POL-WL: Vorstellung der Verkehrsunfallstatistik für das Jahr 2019 im Landkreis Harburg
Buchholz (ots)
Im Jahr 2019 erfasste die Polizei im Landkreis Harburg 6720 Verkehrsunfälle, das sind 224 Unfälle mehr als im Vorjahr. 13 Menschen wurden bei Unfällen getötet, zwei weniger als 2018.
(Im Folgenden werden die Vergleichszahlen des Vorjahres in Klammern dargestellt).
Insgesamt gab es 870 (887) Unfälle mit Personenschaden. Bei 726 (754) Unfällen erlitten die Beteiligten leichte Verletzungen. Bei 131 (118) Unfällen waren die Verletzungen schwer. Die Gesamtzahl der bei diesen Unfällen verletzten Personen ist leicht auf 1174 (1145) gestiegen.
Die Unfälle, bei denen Menschen ums Leben kamen, ereigneten sich in acht Fällen auf Straßen außerhalb geschlossener Ortschaften. In einem Fall starb ein Verkehrsteilnehmer bei einem Unfall auf der Autobahn 39. Vier Menschen starben bei Unfällen innerhalb geschlossener Ortschaften.
Bei fünf der tödlichen Verkehrsunfälle starben Motorradfahrer, in drei Fällen überholten diese ohne Beachtung des Gegenverkehrs. Zwei Mal wurden die Motorradfahrer von Pkw-Fahrern übersehen und beim Zusammenstoß tödlich verletzt.
Autobahn
Im Bereich der Autobahnen im Landkreis Harburg wurden 989 (926) Unfälle registriert. Dabei kam eine Person ums Leben, 19 (20) Beteiligte haben schwere Verletzungen erlitten.
Unerlaubtes Entfernen vom Unfallort
Die Zahl der Verkehrsunfälle mit anschließender Fahrerflucht ist auf 1687 (1616) angestiegen. In 43,75% (42,39%) der Fälle konnte der Beteiligte ermittelt und die Straftat somit aufgeklärt werden.
Unfallursachen
Als häufigste Unfallursache wurde im Jahr 2019 mangelnder Abstand erfasst. Hier gab es insgesamt 544 (497) Fälle.
Als weitere häufige Ursache ist nicht angepasste Geschwindigkeit zu nennen. Diese spielte in 378 (507) Fällen eine Rolle. Mit einigem Abstand folgen Fehler beim Gewähren der Vorfahrt oder beim Abbiegen.
Eine Alkoholbeeinflussung bei den Unfallverursachern war in (93) 109 Fällen festzustellen. Eine Beeinflussung durch Drogen oder Medikamente spielte in 9 (12) Fällen eine Rolle.
Wildunfälle
Die Polizei registrierte im letzten Jahr 1373 (1153) Wildunfälle.
Trunkenheit im Straßenverkehr
Im letzten Jahr wurden 419 (366) Verfahren gegen Verkehrsteilnehmer eingeleitet, weil sie unter dem Einfluss von Alkohol ein Kraftfahrzeug geführt hatten. Fahrten unter Medikamenten- oder Drogeneinfluss wurden 347 (318) mal festgestellt.
Risikogruppe junge Fahrer
Junge Fahrer im Alter von 18 bis 24 Jahren waren an 994 (974) Unfällen beteiligt. In 743 (736) Fällen waren sie auch die Unfallverursacher. Rund Dreiviertel der Unfälle werden also durch Fahranfänger verursacht, sie haben aber nur rund 7% Anteil an der Gesamtbevölkerung. Präventionsmaßnahmen, wie das Fahrschul- und das Schutzengelprojekt oder auch Radfahrprüfungen an den Schulen werden auch weiterhin von der Polizei unterstützt, um die Risikogruppe der jungen Fahrer möglichst umfassend zu sensibilisieren.
Risikogruppe ältere Verkehrsteilnehmer
Ältere Verkehrsteilnehmer ab 65 Jahren waren an 1365 (1337) Unfällen beteiligt. Das entspricht einem Anteil von ca. 20%. Aber bei etwa 78% der Unfälle waren sie auch Hauptverursacher.
Frank Waldhaus, Sachbearbeiter Verkehr bei der Polizeiinspektion Harburg sagt dazu: "Zwar liegt der Bevölkerungsanteil der Altersgruppe ebenfalls bei ca. 20%. Man darf aber nicht vergessen, dass ein nicht unerheblicher Anteil dieser Altersgruppe nicht mehr aktiv, davon ein noch geringerer Anteil als Kfz-Lenker, am Straßenverkehr teilnimmt."
Bei der Altersgruppe ab 75 waren im Jahr 2019 insgesamt 672 Personen an Unfällen beteiligt. Davon wurden sie in 540 Fällen auch als Verursacher erfasst. Das entspricht einem Anteil von über 80%.
Dirk Poppinga, Verkehrssicherheitsberater der Polizeiinspektion Harburg: "Bei den über 65-jährigen, mehr noch ab 75 Jahren, wird deutlich, dass die abnehmenden körperlichen und kognitiven Fähigkeiten, verbunden mit deutlich geringerer Fahrleistung, zu eingeschränkter Handlungsfähigkeit im komplexer werdenden Straßenverkehr führt. Vor allem ungewohnte Verkehrssituationen können dann zu spontanen Reaktionen führen, die sich als falsch erweisen."
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