POL-NOM: Sonderkommission Lila: Alle Mordopfer identifiziert!
Northeim (ots)
Northeim - Bodenfelde - Hann. Münden/Hedemünden
(mn) Der Sonderkommission Lila der Polizeiinspektion Northeim/Osterode ist es nunmehr nach langwierigen und umfangreichen Ermittlungen gelungen, auch den verbrannten Leichnam zu identifizieren, der im Jahr 1994 an einem Parkplatz in der Nähe der Anschlussstelle Hann. Münden/Hedemünden an der BAB A7 aufgefunden worden war.
Der 52-jährige Bodenfelder, der die insgesamt drei Tötungsdelikte gestanden hatte, erinnerte sich in einer seiner Vernehmungen zumindest an den Vor- und Nachnamen des Verstorbenen. Weitere Angaben konnte er jedoch zu dem Mann nicht machen.
Gelungen ist die Identifizierung nachdem die Antworten auf Anfragen bei Banken bei der Sonderkommission eingingen. Hier ergab sich eine Spur auf einen damals 74-jährigen Rentner, der vorher im Bereich Meppen gemeldet gewesen war. An der genannten Adresse war der Mann jedoch nie tatsächlich wohnhaft gewesen.
Auf Grund der kompletten Personalien konnte ein heute 47-jähriger Sohn des Mannes ausfindig gemacht werden. Dieser gab an, dass sich seine Eltern bereits in den 70er Jahren hatten scheiden lassen. Die Familie habe damals jeglichen Kontakt zum Vater verloren. Er selber habe noch versucht, nach seinem Vater zu forschen. Da dieser aber oftmals umgezogen sei, hätte er ihn nicht erreichen können. Eine Vermisstenanzeige wurde nicht erstattet.
Der Sohn konnte unveränderliche Merkmale seines Vater benennen, die auch schon bei der Obduktion im Jahre 1994 bei dem aufgefundenen Leichnam festgestellt wurden. Auch mit diesem Befund konnte sich die Sonderkommission noch nicht abschließend zufrieden geben. Daher wurde der Sohn um die Abgabe einer Speichelprobe gebeten, um seinen Vater an Hand einer DNA-Untersuchung identifizieren zu können.
Dieses war dann jedoch nicht mehr notwendig. Die endgültige Identifizierung gelang, nachdem eine Zahnärztin in Bingen ausfindig gemacht werden konnte, die noch Unterlagen über die Behandlung des Rentners besaß. Ein Abgleich dieser Unterlagen mit dem, bei der Obduktion erhobenen Befund, ergab die zur Identifizierung erforderliche Übereinstimmung des Zahnstatus.
Bei dem Verstorbenen handelt es sich um einen Mann, der 1920 in Breslau geboren wurde. Der gelernte Steinsetzer war zu Berufszeiten, nach Angaben des Sohnes, bei der Stadt Rüsselsheim angestellt. Er hatte seinen Lebensmittelpunkt bis 1993 in Südhessen und Rheinland-Pfalz. Auch er hatte die damals 54-jährige Beschuldigte über eine Kontaktanzeige kennen gelernt.
Die heute 68-Jährige schweigt weiterhin zu den gegen sie erhobenen Beschuldigungen. Die Sonderkommission Lila setzt ihre Ermittlungen fort.
Breuer, Leiter der Sonderkommission Lila
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