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Polizeiinspektion Northeim

POL-NOM: Verkehrsunfallstatistik 2024 der Polizeiinspektion (PI) Northeim

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Northeim (ots)

Landkreis Northeim (Wol)

   -	Gesamtunfallzahlen leicht gesunken;
   -	weniger Verkehrstote, Rückgang der Unfälle mit Schwerverletzten;
   -	Unfallbeteiligung der Risikogruppen Kinder & junge Fahrende 
gesunken;
   -	steigende Fallzahlen bei Unfällen mit zu Fuß Gehenden / 
Radfahrenden;
   -	sinkende Anzahl von Wild- und Baumunfälle.

Unfallentwicklung insgesamt:

Im Landkreis Northeim leben ca. 133.000 Menschen und es sind ungefähr 130.000 Kraftfahrzeuge zugelassen. Die Erhebung der Unfallzahlen der PI Northeim erfolgte auf allen öffentlichen Straßen innerhalb des Landkreises Northeim. Ausgenommen ist lediglich zuständigkeitshalber die Bunde-sautobahn. Das Verkehrsunfallgeschehen der BAB 7 wird in der Statistik der PI Northeim folglich nicht mit aufgeführt.

Die PI Northeim registrierte 2024 insgesamt 2.859 Straßenverkehrsunfälle im Gebiet des Landkreises Northeim. Das sind 2,69 % weniger Unfälle als 2023 (2.938).

Bei der weit überwiegenden Zahl der Verkehrsunfälle war nur Sach- und kein Personenschaden zu beklagen (2.415 = 84,47 %).

Die Zahl der Verkehrsunfälle mit Personenschaden sank zudem um 5,16 % (386), die Anzahl der Unfälle aus der Kategorie schwerer Personenschaden (VUSP = mindestens eine Person wurde bei einem Verkehrsunfall getötet oder schwer verletzt) konnte wie im letzten Berichtsjahr (Gesamt 61) erneut gesenkt werden. In diesem Jahr konnte eine Reduzierung um 16,39 % (Gesamt 51) registriert werden. Insgesamt wurden im vergangenen Jahr 488 Menschen bei einem Straßenverkehrsunfall verletzt. Das sind 50 Personen weniger als noch im Vorjahr (538). Die Zahl der Schwerverletzten ist dabei um 16 auf 52 Personen gesunken.

Bei vier tödlichen Unfällen starben vier Menschen und damit fünf weniger als im Jahr 2023. Die tödlich verletzten Personen dieser Unfälle waren drei Pkw-Insassen und ein Motorradfahrender.

Ortslagen:

Auf den Strecken außerhalb der geschlossenen Ortschaft (a.g.O.) wiegen die Unfallfolgen im Schnitt deutlich schwerer als innerhalb von geschlossenen Ortschaften (i.g.O.) infolge der regelmäßig deutlich höheren Geschwindigkeiten. I.g.O. ereigneten sich 1.785 Unfälle, davon waren 28 Unfälle mit schwer verletzten Personen. Kein Unfallbeteiligter wurde innerorts bei einem Unfall getötet.

Außerhalb waren es mit 1.072 Unfällen 713 weniger als innerhalb der Ortschaft. Dort waren es 24 Unfälle mit schwerverletzten Personen plus vier Unfälle, bei denen ein Beteiligter getötet wurde. Bei deutlich weniger Unfällen außerorts sind die Unfälle mit schwerem Personenschaden zwischen geschossener Ortschaft und außerhalb geschlossener Ortschaft gleich verteilt.

Baumunfälle:

Die Anzahl der sogenannten Baumunfälle ist im Vergleich zu 2023 gesunken. 2024 ereigneten sich mit 36 Verkehrsunfällen sieben weniger als im Vorjahr. 30 Baumunfälle ereigneten sich a.g.O.; sechs innerhalb. Die Zahl der bei Baumunfällen verletzten Personen hat sich verringert. 2024 gab es zwei schwer verletzte und 19 leicht verletzte Verkehrsteilnehmende bei Unfällen (2023: neun/24). Im Bereich der Polizeiinspektion Northeim wurden im letzten Jahr zwei tödliche Verkehrsunfälle an Straßenbäumen registriert.

Wildunfälle:

532 Wildunfälle wurden im letzten Jahr gezählt. Im Vergleich zum Unfalljahr 2023 ist die Anzahl der Wildunfälle wieder sinkend (2023 waren es 644 Wildunfälle) und somit wieder annähernd auf dem Niveau von 2022. 2024 wurden acht Verkehrsbeteiligte in Verbindung mit einem Wildunfall leicht verletzt. Es kam 2024 zu keinem Unfall mit schwereren Verletzungsfolgen für die beteiligten Personen.

