POL-WL: 48. Fernfahrerstammtisch mit der Autobahnpolizei zum Thema "Toter Winkel"
Hollenstedt (ots)
Der 48. Fernfahrerstammtisch der Autobahnpolizei beschäftigte sich am heutigen Mittwoch Abend mit einem Problem, dass immer wieder für Aufsehen und Diskussionen in der Öffentlichkeit und den Medien sorgt. "Der Tote Winkel" beschreibt die Bereiche um ein Fahrzeug, die der Fahrer mittels Spiegel nicht einsehen kann. Der Moderator des Abend, Polizeioberkommissar Oliver Kues von der Autobahnpolizei Winsen (L.), stellte den kanpp 30 Teilnehmern in seinem Vortrag das Problem "Toter Winkel" vor und informierte über Möglichkeiten, diesen zu reduzieren. Während es für den Pkw-Fahrer noch relativ leicht ist, diesen Mangel auszugleichen (Stichwort Schulterblick), hat es der Lkw-Fahrer wesentlich schwerer. Er kann sich nicht auf den Beifahrersitz beugen, um den Bereich rechtsseitig an seinem Fahrzeug zu kontrollieren. Auch ein Schulterblick bringt ihm da herzlich wenig. Verkehrsunfälle mit Verletzten und Toten sind auf Grund dieses für den Fahrer nicht einsehbaren Bereiches immer wieder die Folge. Speziell die schwächeren Verkehrsteilnehmern wie etwa Radfahrer sind bei Abbiegevorgängen erheblichen Gefahren ausgesetzt, weil der Lkw-Fahrer sie schlicht nicht sieht bzw. sehen kann. Nicht zuletzt auf Grund der Initiativen von Verbänden und Einzelpersonen sind die Vorschriften für den Bau und Erfassungsbereich der Außenspiegel zuletzt erheblich verschärft worden, ist das Problem "Toter Winkel" stark diskutiert worden. Neben der Veränderung der Spiegel selbst (stärkere Krümmung/anderer Erfassungsbereich) können zusätzliche Spiegel eingebaut werden. In den Niederlanden etwa ist es seit 2003 Pflicht, ein vierten Spiegel an Fahrzeugen anzubauen, die ein Gesamtgewicht von über 3,5 t haben. Dieser so genannte Dobli-Spiegel soll den Toten Winkel auf 4 % reduzieren. In Deutschland wurde mittlerweile die Zulassungsordnung geändert. Seit Ende Januar 2007 ist es Pflicht, bei allen Neufahrzeugen geänderte Außenspiegel anzubringen, die den Toten Winkel reduzieren. Kritker bemängeln allerdings, dass bei den in der Zulassungsordnung gemachten Vorgaben der Tote Winkel nur auf 19% reduziert wird. Neben zusätzlichen Spiegeln können auch technische Lösungen eingesetzt werden. So erprobt die Fa. MAN z.Zt. ein System, bei dem mittels Sensortechnik Personen und Gegenstände, die sich neben und vor dem Lkw befinden, registriert werden. Befinden sich diese Personen und Gegenstände zu dicht am Fahrzeug, wird der Fahrer optisch und akustisch gewarnt. Zum Abschluß des Fernfahrerstammtisches hatten die Teilnehmer die Möglichkeit, sich in der Praxis einen Eindruck zu verschaffen. Herr Lüllau, Mitarbeiter der Fa. Rudeloff Tesmer aus Winsen (L.), hatte eine Sattelzugmaschine mitgebracht, die mit Außenspiegeln ausgerüstet war, wie sie die Straßenverkehrszulassungsordnung mittlerweile vorschreibt. Der nächste Fernfahrerstammtisch findet am Mittwoch, 04. April 2007 auf der Rastanlage Hollenstedt statt. Dann wird es um die neuen Lenk- und Ruhezeiten gehen sowie den digitalen Fahrtenschreiber.
Rückfragen bitte an:
Polizeiinspektion Harburg
Autobahnpolizei Winsen (L.)
POK Oliver Kues
Tel. 041 73 / 65 64
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