POL-NOM: "Russische Enkeltricks" beschäftigen Northeimer Polizei
Northeim (ots)
04.06.2012, 11:45 Uhr und 14:00 Uhr
Northeim, Leuschnerstraße und Scharnhorststraße
NORTHEIM (mn/pa) Die Northeimer Polizei ermittelt seit Anfang dieser Woche gegen unbekannte Betrüger, die am Montag (04.06.2012) bei so genannten "Russischen Enkeltricks" Schockanrufe bei Seniorinnen tätigten und in einem Fall in den Besitz von 3.500 Euro Bargeld gelangten. Hinweise auf die Täter haben sich bislang nicht ergeben.
Die Unbekannten verwendeten beide Male dieselbe Masche, indem sie sich telefonisch meldeten und kurzfristig um finanzielle Unterstützung baten. Als Grund wurde dieselbe Notlage vorgetäuscht.
So hatte gegen 11:45 Uhr ein Unbekannter bei einer 76-jährigen Northeimerin angerufen, sich als deren Sohn ausgegeben und geschildert, dass er einen Unfall erlitten hätte, bei dem ein kleines Mädchen schwer verletzt worden sei. Für die Operation würden 19.000 Euro benötigt. Die Betrugsvariante scheiterte aber schließlich an der Aufmerksamkeit der Seniorin, weil diese eine Verwandte einschaltete, die sofort die Polizei verständigte. Für eine Geldübergabe meldete sich der Anrufer dann nicht mehr.
Eine vollendete Tat, die sich nur wenige Stunden später ereignete, gibt jedoch wieder einmal Anlass zu einer polizeilichen Warnung vor der eigentlich bekannten Betrugsmasche.
In diesem Fall erhielt eine 71-jährige Northeimerin um 14:00 Uhr einen Anruf vermutlich desselben Täters. Wiederum hatte der Unbekannte für die Notoperation eines Mädchens 19.000 Euro Bargeld gefordert und dazu auch gleich einen vermeintlichen Rechtsanwalt in das Telefonat eingeschaltet, der die Modalitäten der Geldübergabe erläuterte. Das führte schließlich dazu, dass die 71-Jährige sich überreden ließ, tatsächlich einen Betrag von 3.500 Euro zu übergeben.
Obwohl der Beauftragte für Kriminalprävention der Polizeiinspektion Northeim/Osterode, Polizeihauptkommissar Dirk Schubert, immer wieder auch in seinen Vorträgen vor der Gefahr von Trickbetrügern warnt, gibt die Polizei noch einmal folgende Hinweise, die sich insbesondere an ältere Menschen richten:
- Seien Sie bei Anrufen von Personen, die sich als Verwandte ausgeben, auf jeden Fall misstrauisch, wenn sie die als solche nicht zweifelsfrei erkennen, und lassen Sie sich nicht unter Zeitdruck setzen! - Überprüfen Sie den Wahrheitsgehalt des Anrufes, geben Sie keine Details zu ihren finanziellen Verhältnissen bekannt und stellen Sie stattdessen gezielte Fragen, die nur der richtige Verwandte beantworten kann! - Halten Sie umgehend Rücksprache in der Familie! - Händigen Sie ohne Zeugen niemals hohe Bargeldbeträge an Fremde aus und verständigen Sie sofort die Polizei, wenn Sie die Vermutung haben, dass ein telefonischer Trickbetrüger hinterlistig an Ihr Erspartes gelangen will. Hinweise nehmen die Beamten jederzeit über Notruf 110 entgegen! - Informieren Sie auch dann die Polizei, wenn Sie bereits Opfer dieser Betrugsmasche geworden sind!
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