Durch die Beamtinnen und Beamten des Polizeikommissariats Holzminden (einschließlich der nachgeordneten Dienststellen und Dienstzweige) konnten von den 3643 registrierten Straftaten 2465 Fälle = 67,66% aufgeklärt werden. Die Aufklärungsquote sank damit im Jahr 2015 gegenüber dem Vorjahr zwar um gut 1%, liegt aber mit beachtlichen 6,49 Prozentpunkten deutlich über dem Durchschnittswert des Landes Niedersachsen, das eine Gesamtaufklärungsquote von 61,17% (Vorjahr 60,61%) aufzuweisen hat.
"Damit setzt sich auch die über bereits lange Jahre andauernde Serie der sehr guten Aufklärungsergebnisse der Holzmindener Polizei fort", stellt Hansmann fest.
Die wesentlichen Ergebnisse der Gesamtstatistik stellt der Leiter des Kriminal- und Ermittlungsdienstes, Erster Kriminalhauptkommissar Manfred Hellmich, vor:
Niedrige Kriminalitätshäufigkeitszahl im Landkreis Holzminden
Vier Mal so viel männliche Tatverdächtige gegenüber weiblichen Tatverdächtigen
Leichter Anstieg der Diebstahlskriminalität allgemein; davon - Abnahme der Wohnungseinbruchs- und Fahrraddiebstähle; - Zunahme der Ladendiebstähle; - Zunahme von PKW-Diebstählen; aber - Abnahme der Diebstähle an bzw. aus PKW
Abnahme der Rohheitsdelikte insgesamt, mit - Rückgang von Raubdelikten, - Rückgang der einfachen, gefährlichen und schweren Körperverletzungstaten sowie - deutlicher Rückgang der Häuslichen Gewalt
Anstieg von Sachbeschädigungen
Deutlich mehr Rauschgiftdelikte bekannt geworden
Konstant hohe Anzahl von Vermögens-/Betrugsdelikte; dabei - Steigerung der Computerkriminalität
Gesamtstraftaten:
Mit 3.643 registrierten Staftaten im Jahr 2015 und dem leichten Rückgang von 24 Straftaten im Vergleich zum Vorjahr 2014 liegt das Polizeikommissariat Holzminden nur knapp über dem niedrigsten Wert der gesamten vergangenen 15 Jahre des Straftatenaufkommens aus dem Jahr 2012, als 3638 Straftaten registriert wurden. Immerhin liegt der Mittelwert der zurückliegenden Jahre bei über 4000 Fällen.
Häufigkeitszahl:
Eine bedeutende Kennzahl zur objektiven Messbarkeit der Sicherheit bundesweit ist die so genannte Kriminalitätshäufigkeitszahl, also die Anzahl der registrierten Straftaten, theoretisch hochgerechnet auf 100.000 Einwohner. Mit einer Häufigkeitszahl von 5.099 (2014 = 5100) liegt die Kriminalitätsbelastung im Landkreis Holzminden erneut - wie auch in den vergangenen Jahren - um knapp 1.500 Punkte unter dem Wert der Polizeidirektion Göttingen und gut 2.000 Punkte unter dem niedersächischen Landeswert.
Vier Mal so viel männliche Tatverdächtige gegenüber weiblichen Tatverdächtigen:
Im Zuständigkeitsbereich des Polizeikommissariats Holzminden konnten im Jahr 2015 2465 Straftaten aufgeklärt werden. Von den Tatverdächtigen waren 1986 männlichen und 479 weiblichen Geschlechts. 304 ermittelte Tatverdächtige waren nicht deutscher Nationalität.
"Dabei ist die Anzahl der von Flüchtlingen begangenen Straftaten im Verhältnis zu der tatsächlichen Anzahl der hilfesuchenden Flüchtlinge, die im im Landkreis Holzminden untergebracht sind, keinesfalls als auffällig zu bezeichnen", erläutert Polizeirat Hansmann.
Im Rahmen der Ermittlungen konnten 36 Kinder und 174 Jugendliche als Tatverdächtige festgestellt werden.
Leichter Anstieg der Diebstahlskriminalität allgemein;
davon Abnahme der Wohnungseinbruchs- , Tageswohnungseinbrüche und Fahrraddiebstähle; Zunahme der Ladendiebstähle; Zunahme von PKW-Diebstählen; aber Abnahme der Diebstähle an bzw. aus PKW
Mit 1.153 Taten machen Diebstahlsdelikte ein knappes Drittel (31,65 %) gegenüber 30,27% im vergangenen Jahr aus. Damit wurden im Vergleichszeitraum 2015 gegenüber 2014 43 Delikte mehr angezeigt. Beim Diebstahl wird die Tatbegehung grundsätzlich differenziert in "Diebstahl ohne erschwerende Umstände" und "Diebstahl unter erschwerenden Umständen" Von den insgesamt 1153 Diebstahlstaten entfallen mit 677 mehr als die Hälfte auf - ohne erschwerende Umstände - und 476 Fälle auf Diebstähle - mit erschwerenden Umständen.
