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Polizeiinspektion Hameln-Pyrmont/Holzminden

POL-HM: Gemeinsame Presseerklärung der Staatsanwaltschaft Hannover und der Polizei Hameln : Erpresserbande verhaftet
Täter fordern Bargeld in Millionenhöhe

Hameln (ots)

(Hameln - Stadthagen) Die Polizei Hameln und die
Staatsanwaltschaft in Hannover verbuchten gestern Abend (Donnerstag, 
15.12.2005) einen Ermittlungserfolg gegen eine mehrköpfige 
Erpresserbande:
Die Polizei nahm mehrere Tatverdächtige fest, die einen 
Geschäftsmann aus dem Landkreis Hameln-Pyrmont vor neun Tagen für 
eine Nacht entführt hatten und zunächst ein Bargeld in Millionenhöhe 
forderten.
Nach einer Geldübergabe an eine Frau in Hannover konnten im 
Verlauf der letzten Nacht insgesamt acht Personen aus dem Landkreis 
Schaumburg durch die Polizei Hameln und Sondereinheiten des 
Landeskriminalamtes ermittelt und verhaftet werden.
Die Staatsanwaltschaft Hannover führt gegen die Tatverdächtigen 
jetzt ein umfangreiches Ermittlungsverfahren wegen erpresserischem 
Menschenraub.
Bereits am Mittwoch, 7.12.2005, gegen 18 Uhr,  wurde der 
31-jährige Geschäftsmann aus dem Landkreis Hameln-Pyrmont nach den 
bisherigen Ermittlungen durch drei maskierte Täter vor seinem 
Wohnhaus mit Waffengewalt überwältigt.
Die Gewalttäter fesselten den 31-Jährigen demnach an den Händen 
und verschleppten ihn mit seinem Geländewagen in die Autowerkstatt 
eines 55-jährigen Tatverdächtigen aus dem Auetal (Landkreis 
Schaumburg).
Dort wurde das Opfer dann über mehrere Stunden festgehalten und 
erpresst. Die Entführer drohten dem Geschädigten damit, ihn selbst 
oder einen seiner Familienangehörigen zu töten und forderten ein 
Bargeld in Millionenhöhe.
Nach seinen Angaben vereinbarte der 31-Jährige mit den Erpressern 
letztlich die Zahlung eines ihm möglichen Lösegeldes von mehreren 
tausend Euro und sagte zu, dies am Montag, 12.12.2005, an die 
Erpresser zu übergeben.
Daraufhin wurde der Mann am frühen Donnerstagmorgen, 08.12.2005, 
gegen 4 Uhr, von den Entführern freigelassen.
Noch am selben Tag wandte der Geschädigte sich an die Polizei.
Unter der Leitung von Polizeidirektor Bernd Wiesendorf wurde bei 
der Inspektion Hameln-Pyrmont/Holzminden eine Sonderkommission 
eingerichtet und Experten des Landeskriminalamtes beteiligt.
Am Montagmittag, 12.12.2005, traten die Erpresser telefonisch 
erneut mit dem Opfer in Kontakt und forderten den 31-Jährigen auf, am
späten Montagnachmittag den vereinbarten Geldbetrag zu übergeben. 
Dazu sollte das Opfer der Erpressung mit seinem Pkw von seinem 
Firmensitz in Hannover losfahren und auf weitere telefonische 
Anweisungen warten.
Zu einer Geldübergabe kam es an diesem Tage jedoch nicht.
Eine zweite Geldübergabe wurde zwischen den Tatverdächtigen und 
dem Opfer für Donnerstag, 15.12.2005, in Hannover verabredet.
Zur Geldübergabe gegen 18 Uhr erschien eine 20-jährige Frau, die 
anschliessend mit dem Lösegeld vom Bahnhof in Hannover mit dem Zug in
den Landkreis Schaumburg fuhr.
Nachdem sie den Zug in Haste (Landkreis Schaumburg) verlassen 
hatte und zur Weiterfahrt einen Pkw benutzen wollte, wurde die 
Tatverdächtige durch Polizeibeamte vorläufig festgenommen.
Folgeermittlungen und intensive Fahndungsmaßnahmen der Polizei um 
die Kreisstadt Stadthagen erbrachten schnell Hinweise auf weitere 
Tatverdächtige aus dem Landkreis Schaumburg, so dass bis Mitternacht 
letztlich sieben weitere Personen vorläufig festgenommen werden 
konnten.
Vier Männer (55, 28, 28 und 22 Jahre alt, alle aus dem Landkreis 
Schaumburg) gelten nach den bisherigen polizeilichen Ergebnissen 
dabei als Drahtzieher und werden auf Antrag der Staatsanwaltschaft 
Hannover heute dem Amtsgericht in Hameln vorgeführt.
Daneben laufen derzeit die Ermittlungen der Polizei weiter auf 
Hochtouren:
"Derzeit werden die jeweiligen Tatbeiträge der Festgenommenen und 
eventuell existierende Vorbeziehungen zwischen den Tatverdächtigen 
und dem Opfer verifiziert. Des weiteren zeigen sich die 
Tatverdächtigen im Rahmen ihrer Vernehmungen bei der Polizei zum Teil
geständig.", sagt der Leiter der Polizeiinspektion 
Hameln-Pyrmont/Holzminden, Polizeidirektor Bernd Wiesendorf, und 
ergänzt: "Die polizeilichen Einsatzmaßnahmen führten letztlich zur 
vollständigen Identifizierung aller an der Tatausführung beteiligten 
Personen."

Rückfragen bitte an:

Polizei Hameln
Sachbereich Presse- und Öffentlichkeitsa
Jörn Schedlitzki
Telefon: 05151/933-104
Fax: 05151/933-450
E-Mail: joern.schedlitzki@polizei.niedersachsen.de

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