Polizeiinspektion Hameln-Pyrmont/Holzminden
POL-HM: Polizei Hameln verhaftet den Tatverdächtigen mit dem "weißen Auge"
Hameln (ots)
Ermittlungserfolg für die Polizei Hameln: Polizei verhaftet den Tatverdächtigen mit dem "weißen Auge" / Weitere Opfer meldeten sich nach Medienberichten
(Hameln) Wie bereits am 20.12.2005 berichtet, hatte eine Gruppe bislang unbekannter Personen in der Nacht zum Sonntag (18.12.2005) in zwei Fällen insgesamt fünf Jugendliche in der Innenstadt verprügelt.
In einem Fall wurden dabei am Sonnabend (17.12.2005) gegen 20.15 Uhr zwei Jugendliche aus Bad Pyrmont (14 und 16 Jahre alt) durch mehrere männliche Personen angegriffen und mit Schlägen und Fußtritten verletzt.
Im zweiten Fall waren ein 17-Jähriger und zwei weitere Bekannte auf der Kaiserstraße in Höhe der Bürenstraße von der Gruppe zunächst angepöbelt und dann ebenfalls mit Faustschlägen und Fußtritten angegriffen worden. Als der 17-Jährige am Boden lag, forderte der offensichtliche Bandenführer dann die Herausgabe der Geldbörse. Die Gruppe flüchtete jedoch ohne Beute vom Vorfallsort.
Als Wortführer der Gruppe trat dabei in beiden Fällen ein 18-jähriger, dunkelhäutiger junger Mann in Erscheinung. Auffallend an dieser Person war insbesondere, dass das rechte Auge mit einer weißen Kontaktlinse abgedeckt war.
Neben dem dunkelhäutigen Haupttäter waren nach den Angaben der Opfer unter anderem ein weiterer dunkelhäutiger Täter mit einer "Afro-Look" Frisur und zwei südländisch aussehende Männer mit Kinnbärten in der Gruppe der Täter.
Die Berichterstattung in den örtlichen Medien (in der unter anderem über eben die markante Personenbeschreibung des Haupttäters berichtet wurde) führte zunächst dazu, dass sich am Dienstag, 20.12.2005 zwei weitere Opfer bei der Polizeiinspektion Hameln meldeten.
Es wurde so bekannt, dass die Gruppe in der Nacht zum Sonntag (18.12.2005, gegen 00.45 Uhr) auch noch einen 20-jährigen Hamelner mit Fäusten an den Kopf schlug und dem Opfer drohte, es umzubringen.
Nur eine Viertelstunde später wurde ein 24-jähriger Emmerthaler im Kopmanshof bedroht und erpresst: Während zwei Mitglieder der Gruppe "Schmiere" standen, drohten die anderen dem 24-Jährigen an, ihn zu erschießen und forderten Bargeld. Vom Geldautomaten einer nahegelegenen Bank hob das Opfer 20 Euro ab und übergab dies Geld an die Gewalttäter.
Ebenfalls am Dienstag, 20.12.2005, gegen 14 Uhr, meldete sich ein 25-jähriger Hamelner, der am Bahnhof in Hameln von mehreren jungen Männern beleidigt, bespuckt und von dem offensichtlichen Anführer der Gruppe mit der Faust an den Unterkiefer geschlagen wurde.
Die Gruppe flüchtete in Richtung Königstraße, als das Opfer über Notruf die Polizei verständigte.
Der Einsatz- und Streifendienst der Inspektion Hameln fahndete sofort mit allen verfügbaren Streifenwagen im Bereich der Süd- und Königstraße.
Im Rahmen der Einsatzmaßnahmen nahmen die Beamten dann drei Jugendliche und einen Erwachsenen (14,15,17 und 18 Jahre alt, alle männlich und aus Hameln) fest, darunter auch den offensichtlichen, 18-jährigen Anführer, der am Wochenende eben durch sein weißes Auge aufgefallen war.
Gegen 18 Uhr meldeten sich dann drei weitere jugendliche Gruppenmitglieder (16 und 16 Jahre alt aus Hameln und 14 Jahre alt aus 49134 Wallenhorst) freiwillig auf der Polizeiwache in der Lohstraße.
Nach den ersten Befragungen durch Beamte des Einsatz- und Streifendienstes wurden die Jugendlichen dann in die Obhut der entsprechenden Erziehungsberechtigten übergeben.
Der 18-Jährige wurde auf Antrag der Staatsanwaltschaft Hannover dem Amtsgericht in Hameln vorgeführt.
Das Amtsgericht erließ gestern (Mittwoch, 22.12.2005) Haftbefehl wegen Fluchtgefahr.
Der 18-Jährige räumte in seiner Vernehmung durch Beamte des Zentralen Kriminaldienstes die Taten ein.
Er gab auch an, eine Kontaktlinse mit sogenannter optischer Wirkung getragen zu haben.
Wegen Körperverletzungs- und Diebstahlsdelikten saß der junge Mann in Hameln-Tündern bereits eine Jugendstrafe ab und wurde erst vor knapp drei Monaten von dort entlassen.
Die Ermittlungen des Fachkommissariates für Kinder- und Jugenddelikte zu den Motiven der einzelnen Taten dauern derzeit noch an. Die Polizei ruft daher weitere, bislang unbekannte Opfer auf, sich unter der Rufnummer 05151/933-131 oder beim Zentralen Kriminaldienst zu melden.
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