POL-HK: Heidekreis: Polizeiliche Kriminalstatistik 2024 für die Polizeiinspektion Heidekreis
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Heidekreis (ots)
25.03.2024 / Polizeiliche Kriminalstatistik 2024 für die Polizeiinspektion Heidekreis Heidekreis: Der Leiter der Polizeiinspektion Heidekreis, Leitender Polizeidirektor Jens Heuchert und die Leiterin des Zentralen Kriminaldienstes, Polizeidirektorin Christina Kappenberg, stellten heute im Rahmen eines Pressegespräches die Polizeiliche Kriminalstatistik 2024 für den Bereich des Landkreises Heidekreis vor. Die wichtigsten Daten und Fakten zusammengefasst:
Gesamt-Fallzahl gesunken
Im Zuständigkeitsbereich der Polizeiinspektion Heidekreis sind für das Jahr 2024 10.610 Straftaten statistisch erfasst worden. Dies bedeutet im Vergleich zum Jahr 2023 einen Rückgang von 879 Taten (-7,65%). Der Rückgang ist damit stärker als im direktions- und landesweiten Vergleich (PD LG: -2,44%; NDS: -4,33%).
Aufklärungsquote weiter über dem Landesdurchschnitt
Die Aufklärungsquote aller erfassten Straftaten für die Polizeiinspektion Heidekreis ist mit 63,13% (-3,80%) zum Vorjahr leicht gesunken, befindet sich jedoch weiterhin über dem Landesdurchschnitt (62,77%).
Polizeipräsident Thomas Ring unterstreicht: "Die leicht sinkende Anzahl an Straftaten in Kombination mit der weiterhin hohen Aufklärungsquote über dem Landeswert in der Polizeidirektion Lüneburg machen deutlich, dass sich die Bürgerinnen und Bürger auf ihre Polizei verlassen können. Wir leben in einer sicheren Region. Ich danke allen Kolleginnen und Kollegen für ihren unermüdlichen Einsatz. [...] Wir werden uns weiterhin mit großem Engagement für die Sicherheit unserer Bürgerinnen und Bürger im Nordosten Niedersachsens einsetzen!"
Tatverdächtige
Zu den in 2024 bearbeiteten 10.610 Straftaten konnten insgesamt 4.774 Tatverdächtige (2023: 5.313) ermittelt werden. Altersmäßig verteilt sich diese Zahl auf 3.742 Erwachsene (ab 21 Jahre), 349 Heranwachsende (18 bis 21 Jahre), 489 Jugendliche (14 bis 18 Jahre) und 194 Kinder (unter 14 Jahre). 3.479 Tatverdächtige, also 72,87% der Gesamtzahl, besitzen die deutsche Staatsangehörigkeit. 1.295 nichtdeutsche Staatsangehörige wurden als Tatverdächtige registriert. Im Jahr 2023 wurden noch 1.843 Nichtdeutsche registriert - dies entspricht einer Abnahme von 29,73%.
Diebstahlsdelikte minimal gesunken - Wohnungseinbruchdiebstähle leicht gestiegen
Bei der zahlenmäßig größten Deliktsgruppe, den Diebstahlsdelikten, kam es im Vergleich zum Jahr 2023 zu einem Rückgang von 26 Taten (-0,87%). Dabei kam es innerhalb der Diebstahlsdelikte zu Verschiebungen: Während es bei den einfachen Diebstählen einen Rückgang von 170 Taten (-9,50%) gab, stiegen die schweren Diebstähle um 12,10% (+144 Taten). Erfreulicherweise konnte die Aufklärungsquote im Bereich der Wohnungseinbruchdiebstähle um 8,47% auf 33,94% im Vergleich zum Vorjahr (25,47%) gesteigert werden. Damit bewegt sich die Quote deutlich über dem Direktions- (20,14%) und Landesdurchschnitt (18,29%).
Sexualdelikte
Im Jahr 2024 registrierte die Polizeiinspektion Heidekreis 351 Sexualdelikte, wovon 200 Taten auf den Bereich "Verbreitung pornografischer Inhalte" entfallen. Die Aufklärungsquote im Bereich der Sexualdelikte stieg auf 93,73%.
Rohheitsdelikte/Straftaten gegen die persönliche Freiheit
Diese Deliktsgruppe nahm im Vergleich zum Vorjahr um 8,66% (-203 Taten) ab. Hier kam es in allen Deliktsbereichen zu einem Rückgang der Fallzahlen - dennoch stellt der Gesamtwert der Fallzahlen (2.142) den zweithöchsten der letzten zehn Jahre dar. Die Aufklärungsquote ist dabei auf 89,73% (2023: 91,47%) gesunken.
Fälle mit Stichwaffe
Im Jahr 2024 kam es in 45 Fällen zu dem Einsatz einer Stichwaffe - 2023 waren es noch 73 Fälle. Dabei war ausnahmslos ein Messer das Tatmittel, das überwiegend bei Rohheitsdelikten und bei Straftaten gegen die persönliche Freiheit (Bedrohung, gefährliche Körperverletzung, Raub/räuberische Erpressung) genutzt wurde.
Häusliche Gewalt
Die Polizeiinspektion Heidekreis verzeichnete im Jahr 2024 insgesamt 769 Fälle von häuslicher Gewalt, was einen Zuwachs von 11,94% im Vergleich zum Vorjahr bedeutet. Es gab insgesamt 705 Opfer, wovon 471 weiblich und 234 männlich waren.
Christina Kappenberg, Leiterin des Zentralen Kriminaldienstes, erklärt dazu: "Übergriffe im eigenen Zuhause oder durch engste Bezugspersonen sind äußerst belastend. Die Opfer können kaum ausweichen. Damit sind Betroffene Häuslicher Gewalt besonders verletzlich und benötigen Unterstützung und Schutz."
Gewalt gegen Polizeibeamte
Im Jahr 2024 wurden 89 Fälle von Gewalt gegen Polizeibeamte gezählt (2023: 85). Diesen fielen 200 Polizeibeamtinnen und -beamte zum Opfer - 17 wurden dabei leicht verletzt. Zu schweren Verletzungen ist es nicht gekommen.
Jens Heuchert, Leiter der Polizeiinspektion Heidekreis, dazu: "Leider muss erneut auf das Thema Gewalt gegen Einsatzkräfte, denn wir dürfen z.B. die Angehörigen des Rettungsdienstes und der Feuerwehren hier nicht vergessen, hingewiesen werden. Allein im Heidekreis sind im vergangenen Jahr 200 Polizistinnen und Polizisten Opfer von Gewalt geworden. Und das nur, weil sie ihren Beruf ausgeübt haben. Rein statistisch betrachtet heißt das, dass an weniger als jedem zweiten Tag eine Polizistin/ein Polizist Gewalt erfahren musste. Dies macht mich betroffen. Es darf nicht sein, dass diejenigen, die im Dienste der Gemeinschaft tagtäglich ihr Bestes geben, bei ihrer schwierigen und oftmals sehr belastenden Dienstverrichtung bepöbelt, beleidigt oder sogar angegriffen und verletzt werden. Jede und jeder von uns kann unverhofft und jederzeit in eine Notlage geraten und ist dann auf die Hilfe der Sicherheitskräfte angewiesen. Daher sollten wir ihnen auch immer mit Achtung und Respekt begegnen!"
Näheres können Sie der angehängten Datei entnehmen.
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