POL-WL: Erneut Brand eines Reetdachhauses - Polizei geht von Brandstiftung aus
Tespe/Bütlingen (ots)
Am gestrigen Abend, gegen 22.30 Uhr, kam es erneut zu einem Großeinsatz für Feuerwehr und Polizei. In der Bütlinger Straße, nur 800 Meter von der Brandstelle entfernt, an der am Samstag ein Reetdachhaus bis auf die Grundmauern niedergebrannt war, entdeckten Anwohner Feuerschein auf dem Reetdach eines alten Bauernhauses. Sie alarmierten die Feuerwehr und weckten den 66-jährigen Eigentümer, sodass dieser unverletzt das Haus verlassen konnte.
Die Feuerwehren der umliegenden Ortschaften waren mit insgesamt 200 Rettern im Einsatz, davon auch 90 Feuerwehrleute aus dem benachbarten Landkreis Lüneburg. Trotz des massiven Löschangriffes konnte das Haus nicht gerettet werden. Der Dachstuhl brannte völlig aus, das Erdgeschoss wurde durch das Löschwasser zerstört. Der Eigentümer erlitt einen Schock und wurde durch den Rettungsdienst vor Ort behandelt. Die Nachlöscharbeiten zogen sich bis in die Morgenstunden hin.
Mit Beginn der letzten Woche hat die Polizei nun insgesamt fünf Brandereignisse registriert: Am 02.09. wurde ein Strohballenlager auf einer Wiese außerhalb der Ortschaft in Brand gesetzt. Am 03.09. brannte ein Holzstoß an einer Tannenschonung. Auch am selben Abend löschten Anwohner einen Stapel brennender Müllsäcke, die für die Abholung am Fahrbahnrand einer Wohnstraße abgelegt worden waren. Am 07.09. brannte ein Reetdachhaus an der Bütlinger Straße am nördlichen Ortsrand. Gestern nun an derselben Straße am südlichen Ortsrand. Der Gesamtschaden liegt deutlich über einer halben Million Euro. Die Tatzeiten lagen bis auf eine Ausnahme (Holzstoß, 20.30 Uhr) immer bei 22.30 Uhr.
Die Ermittlungen zur Brandursache bei den beiden Reetdachhäusern sind noch nicht abgeschlossen. Beim Brand am 07.09. wurden bislang keinerlei Hinweise auf einen möglichen technischen Defekt gefunden. Die Begehung der Brandstelle von gestern erfolgt am heutigen Tage. Aufgrund der Gesamtumstände gehen die Ermittler derzeit von Brandstiftung aus und nehmen auch einen Zusammenhang aller fünf Vorfälle an.
Beim Zentralen Kriminaldienst wurde eine mehrköpfige Ermittlungsgruppe eingerichtet, in der auch Beamte des örtlich zuständigen Polizeikommissariates Winsen (Luhe) mitarbeiten. Die Beamten werten alle bislang gewonnen Erkenntnisse aus. Dazu gehören auch die Hinweise auf weglaufende Personen - vermutlich Jugendliche - die im Umfeld der ersten beiden Taten gesehen worden sind. Einen konkreten Tatverdacht gibt es bislang allerdings nicht. Die Polizei ist verstärkt im Ort präsent und hat Samstag sowie gestern diverse Personalien von im Ort angetroffenen Personen festgestellt. Die Bevölkerung in Bütlingen wird aufgerufen, wachsam zu sein und verdächtige Beobachtungen sofort der Polizei über den Notruf 110 mitzuteilen. Darunter fallen verdächtige Personen, aber auch Fahrzeuge, die eventuell an ungewöhnlichen Stellen abgestellt sind oder im Ort umher fahren.
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