Polizeiinspektion Hameln-Pyrmont/Holzminden
POL-HOL: Durch Einsperren und Verabreichen heftigster Prügel: 19jährige sollte mit Gewalt zwangsverheiratet werden - 7 Monate Freiheitsstrafe und 750,-- EUR Geldstrafe für rabiaten Vater -
Holzminden (ots)
Verheiratungen von Töchtern - auch gegen deren erklärten Willen - sind offensichtlich nach wie vor unter bestimmten Nationalitäten in unserer Gesellschaft nicht unüblich. So wurden allein in den letzten acht Wochen drei solcher Fälle im Bereich des Polizeikommissariats Holzminden bekannt.
Einen besonders eklatanten Fall des Gefügigmachens gab es in der letzten Woche in Stadtoldendorf. Durch entsprechende Hinweise konnte die Polizei im Vorfeld in Erfahrung bringen, dass eine 19jährige Schülerin von ihrem Vater über einen längeren Zeitraum in erheblicher Weise körperlich misshandelt und eingesperrt wurde, um dadurch zu erreichen, dass seine Tochter einen von ihm ausgesuchten Bräutigam heiraten sollte.
Die 19jährige blieb jedoch hartnäckig - trotz der nicht unerblichen Verletzungen - die ihr ihr Vater zugefügt hatte.
Am vergangenen Donnertag, unmittelbar nach Bekanntwerden des Sachverhaltes, bereiteten Einsatz- und Ermittlungsbeamte aus Holzminden und Stadtoldendorf durch einen entschlossenen Einsatz dem ungesetzliche Treiben des Vaters ein Ende und nahmen ihn vor seiner Wohnung in Stadtoldendorf fest. Die 19jährige Tochter konnte "befreit" und nunmehr dauerhaft an einem unbekannten Ort in Sicherheit gebracht werden.
In einer kurzfristig anberaumten gerichtlichen Hauptverhandlung wurde der Vater, ein 45jähriger, ursprünglich aus dem Libanon stammender Mann, wegen Körperverletzung und Freiheitsberaubung zu sieben Monaten Freiheitsentzug auf Bewährung und 750, -- EUR Geldstrafe verurteilt.
Vor diesem Hintergrund möchte u.a. die Polizei potentiellen Geschädigten, die ein ähnliches Schicksal erleiden, Mut machen, sich vertrauensvoll an Hilfsorganisationen oder auch an die Polizei zu wenden.
Rückfragen bitte an:
Polizeikommissariat Holzminden
August-Wilhelm Winsmann
Telefon: (0 55 31) 9 58-1 22
Fax: (0 55 31) 9 58-1 50
E-Mail: auwi.winsmann@polizei.niedersachsen.de
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