POL-NOM: Polizei rückte mit Bodensonde und Bagger an
Bad Lauterberg (ots)
Am Vormittag des 03.05.06 erschienen Beamte des Polizeikommissariates Bad Lauterberg auf einem landwirtschaftlichen Anwesen in einem Bad Sachsaer Ortsteil. Ziel der Aktion war die Ermittlung von Umweltdelikten, die auf dem Grundstück vermutet wurden.
Mit einer Bodensonde wurden fragliche Bereiche des Grundstücks überprüft. In einem Bereich zeigte das Gerät viel Metall unterschiedlicher Größe und Lagerungstiefe an. Da in diesem Bereich auch der Boden ungewöhnlich nachgiebig war und federte, wurde mit einem mitgebrachten Bagger aufgegraben. Schon mit der ersten Baggerschaufel kamen Autoteile an das Tageslicht.
Im Umfeld dieser Fundstelle wurde nun weitgegraben. Die Beamten waren überrascht, in welchem Ausmaß sich der Umweltfrevel auftat. Nachdem man ca. 100 Kubikmeter Sondermüll ausgegraben hatte, war erkennbar, dort liegt noch mehr, der Boden ist beträchtlich verunreinigt, hier muß ein spezialisiertes Unternehmen zur Entsorgung herangezogen werden. Der im Boden vergrabene Müll wird von den Beamten nach derzeitigem Stand auf ca. 130 Kubikmeter geschätzt. Zusätzlich muß das Erdreich unter der Ablagerung wegen Eindringens von Gefahrstoffen noch ausgebaggert werden, was sicherlich nicht weniger als 50 Kubikmeter zusätzlich betragen wird.
Gefunden wurde alles, was von Altautos überbleibt, wenn sie ausschlachtet und Metallkarosserie, Achsen und Motor verwertet werden. Neben diversen Autobatterien, Ölbehältnissen, Rädern, Kühlern, Bremsflüssigkeitsbehältern, Stoßstangen, Armaturenverkleidungen, Lenkrädern und Sitzen wurden auch die Kennzeichen von insgesamt 7 Fahrzeugen im Müll aufgefunden.
Der insgesamt als Sondermüll zu bewertende Abfall war durchsetzt mit Hausmüll und etwas Bauschutt. Die ganze mit Müll gefüllte Grube war vom Verursacher teilweise mit Teppichresten abgedeckt und mit einer dünnen Erdschicht überzogen worden.
Den äußeren Umständen nach liegt das Vergraben des Abfalles bereits einige Jahre zurück.
Die Ermittlungen der Polizei richten sich gegen den langjährigen Mieter des Anwesens. Dem Anschein nach hat auf dem Grundstück über Jahre eine Art Auto-Verwertung stattgefunden, die allerdings nicht den Regeln entsprach und auch nicht genehmigt war. Ermittelt wird wegen Bodenverunreinigung, Unerlaubten Umgangs mit gefährlichen Abfällen, Unzulässigen Betriebs einer Anlage im schweren Falle.
Da die Polizei nun schon einmal da war, schaute man sich weiter um. Aufgefunden wurden auf dem Grundstück zusätzlich asbesthaltige Baustoffe, die aufgrund Zustand und Lagerung ebenfalls als Sondermüll und Zwangsabfall bewertet wurden.
Der Grundstückseigentümer wird gegenwärtig polizeilich nicht als Beschuldigter betrachtet. Allerdings ist er als Abfallbesitzer für die Beseitigung des Abfalles und die Sanierung des Bodens kostenpflichtig.
Die ordnungsgemäße Beseitigung und Sanierung, die sicherlich einige Zeit in Anspruch nehmen wird, unterliegt der fachlichen Aufsicht der zuständigen Fachbereiche des Landkreises Osterode am Harz.
Rückfragen bitte an:
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