Zu Fuß Gehende / Radfahrende:

Insgesamt waren 65 Fuß Gehende an 59 Verkehrsunfällen beteiligt. Dabei wurden 57 zu Fuß Gehende verletzt (2023: 31), acht davon schwer. Im Jahr 2024 wurde wie im letzten Berichtsjahr kein zu Fuß Gehender tödlich verletzt.

Die Zahl der Verkehrsunfälle mit Beteiligung von Fahrrädern und Pedelecs ist um 20,83 % auf 87 gestiegen. Dabei wurden 61 Radfahrende verletzt, sieben mehr als im Vorjahr. Die Anzahl der schwer verletzten Personen stieg dabei auf elf an (fünf im Jahr 2023). Null Radfahrende verstarben an der Unfallstelle.

Elektrokleinstfahrzeuge (E-Scooter):

Bei der relativ neuen Verkehrsart Elektrokleinstfahrzeuge (E-Scooter) wurde ein leicht erhöhtes Aufkommen in der Verkehrsunfallstatistik registriert. Im Jahr 2024 gab es einen Anstieg um drei auf insgesamt zwölf Unfälle mit einer Beteiligung eines E-Scooters. Dabei verletzten sich sieben Personen leicht und eine schwer.

Krafträder:

Die Unfallzahlen sind im Jahr 2024 minimal ansteigend. Die Polizei zählte 119 Verkehrsunfälle von Krafträdern (2023: 114). Dabei wurden erneut 15 Personen schwer verletzt und eine getötet (2023: drei).

Risikogruppen nach Alter:

Kinder (bis einschl. 14 Jahre

Weiterhin rückläufig bleiben die Unfälle mit Verkehrsbeteiligung von Kindern bis 14 Jahren. 2024 wurden 33 Unfälle registriert. Damit gab es im Vergleich zum Vorjahr fünf Unfälle weniger mit der Verkehrsbeteiligung von Kindern.

Dabei wurden vier Kinder schwer verletzt und 32 erlitten leichte Verletzungen. Es wurde kein Kind im Straßenverkehr getötet.

Junge Erwachsene (18-24 Jahre)

Mit 494 an Verkehrsunfällen beteiligten "jungen Erwachsenen" (18 bis einschließlich 24 Jahre) sank auch diese Zahl der Unfallbeteiligung unter das Vorjahresniveau (2023: 586). Die Anzahl der bei einem Verkehrsunfall verletzten jungen Erwachsenen fiel auf insgesamt 73 Personen (von 101 im Jahr 2023). Dazu wurden nur noch fünf Personen aus der Risikogruppe schwer verletzt (2023: 12).

Es wurde eine Person aus dieser Risikogruppe tödlich verletzt.

Seniorinnen und Senioren (65+)

Die Entwicklung des Unfallgeschehens in der Risikogruppe der "Seniorinnen und Senioren" (65+) ist als einzige Risikogruppe in diesem Berichtsjahr steigend. Im Jahr 2024 wurden 616 Unfälle registriert (2023:575). Die Anzahl der leicht verletzten Seniorinnen und Senioren stieg um eine Person auf 54. Dazu kamen sieben schwer verletzte Personen (2023: fünf). Drei Menschen dieser Altersklasse wurden 2024 bei einem Verkehrsunfall tödlich verletzt. Hierbei ist anzumerken, dass sich die verunfallten Seniorinnen und Senioren hauptsächlich mit dem Pkw fortbewegt haben.

Die PI Northeim initiiert unter anderem seit 2018 in Zusammenarbeit mit der Verkehrswacht Northeim/Einbeck e.V. im Rahmen der Verkehrssicherheitsarbeit das Seminar "Fit im Auto". In einem ca. 5-stündigen Seminar wird die Altersklasse 65+ zu Neuerungen in der Straßenverkehrsordnung sensibilisiert und sie bekommen die Möglichkeit ihr eigenes Fahrverhalten mit Fahrsicherheitstrainern und Fahrlehrern zu reflektieren. Auch in diesem Jahr sind je zwei Veranstaltungen in Einbeck und Northeim geplant.

Hauptunfallursachen:

In der Liste der Hauptunfallursachen bleiben für die PI Northeim unangepasste Geschwindigkeit und mangelnder Sicherheitsabstand führend. Weitere wesentliche Ursachen sind die Ablenkung fahrzeugführender Personen durch Mobiltelefone sowie der Einfluss durch Alkohol- oder Drogenkonsum.

