Polizeiinspektion Nienburg / Schaumburg
POL-NI: 62-Jähriger steckt sein Haus in Brand und nimmt sich das Leben -Bild im Download-
Nienburg (ots)
DIEPENAU/NORDEL (mie) - In den Abendstunden des 11.07.11 steckt ein 62-Jähriger Nordeler sein Wohnhaus in der Lindenallee in Brand und nimmt sich anschließend das Leben.
Um 20.57 Uhr meldet eine Anwohnerin über Notruf eine Explosion auf dem Nachbargrundstück. Nach feuerwerksähnlichen Geräuschen und ein wahrzunehmendes leichtes Beben brenne das Haus ihres Nachbarn.
Als die ersten Rettungskräfte eintreffen, ist der alleinige Bewohner des Anwesens nicht anzutreffen. Zunächst wird vermutet, dass sich der 62-Jährige noch im Gebäude befindet. Durch einen Feuerwehrmann muss der Eigentümer auf einem rollbaren Hochsitz im hinteren Bereich des Grundstücks tot aufgefunden werden. "Der Mann hat sich mit einem Pflanzenschutzmittel das Leben genommen", so Manfred Kesselring von der Polizei Stolzenau.
Vor seinem Suizid hat der Nordeler an den Erdgasleitungen manipuliert und in mehreren Räumen Brandbeschleuniger verteilt. Dieser Umstand macht die Arbeit der Feuerwehrkameraden und der Polizei besonders gefährlich. "Glücklicherweise ist es nur in einem Raum zu einer Explosion und während der Löscharbeiten nicht zu einer Durchzündung und weiteren Gasexplosionen gekommen", führt der Brandsachbearbeiter aus, denn dann hätte es Verletzte oder Tote auf Seiten der Einsatzkräfte geben können.
Durch die Feuerwehrleitstelle werden rund 200 Kräfte der Wehren Diepenau, Nordel, Essern, Steinbrink, Warmsen, Sapelloh und Bohnhorst zu dem Zweifamilienhaus mit mehreren Anbauten entsandt. Aufgrund des Gasaustritts in diversen Gebäudebereichen rückt der ABC-Zug und die Gefahrgutgruppe mit aus.
Hauptbrandbetroffen ist ein Raum des Nebentraktes. Hier kommt es durch das ausgeströmte Gas zu einer Explosion und zum Brand. Das Feuer haben die Löschkräfte schnell unter Kontrolle. Nun gilt es die bestehenden Brandgefahren durch das großflächig ausströmende Gas und den Brandbeschleuniger zu bekämpfen. So erfolgt auch die Bergung des toxisch kontaminierten Leichnams von der Jagdkanzel unter Vollschutzausrüstung. Hierbei atmet ein Rettungsassistent die Dämpfe des Pflanzengiftes ein und muss mit Atembeschwerden vorsorglich ins Stolzenauer Krankenhaus gebracht werden.
Der Brandschaden dürfte über 100.000 Euro liegen. Aufgrund der Explosion besteht für das Nebengebäude Einsturzgefahr und auch das Haupthaus ist durch den Brand in Mitleidenschaft gezogen.
"Das vorläufige Ermittlungsergebnis spricht für eine vorsätzliche Inbrandsetzung und das Herbeiführen der Explosion durch den 62-Jährigen Hauseigentümer. An der Selbsttötung des Mannes bestehen keine Zweifel", so der Kriminaloberkommissar. Der Nordeler war verschuldet und litt an Depressionen ergänzt Manfred Kesselring für ein mögliches Motiv.
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