Polizeiinspektion Hameln-Pyrmont/Holzminden
POL-HM: Mordkommission findet Leiche der vermißten Pyrmonterin
Hameln (ots)
(Hameln-Aerzen) Die seit Ende April 2002 vermißte Beate O. aus Bad Pyrmont ist tot. Die bei der Polizeiinspektion Hameln eingerichtete Mordkommission fand die Leiche der Frau am Mittwochvormittag in einem Waldgebiet nordwestlich der Ortschaft Aerzen. Nach derzeitigem Ermittlungsstand geht die Polizei von einem Unglück mit tödlichem Ausgang zum Nachteil der Beate Ortmann aus.
Die damals 48-Jährige bewohnte allein seit 1999 die Kellerwohnung eines Mehrfamilienhauses in der Helenenstraße in Bad Pyrmont.
Die Spur der Beate Ortmann verlor sich für die Ermittler der Mordkommission im April 2002: Am 16. April 2002 registrierte die Polizei die damals 48-Jährige noch als Opfer einer Körperverletzung. Ende April 2002 wurde dann in Aerzen (Landkreis Hameln-Pyrmont) letztmalig Geld vom Konto der Vermißten abgehoben.
Die Polizei in Hameln wurde erst Ende Mai 2005 durch den Sohn der Frau aus Bad Pyrmont über das Verschwinden informiert. Aus persönlichen Gründen hatte dieser den Kontakt zur Mutter abbrechen lassen. Nachdem ihm die erneute Kontaktaufnahme nicht gelang, wandte sich der Mann an die Polizei.
Die ersten polizeilichen Ermittlungen ergaben weiter, dass die Pyrmonterin auch Kontakt zur örtlichen Alkoholikerszene hatte.
Durch eine Spurensuche in der Wohnung der Beate Ortmann erhielt die inzwischen beim Zentralen Kriminaldienst der Inspektion Hameln eingerichtete Mordkommission dann Hinweise auf ehemalige Kontaktpersonen der Beate Ortmann, die mittlerweile nach Bockenem (Landkreis Hildesheim), Bremen und Gifhorn verzogen waren.
Bereits im Juni 2003 wurde der Polizei Hameln durch eine anonyme Person gemeldet, dass eine Frau aus Hameln verstorben und vergraben worden wäre. Das damalige Problem der Ermittler: Es wurde niemand vermißt!
Erst durch die Vermißtenanzeige des Sohnes wurden die Ermittler des Zentralen Kriminaldienstes hellhörig und vermuteten, dass es sich bei der durch den anonymen Anrufer genannten "verstorbenen und vergrabenen Frau" um Beate Ortmann handeln könnte!
"Die Mordkommission wurde gegründet, da wir auf Grund der Gesamtumstände ein gegen Beate Ortmann gerichtetes Gewaltverbrechen nicht ausschließen konnten", teilt der Leiter der Mordkommission, Kriminalhauptkommissar Axel Brünger, mit.
Im Verlauf der weiteren Ermittlungen im Trinkermilieu wurden den Beamten der Mordkommission drei damals in Aerzen wohnende Kontaktpersonen der Beate Ortmann bekannt: Eine Frau (50 Jahre alt, aus Wesendorf) und zwei Männer (49, aus Wesendorf und 43 Jahre alt aus Bad Pyrmont).
Gegen die 50-Jährige und den 49-jährigen Mann aus Wesendorf bestand letztlich der Anfangsverdacht, an der Tötung der vermißten Beate Ortmann beteiligt gewesen zu sein, so dass die Staatsanwaltschaft in Hannover in der vergangenen Woche einen Durchsuchungsbeschluss für die Wohnungen der beiden Verdächtigen beim zuständigen Gericht in Hannover beantragte.
Am Dienstag (9.11.2005) durchsuchten die Beamten der Mordkommission die Wohnungen der Verdächtigen. Durch die sich anschließenden Vernehmungen aller drei ehemaligen Kontaktpersonen konnten letztlich die Umstände des Todes und der Ablageort der Leiche ermittelt werden.
Demnach waren alle vier Personen am 01. Mai 2002 in der Gemarkung Aerzen gewandert und hatten dabei auch Alkohol getrunken.
Auf dem Heimweg gegen Mitternacht in die Ortschaft Aerzen ist die stark alkoholisierte Beate Ortmann nach dem aktuellen Ermittlungsstand dann mehrfach gestürzt, plötzlich zusammengesackt und leblos am Boden liegengeblieben.
Da der heute 49-Jährige damals eine Bewährungsstrafe verbüßte, entschieden sich die drei Begleitpersonen der Beate Ortmann gegen die Benachrichtigung von Rettungsdienst und Polizei.
In einem Bollerwagen verbrachten sie die Verstorbene an den Rand des Waldgebietes nordwestlich der Ortschaft Aerzen und vergruben die Leiche in einer Buchenanpflanzung.
"Die Obduktion am Donnerstag (10.11.2005) ergab keine Hinweise auf ein Fremdverschulden am Tod der Beate Ortmann", sagt der Leiter der Mordkommission, Axel Brünger, und ergänzt: "Derzeit gehen wir von einem sogenannten natürlichen Todesfall aus."
Zu den Akten gelegt, wird der Fall allerdings noch nicht: Derzeit prüft die Staatsanwaltschaft Hannover, ob das Verhalten der drei damaligen Begleitpersonen der Beate Ortmann gegen andere strafrechtliche Vorschriften verstoßen haben könnte.
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