Polizeiinspektion Hameln-Pyrmont/Holzminden
POL-HM: PRESSEINFORMATION der Polizei Bad Pyrmont: Verkehrsstatistik des Polizeikommissariates Bad Pyrmont für das Jahr 2005
Hameln (ots)
(Bad Pyrmont) Die Bad Pyrmonter Polizei musste im Jahr 2005 im Stadtgebiet insgesamt 431 Verkehrsunfälle aufnehmen, das sind 14 mehr als im Vorjahr. Auch in den vorausgegangenen Jahren bewegte sich die Zahl der Verkehrsunfälle in Bad Pyrmont immer knapp über der Grenze von 400.
Im letzten Jahr sind wiederum zwei Menschen bei Verkehrsunfällen auf Bad Pyrmonts Straßen gestorben und acht Verkehrsteilnehmer wurden bei Unfällen schwer verletzt. Dies sind im Vergleich der Vorjahre sehr niedrige Zahlen und auch die Zahl der Leichtverletzten mit 71 bewegt sich im Vorjahresvergleich auf relativ niedrigem Niveau. Am 03.09.2005 ereignete sich der erste Verkehrsunfall, bei dem ein Motorradfahrer ums Leben kam. Auf der Südstraße beschleunigte der Kradfahrer von der Linksabbiegespur zur Unteren Hauptallee bei umschaltendem Grünlicht und stieß mit einem aus dem Hauptmann-Böhlke-Weg nach links abbiegenden Pkw zusammen. Dabei zog er sich schwerste Verletzungen zu, an denen er verstarb. Am 16.11.2005 kam es auf der Kirchstraße zu einem Unfall mit einem Fahrradfahrer. Der ältere Herr befuhr mit seinem in der Dämmerung unbeleuchteten Rad die Gefällestrecke, als ein Pkw-Fahrer die Fahrertür seines parkenden Pkw öffnete. Der Fahrradfahrer stieß gegen die Tür, stürzte und zog sich dabei tödliche Verletzungen zu. Glück hatten Ende April die Beteiligten eines Verkehrsunfalls auf der Thaler Landstraße Höhe Thalmühle. Ein Mercedes-Fahrer kam beim Durchfahren der Kurve in Richtung Thal nach rechts von der Fahrbahn ab, verlor beim Gegenlenken die Kontrolle über sein Fahrzeug und prallte im Gegenverkehr mit einem Renault zusammen. An den Fahrzeugen entstand Totalschaden. Die Insassen der beiden Fahrzeuge erlitten zwar erhebliche Verletzungen, überlebten aber alle den dramatischen Unfall in dieser gefährlichen Kurve. Auch am Hagener Berg kam es im September 2005 zu einem schweren Unfall, bei dem eine 38-jährige Pkw-Fahrerin die Kontrolle über ihr Fahrzeug verlor und frontal gegen einen Baum prallte. Die in ihrem Fahrzeug eingeklemmte Frau musste von der Feuerwehr befreit werden und zur stationären Behandlung ins Krankenhaus. Bei solch schweren Verkehrsunfällen entscheiden oft Zufälle, ob die Fahrzeuginsassen mit Verletzungen davonkommen, oder wie in den ersten beiden Fällen, an den Unfallfolgen sterben. Dreist war ein Bielefelder Mercedes-Fahrer, der zunächst im Januar 2005 angetrunken in einer Bad Pyrmonter Gaststätte randalierte und von der Polizei aus dem Lokal gewiesen werden musste. Eine Stunde später sahen die Beamten ihn am Steuer seines Mercedes sitzen. Die Kontrolle ergab, dass er jetzt immer noch über 1,3 Promille Alkohol im Blut hatte.
