POL-NOM: Schülerhinweis sorgt für Unruhe
Northeim (ots)
Moringen Dienstag, 24. März 2009
Der Hinweis eines Schulkindes auf einen bisher nicht verifizierten Eintrag in einem Internetschülerforum mit mutmaßlich strafrechtlichem Hintergrund hat am Montag und Dienstag für viel Unruhe bei Moringer Schülern gesorgt.
In einem Gespräch teilte der Schüler seine bisher nicht belegten Feststellungen einem Lehrer mit. Die Schulleitung reagierte entsprechend und verständigte die Northeimer Polizei.
Eine gemeinsame Analyse von Schulleitung und Polizei hat ergeben, dass zu keinem Zeitpunkt eine konkrete Gefahr für die Schülerinnen und Schüler der Moringer Schule vorlag.
In der Schülerschaft kam durch eine Vielzahl von Gesprächen untereinander und durch den Austausch in den einzelnen Internetforen ohne jegliche Grundlage das Gerücht auf, dass für den Dienstagvormittag ein "Amoklauf" an der Moringer Schule geplant sei.
Sofortige, umfassende Ermittlungen nach dem Ausgangspunkt dieses Gerüchtes, führten die Polizeibeamten bereits am Montag immer wieder zurück zu dem angeblichen Eintrag im Internet, der trotz intensiver Nachforschungen bisher nicht gefunden werden konnte.
Um einen reibungslosen Schulablauf bei der anhaltenden Diskussion gewährleisten zu können, sah sich der Schulleiter im Laufe des späten Montagnachmittags gezwungen, die fünften und sechsten Schulklassen für den Dienstag vom Unterricht zu befreien.
Diese Schulbefreiung einzelner Klassen führte zu dem weiteren Gerücht, dass der Schulbesuch am Dienstag generell frei gestellt sei. Entsprechend viele Schüler blieben dem Unterricht fern.
In Abstimmung mit der Schulleitung hat die Northeimer Polizei am Dienstagmorgen eine offene Präsenz an der Schule gezeigt. Dies diente vornehmlich dem Ziel für Schülerinnen und Schüler ansprechbar zu sein, ihnen in Gesprächen Ängste zu nehmen und ein Gefühl der Sicherheit zu gewährleisten. Tatsächlich entwickelte sich sehr schnell ein lebhafter Dialog. Hierdurch war es möglich, trotz der entstandenen Gerüchte wieder ein Stück Normalität in den Schulalltag einkehren zu lassen. Auch das Kollegium der KGS Moringen hat die Schülerinnen und Schüler zu Schulbeginn umfassend informiert und durch sein Wirken wesentlich zur Entspannung beigetragen.
Aufgrund der gemeinsamen Aufklärungsarbeit hat sich die Situation im Laufe des Dienstagvormittags sichtlich entspannt und zunehmend normalisiert.
"Wir nehmen jeden Hinweis ernst und prüfen ihn sorgfältig. Im Bereich der PI Northeim/Osterode hat es seit den jüngsten dramatischen Ereignissen in Baden-Württemberg noch keine konkrete Androhung von Straftaten mit ähnlichem Hintergrund gegeben", teilt Polizeioberrat Klaus Häuser, Leiter des Zentralen Kriminalermittlungsdienstes der Polizeiinspektion Northeim/Osterode, mit.
Weiterhin sagte er: "Wir werden auch künftig mit allen uns zur Verfügung stehenden Mitteln konsequent einschreiten. Insbesondere dann, wenn die anhaltende öffentliche Diskussion einzelne Personen dazu ausnutzen sollten, um das Sicherheitsgefühl der Bevölkerung durch unbedachte Äußerungen zu beeinträchtigen. Jede unüberlegte oder scherzhafte, aber ernst formulierte Androhung von Straftaten führt zwangsläufig zur Einleitung eines Ermittlungsverfahrens. Dies kann bei einer Verurteilung mit einer Freiheitsstrafe oder einer hohen Geldstrafe geahndet werden."
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