"Erfreulicherweise liegt die Aufklärungsquote mit 27,73% dabei deutlich über der Quote des Landes. Maßgeblich haben zu diesem guten Ergebnis die intensiven Ermittlungen der Polizeistation Bodenwerder beigetragen, die zu einer Vielzahl von schweren Diebstählen eine Tätergruppe ermitteln konnten", unterstreicht Hellmich.
Wohnungseinbrüche beeinträchtigen wie kaum ein anderes Delikt das subjektive Sicherheitsgefühl aller Menschen. "Umso erfreulicher ist es, dass entgegen des Landestrends, die Anzahl der Wohnungseinbrüche nach einem Rückgang von fast 12% in 2014, nochmals ein leichter Rückgang in 2015 auf 79 (2015 = 81) Taten zu verzeichnen ist", macht Hansmann deutlich. "Hier werden wir jedoch weiter im Verbund der Polizeidirektion Göttingen einen deutlichen Schwerpunkt unserer Arbeit setzten, sind sich sowohl der Kommissariatsleiter Hansmann, als auch Hellmich und der Leiter des Einsatz- und Streifendienstes, Erster Polizeihauptkommissar August- Wilhelm Winsmann, einig. Die so genannten Tageswohnungseinbrüche, begangen während der Tageszeit, bewegen sich auf einem weiterhin niedrigem Niveau; 2015 waren es 19 gegenüber 24 im Jahr 2014. .
Eine deutlich sinkende Fallzahl ist beim Diebstahl (einfacher und schwerer Diebstahl) von Fahrrädern zu verzeichnen. Während in den vergangenen Jahren noch bis zu über 160 Fahrräder gestohlen gemeldet wurden, gingen die Fahrraddiebstähle kontinuierlich zurück, so dass im vergangenen Jahr noch 96 Fälle gegenüber 114 Fahrraddiebstähle in 2014 aufzunehmen und zu bearbeiten waren.
Rund 60% der Räder waren zum Tatzeitpunkt nicht gesichert, so dass es dem oder den Täter(n) leicht gemacht wurde. Kriminalgeografische Betrachtungen zum klassischen Fahrraddiebstal haben ergeben, dass insbesondere im Bereich der hiesigen Schulen, des Bahnhofsbereiches sowie des Freibades Tatorte von Fahrraddiebstählen darstellen.
Im Bereich des typischen Ladendiebstahls wurden im Jahr 2015 169 Fälle zur Anzeige gebracht, bei denen naturgemäß der oder die Täter durch Detektive oder Warenhauspersonal häufig auf frischer Tat betroffen wurden. Im Jahr 2014 wurden 142 Ladendiebe ertappt.
Im vergangenen Jahr wurden im Landkreis Holzminden 11 Kraftwagen ( 7 = 2014) entwendet. Immerhin gut die Hälfte der PKW-Diebe (54,55%) konnte ermittelt werden. Bei den Diebstählen an bzw. aus Kraftfahrzeugen sind die Fallzahlen auf 35 (42 in 2014) gesunken. Hier beträgt die Aufklärungsquote 20,00%.
Abnahme der Rohheitsdelikte insgesamt, mit Rückgang von Raubdelikten; Rückgang der einfachen, gefährlichen und schweren Körperverletzungstaten sowie deutlicher Rückgang der Häuslichen Gewalt
Unter der Überschrift "Rohheitsdelikte" werden im Wesentlichen Körperverletzungen sowie Straftaten gegen die persönliche Freiheit (Freiheitsberaubung/ Nötigung/Bedrohung) und Raub- und Erpressungsdelikte erfasst. Im Vergleich zum Jahr 2014 (584 Fälle) wurden 2015 insgesamt 546 Fälle, also 38 weniger registriert (-6,51%). Dabei sank auch die Zahl der Raubdelikte im vergangenen Jahr auf 18 Fälle gegenüber dem Vergleichjahreszeitraum 2014 um 4 Fälle. Die Aufklärungsquote lag dabei im letzten Jahr bei erfreulichen 94,51%.