Am 07.03.2006 tagte in Hameln die Verkehrsunfallkommission, um das Unfallgeschehen des Vorjahres zu analysieren. Für den Bereich der Stadt Bad Pyrmont ergab sich nur eine sogenannte "Unfallhäufungslinie" von zwei Kilometern am Hagener Berg. Es waren in diesem Fall jeweils Pkw-Fahrer, die bergab in der ersten Rechtskurve nach dem Ortsteil Hagen, alle aufgrund nicht angepasster Geschwindigkeit und bei schlechten Straßenverhältnissen ins Rutschen kamen und dabei die Kontrolle über ihr Fahrzeug verloren. 14 dieser Unfälle wurden von der Polizei 2005 aufgenommen, dabei wurden drei Menschen leicht und zwei schwer verletzt. Die entstandenen Sachschäden belaufen sich auf über 100.000 Euro. Bereits im Jahr 2004 hatte sich dieser Bereich mit 12 Unfällen als stark belastet erwiesen und die Polizei hatte Geschwindigkeitsüberwachungsmaßnahmen durchgeführt und durch das Kreisstraßenbauamt war "die Griffigkeit der Fahrbahnoberfläche" an dieser Stelle geprüft worden. Die Geschwindigkeitsmessungen ergaben nur geringe Verstöße gegen die vorgeschriebene Höchstgeschwindigkeit von 70 km/h. Ortskundigen dürfte aber bekannt sein, dass bei schlechten Witterungsverhältnissen ein Durchfahren dieser Kurven mit 70 km/h bereits sehr gefährlich ist. Von daher hat die Unfallkommission insbesondere für den Bereich dieser Rechtskurve, nun die Entscheidung getroffen, ein weiteres "Gefahrenzeichen/ Gefährliche Kurve" aufzustellen und eine weitere Geschwindigkeitsbeschränkung an dieser Stelle von "50 km/h bei Nässe" anzuordnen. Die Polizei hofft, durch diese Maßnahmen und weitere Geschwindigkeitsüberwachungen, die Unfallhäufung an dieser Stelle einzudämmen. In vielen Fällen waren es wiederum nur glückliche Umstände, dass die ins Schleudern geratenen Fahrzeuge auf der Gegenfahrbahn, nicht mit anderen Fahrzeugen bei erheblichen Folgen kollidiert sind. Auf der Thaler Landstraße war 2005, nicht wie in den Vorjahren, eine erhebliche Unfallhäufung festzustellen. Neben der nicht angepassten und überhöhten Geschwindigkeit, war auch 2005 "Alkohol am Steuer" eine häufige Unfallursache. 10-mal stellte die Polizei nach Unfällen fest, dass Unfallbeteiligte unter Alkohol standen. 2004 waren es noch 28 Fahrzeugführer die betrunken Unfälle verursacht hatten. Insgesamt musste die Bad Pyrmonter Polizei 2005 64-mal eine Blutprobe anordnen, davon 19-mal wegen des Konsums von Drogen. 19-mal lag bei den Blutproben die Alkoholkonzentration über 1,6 Promille. Den höchsten Wert erreichte ein 33-jähriger Pkw-Fahrer im Juni 2005 mit einem Wert von 3,12 Promille. Bei der Drogenbeeinflussung war es in der überwiegenden Zahl der Fälle Haschischkonsum, der den Fahrzeugführern nachzuweisen war.
Die Zahl der Verkehrsunfallfluchten ist 2005 um 20 Fälle auf jetzt 114 Straftaten angestiegen. In vier Fällen wurden durch die Unfallverursacher sogar Personen verletzt und trotzdem flüchteten sie von der Unfallstelle. Dazu entstanden bei den Verkehrsunfällen zum Teil erhebliche Sachschäden, vor deren Begleichung sich die Verursacher in den meisten Fällen "drücken wollten". 51-mal (das sind 45%) gelang es der Polizei die Unfallfahrer zu ermitteln und strafrechtlich zu verfolgen. Die Aufklärungsquote ist damit leicht um 3% angestiegen. Oft ist es die Hilfe von Zeugen, die es der Polizei ermöglicht, die Unfallflüchtigen zu ermitteln und so den Geschädigten die Möglichkeit zu geben, ihre Ansprüche geltend zu machen.
Bei der Bekämpfung der "Hauptunfallursache überhöhte Geschwindigkeit", führte die Polizei 2005 wieder in erheblichem Maße Kontrollen mit dem Handlasermessgerät durch. Dabei wurden 128 Verwarngelder erteilt und in 160 Fällen Ordnungswidrigkeitenverfahren eingeleitet. 12-mal wurden derart hohe Geschwindigkeiten gemessen, dass daraus Fahrverbote resultierten.
Zusammenfassend kann festgestellt werden, dass zwar die Anzahl der Verkehrsunfälle in Bad Pyrmont 2005 leicht anstieg, die Unfallfolgen aber insbesondere im Bereich der Schwerverletzten, erheblich abgenommen haben. Als Ziel hat sich die Bad Pyrmonter Polizei ein weiteres Absenken der Unfallzahlen gesetzt. Dies soll zum einen durch Geschwindigkeitsmessungen und Überwachung der Unfallhäufungslinie am Hagener Berg erreicht werden. Schwere Unfallfolgen können insbesondere auch dadurch vermieden werden, dass sich die Fahrzeuginsassen und hier insbesondere auch die Kinder, durch entsprechende Rückhaltesysteme anschnallen. Auch hier will die Polizei mit einem "erhöhten Überwachungsdruck" ein präventives Ziel erreichen. Als weit verbreitete, gefährliche Unsitte hat sich das Telefonieren mit dem Handy als Fahrer eines Pkw etabliert; das Risiko ein Verwarngeld von 40 Euro zu zahlen und einen Punkt in der "Flensburger Kartei" zu bekommen, gehen die Verkehrsteilnehmer bei diesem Verstoß ein. Auch hier soll durch entsprechende Überwachungsmaßnahmen "über das Portemonnaie und das Punktekonto in Flensburg" mehr Verkehrssicherheit erreicht werden.
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