POL-WL: Bekämpfung der Kinderpornographie - Zahlreiche Durchsuchungsmaßnahmen durchgeführt
Landkreis Harburg (ots)
Die Bekämpfung von Kinderpornographie ist nach wie vor ein wichtiger Aufgabenschwerpunkt im ersten Fachkommissariat des Zentralen Kriminaldienstes. Hierfür wurde bereits 2022 eine Ermittlungsgruppe eingerichtet. Nach wie vor wird eine Vielzahl von Vorgängen durch die Datenübermittlung von ausländischen Organisationen und Providern an das BKA initiiert. In der Folge werden Durchsuchungsbeschlüsse von den zuständigen Amtsgerichten erlassen, um Beweismittel wie Computer, Festplatten und andere Datenträger sicherzustellen.
Ende November haben die Beamten des Sachgebiets Kinderpornographie zusammen mit der Verfügungseinheit und mit Unterstützung durch die Bereitschaftspolizei eine konzertierte Aktion durchgeführt. Innerhalb weniger Tage konnten 20 Durchsuchungsbeschlüsse vollstreckt werden. Der Leiter des Sachgebiets, Polizeioberkommissar Jonathan Kranich, sagt dazu: "Bei den Durchsuchungen wurden insgesamt 165 Datenträger sichergestellt. In einem konkreten Fall konnte ein sexueller Missbrauch an Jugendlichen durch den Beschuldigten bereits während der Durchsuchung bei der ersten Sichtung festgestellt werden. Die weitergehende Auswertung ist eine große Herausforderung für meine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Große Datenmengen können zwar durch eine Analysesoftware vorkategorisiert werden, aber um einen realen Missbrauch nachweisen zu können, ist es zwingend notwendig, dass Bilder und Videos vom menschlichen Auge betrachtet werden. Dies ist weiterhin eine mental stark belastende Tätigkeit für meine Kolleginnen und Kollegen."
Polizeioberkommissarin Alena Tibke, als Angehörige der Verfügungseinheit für die operative Planung der Durchsuchungsmaßnahmen zuständig, erklärt, warum die Durchsuchungen gesammelt stattfanden: "Bei den Durchsuchungsmaßnahmen sind viele Faktoren zu beachten. Zunächst ist jede Durchsuchung ein Eingriff in die Privatsphäre des Beschuldigten, aber auch seines engsten Umfeldes. Zudem handelt es sich hier um Vorwürfe, die eine hohe Emotionalität hervorrufen können. Deswegen hat die Herstellung der Sicherheit durch ein starkes, aber gleichzeitig möglichst diskretes Auftreten oberste Priorität. Zudem können wir unsere Spezialisten der Datenforensik effizienter in die Durchsuchungsmaßnahmen einbinden, damit es keinen großen Verzug bei der Auswertung gibt."
Hintergrund: Die amerikanische Nichtregierungsorganisation NCMEC (National Center for Missing & Exploited Children) sammelt Hinweise von Usern oder durch technische Analysen und erhebt die IP-Adressen verdächtiger Absender. Wenn diese zu einem deutschen Internetanschluss führen, wird der Verdacht an das BKA gemeldet und von dort bei entsprechender strafrechtlicher Relevanz über die Landeskriminalämter an die zuständige Polizeidienststelle weitergeleitet. Hierdurch konnte das Dunkelfeld in den letzten Jahren aufgehellt werden, was zu einer entsprechend hohen Fallzahl geführt hat. So wurden in der Polizeilichen Kriminalstatistik 2023 für die PI Harburg 157 Fälle erfasst, von denen ein Großteil aus den NCMEC-Meldungen hervorgegangen ist.
Kontakt für Medienanfragen:
Polizeiinspektion Harburg
Polizeihauptkommissar
Jan Krüger
Telefon: 0 41 81 / 285 - 104, Fax -150
Mobil: 0 160 / 972 710 15 od. -19
E-Mail: pressestelle (@) pi-harburg.polizei.niedersachsen.de
www.pi-wl.polizei-nds.de
Original-Content von: Polizeiinspektion Harburg, übermittelt durch news aktuell