Geschwindigkeit

Im Jahr 2024 wurden erneut die zugelassenen Höchstgeschwindigkeiten durch Überwachungsmaßnahmen mit Lasermessgeräten oder dem Lichtschrankensystem kontrolliert. Es wurden gesamt 2.382 Ahndungen durch die PI Northeim ausgesprochen. Die Messungen erfolgten maßgeblich a.g.O. im Bereich von Unfallschwerpunkten. Auch der Landkreis Northeim als Partner in der Verkehrssicherheitsarbeit beteiligt sich mit Geschwindigkeitsmessungen. Zudem werden im Rahmen der Unfallkommission bauliche Maßnahmen zur Reduzierung der Geschwindigkeit an Unfallschwerpunkten besprochen.

Ablenkung

Ablenkung ist eine zunehmende, von vielen aber unterschätzte Gefahr im Straßenverkehr. Bei einer Geschwindigkeit von 50 km/h im Stadtverkehr führt das drei-sekündige Lesen einer Textnachricht zu etwa 42 Metern Fahrt ohne jegliche Wahrnehmung des Verkehrsgeschehens - dem sogenannten Blindflug. Aus diesem Grund kontrolliert die Polizei regelmäßig Verkehrsteilnehmen-de, die während der Fahrt ihr Smartphone oder auch andere Einrichtungen des Infotainmentsystems benutzen und klärt über die Gefahren auf.

Im Jahr 2024 wurden durch die Einsatzkräfte der Polizeiinspektion Northeim 1.413 derartige Verstöße entdeckt und mit einer Anzeige belegt.

Alkohol-/Drogeneinfluss

Im Jahr 2024 wurden insgesamt 116 Verkehrsteilnehmende bei präventiven Kontrollen festgestellt, die unter Alkoholeinwirkung standen (2023:186). Bei den unter dem Einfluss von Drogen stehen-den Fahrzeugführenden gab es einen Anstieg der folgenlosen Fahrten auf 235 (2023: 182). Im vergangenen Jahr wurden insgesamt 30 Verkehrsunfälle mit der Unfallursache "Alkohol" registriert; zum Vergleich: 31 Verkehrsunfälle 2023. Bei zehn Unfällen war Drogenkonsum ursächlich (2023: sieben).

Die Leiterin Einsatz der Polizeiinspektion Northeim, Marina Vieth, sagt: "Die Verkehrstüchtigkeit ist eine der Grundvoraussetzungen für die sichere Teilnahme am Straßenverkehr. Ist diese zum Beispiel durch den Konsum von Alkohol oder Drogen beeinträchtigt, so kann sich daraus nicht nur eine erhebliche Gefahr für einen selbst, sondern auch für andere Verkehrsteilnehmer und Verkehrsteilnehmerinnen ergeben."

Wie bei der gestrigen Veröffentlichung der VUS des Landes Niedersachen mitgeteilt wurde, liegen nach der Teillegalisierung von Cannabis keine validen Zahlen zu der Beeinflussung von Fahrten unter dem Einfluss von Cannabis vor. Dies liegt unter anderem daran, dass die Grenzwertanpassung auf 3,5 Nanogramm im Spätsommer 2024 erfolgte.

Fazit:

Wie bereits auf Landesebene vorgestellt, wird auch für das Jahr 2025 im Rahmen der Fachstrategie Verkehr der Polizei des Landes Niedersachsen der Fokus auf die Hauptunfallursachen gelegt. Neben regelmäßigen Geschwindigkeitsüberwachungsmaßnahmen werden sowohl anlassunabhängig im Regeldienst als auch bei Großkontrollen oder gar landesübergreifenden gezielten Schwerpunktkontrollen die Beeinflussung durch Alkohol oder Drogen überprüft.

Die Leiterin der Polizeiinspektion Northeim, Maren Jäschke, sagt: "Die Unfallzahlen sind im vergangenen Jahr leicht gesunken. Die Zahlen täuschen jedoch über die nach wie vor bestehenden Probleme des Fahrens unter Einfluss von berauschenden Substanzen als auch der überhöhten Geschwindigkeit und der Ablenkung hinweg."

Rückfragen bitte an:

Polizeiinspektion Northeim
Pressestelle

Telefon: 05551-9148-200
Fax: 05551-9148-250
E-Mail: pressestelle@pi-nom.polizei.niedersachsen.de
http://www.pd-goe.polizei-nds.de/dienststellen/pi_northeim/

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