Auch die Anzahl der Körperverletzungsdelikte - gesamt - in 2015 sank um 21 Delikte von 399 Taten auf 378 in 2014 (-5,26%). Auch die Anzahl der qualitativ deutlich schwerwiegenderer gefährlichen und schweren Körperverletzungsdelikte verringerte sich um 4,76% von 105 auf 100 Taten. Dennoch bleibt "Gewalt" insbesondere in Verbindung mit Alkohol und in Gruppen ausgeübt nach wie vor ein ernstzunehmendes, gesellschaftliches Phänomen, das auch im ländlichen Raum festzustellen ist.
Deutlicher Rückgang der Häuslichen Gewalt:
Das Aufkommen von Sachverhalten, denen Häusliche Gewalt zugrundeliegt, ist nach stetigem Anstieg der vergangenen Jahre nach Inkrafttretens des § 238 StGB (Nachstellung) im Jahr 2007 nunmehr im vergangenen Jahr um 19 Fälle von 60 auf 41 Fälle zurückgegangen.
Anstieg von Sachbeschädigungen
Während 2014 gegenüber 2013 die Sachbeschädigungen um ganze 100 Fälle abgenommen hatten und damit im Trend der letzten Jahre ein absolut niedriges Niveau erreicht worden war, ist die Anzahl der Sachbeschädigungen mit 361 Straftaten gegenüber 324 im Jahr 2014 erstmalig seit einigen Jahren wieder um 37 Straftaten angestiegen. Insbesondere wurden Sachbeschädigungen im öffentlichen Raum und an Kraftfahrzeugen begangen. Hier handelt es sich teilweise um Serien, bei denen nachts Autoreifen zerstochen, Fahrzeuge zerkratzt oder öffentliches Eigentum beschädigt wurde (2015 gab es 140 dieser Art gegeüber 119 Straftaten in 2014). Sachbeschädigungen durch Graffiti wurden auch im vergangenen Jahr im Landkreis Holzminden in erfreulicherweise nur geringer Anzahl festgestellt und bildet derzeit kein polizeiliches Problem.
Deutlich mehr Rauschgiftdelikte bekannt geworden:
Bei der Rauschgiftkriminalität handelt es sich um ein typisches Kontrolldelikt. Für die polizeiliche Praxis bedeutet dieser Umstand, dass mit dem Einsatz von Ermittlern und damit einhergehend der Intensivierung der Ermittlungen das so genannte Dunkelfeld in diesem Deliktsbereich aufhellen wird. In 2015 wurden diesbzüglich 222 Ermittlungsverfahren eingeleitet, was einen Zuwachs von 20% gegenüber dem Vorjahr bedeutet. Ursächlich für diesen Anstieg war ein größeres Ermittlungsverfahren gegen eine männliche Person aus dem Landkreis Holzminden.
Konstant hohe Anzahl von Vermögens-/Betrugsdelikte; dabei
Steigerung der Computerkriminalität
Im Jahr 2015 wurden im Landkreis Holzminden 851 Vermögens- und Fälschungsdelikte festgestellt, die zu 83,45% aufgeklärt werden konnten. Das bedeutet mit drei Fällen weniger gegenüber 2014 eine nahezu konstant gebliebene Anzahl. Die Computerkriminalität ist um knapp 10% um sechs Delikte von 65 auf 71 Delikte im Jahr 2015 angestiegen. Unter dem Begriff der Computerkriminalität werden in der polizeilichen Kriminalstatistik im Wesentlichen das Ausspähen, Abfangen von Daten einschließlich der Vorbereitungshandlungen dazu erfasst. Aber auch die Fälschung beweiserheblicher Daten durch Täuschungen im Rechtsverkehr innerhalb der elektronischen Datenverarbeitung, sowie die Datenveränderung, werden hierbei unter dieser Begrifflickeit statistisch erfasst.
Fazit:
Das Sicherheitsniveau im Holzminden ist bei leicht gesunkenen Fallzahlen und einer hohen Aufklärungsquote nach wie vor hoch. Dieses wird auch durch die niedrige Häufigkeitszahl belegt.
"Damit hat die Polizei auch im vergangenen Jahr wieder ihre Leistungsfähigkeit für die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger im Landkreis Holzminden bewiesen, stellt der Leiter der Polizeiinspektion Hameln-Pyrmont/Holzminden, Kriminaldirektor Ralf Leopold die Arbeit der Mitabreiterinnen und Mitarbeiter des Polizeikommissariats Holzminden mit den nachgeordneten Polizeistationen Bodenwerder und Stadtoldendorf positiv heraus.
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