POL-STD: 60 Einsatzsätze für Polizei - 25 Einsätze für Feuerwehr - 31 Einsätze für Rettungsdienst - Bilanz der Silvesternacht im Landkreis Stade
Stade (ots)
In der vergangenen Silvesternacht wurden die Einsatzkräfte von Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienst im Landkreis auf Trapp gehalten.
Gegen 21:25 Uhr kam es in Drochtersen in der Gartenstraße zu einem Einsatz bei einer durch Feuerwerkskörper schwer verletzten Person. Ein 21-jähriger Mann hatte dort einen mitgebrachten Feuerwerkskörper in einem Kunststoffrohr gezündet Dieser explodiert unmittelbar, sodass das ein 23-jähriger Mann im Gesicht schwerste und der 21-Jährige am Hinterkopf leicht verletzt wurde. Das Opfer wurde nach der Erstversorgung durch den Notarzt und den Rettungsdienst mit zunächst lebensgefährlichen Verletzungen ins Stader Elbeklinikum und von dort später mit dem Rettungshubschrauber in eine Hamburger Klinik geflogen. Eine Lebensgefahr besteht nach Angaben der dortigen Ärzte aktuell nicht mehr. Die Herkunft des Feuerwerkskörpers ist noch unbekannt, es wurden entsprechende Ermittlungen eingeleitet.
Im weiteren Verlauf der Nacht kam es im Landkreis zu diversen Kleinbränden, wobei neben Papiercontainern und Hecken meistens detonierte Feuerwerkskörper (überwiegend Pappe der Batterien) brannten und durch die jeweiligen Feuerwehren direkt gelöscht werden konnte. Hinweise auf Verursacher bei den Papiercontainerbränden gibt es nicht.
Am Pferdemarkt konnten zwei Männer im Alter von 19 und 25 Jahren durch die eingesetzten Beamten beobachtet werden, wie diese mit Schreckschusswaffen in die Luft geschossen haben. Bei der anschließenden Kontrolle stellte sich heraus, dass sie nicht im Besitz eines dafür erforderlichen kleinen Waffenscheins waren. Die Schreckschusswaffen wurden sichergestellt. Auch in Buxtehude kam es zu einem ähnlichen Vorfall, bei dem eine Schreckschusswaffe aufgrund des Nichtvorhandenseins eines Kleinen Waffenscheins bei einem 20-Jährigen sichergestellt werden konnte. Entsprechende Ermittlungsverfahren wegen des Verstoßes gegen das Waffengesetz wurden eingeleitet.
Weiter gab es in der Nacht vermehrt Meldungen über Personen, die in den Böllerverbotszonen oder auf vorbeifahrende Pkw Feuerwerkskörper zündeten. Hier konnten aber keine Hinweise auf die jeweiligen Verursacher erlangt werden, da diese beim Eintreffen der Polizei nicht mehr vor Ort waren.
In der Jorker Straße im Altländer Viertel in Stade fuhr ein Rettungswagen im Rahmen eines Einsatzes über einen detonierten Feuerwerkskörper, dabei wurde der RTW leicht beschädigt. Das Fahrzeug blieb einsatzbereit und konnte den Einsatz normal beenden. Ein vorsätzlicher Angriff auf den RTW sowie die Besatzung konnte bisher ausgeschlossen werden. Auch hier gibt es derzeit noch keine Hinweise auf die Verursacher, die Ermittlungen laufen.
Wie auch in den vergangenen Jahren kam es in der Nacht zu mehreren einfach gelagerten Körperverletzungsdelikten in den beiden Innenstädten sowie zu Sachbeschädigungen durch Feuerwerkskörper.
Im Bereich Stade ereigneten sich mehrere Fälle von "Häuslicher Gewalt", ein Beschuldigter musste dabei zur Durchsetzung des Platzverweises in Gewahrsam genommen werden. Zusätzlich kam es zu zwei weiteren Ingewahrsamnahmen zum Schutz der eigenen Person.
Durch die Beamten aus Stade und Drochtersen mussten in der Silvesternacht im Stadtgebiet und im Nordkreis 40 Einsätze, durch die Beamten aus Buxtehude, Harsefeld und Horneburg im Südkreis 21 Einsätze wahrgenommen werden.
Bereits am Tag davor, am 30.12. kam es gegen 20:10 h in Buxtehude in der Bahnhofstraße zu einem Vorfall mit Böllerwürfen. Hier hatten Unbekannte eine Feuerwehrwerksrakete auf eine Personengruppe verschossen, eine 17-jährige Bremervörderin erlitt dadurch ein Knalltrauma. In Stade-Wiepenkathen wurde gegen 19:10 h in der Straße "Witten Höhen" eine Eingangstür durch explodierende Böller beschädigt und gegen 20:30 h wurde im Rahmen einer Streifenfahrt im Daniel-Sommer-Weg Detonationen von mehreren Böllern wahrgenommen. Wenig später konnte ein 42-jähriger Stader in Tatortnähe angetroffen und kontrolliert werden. Er händigte den eingesetzten Beamten einen sog. "Polen-Böller" ohne die erforderliche Zulassungsnummer der BAM aus. Gegen ihn wurde ein Ermittlungsverfahren nach dem Sprengstoffgesetz eingeleitet.
An Silvester rückten die Freiwilligen Feuerwehren im Landkreis Stade zu rund 25 Einsätzen aus. Der erste Brand wurde bereits am Nachmittag im Altländer Viertel in Stade gemeldet, dort standen Feuerwerksreste im Umfeld von Mülltonnen an der Grünendeicher Straße in Flammen. In vielen Orten im Kreisgebiet mussten in den folgenden Stunden Feuerwerksreste oder aufgrund von Böllern und Raketen in Brand geratene Mülltonnen und Gebüsche gelöscht werden. In Stade-Campe brannte ein Schuppen neben einem Wohnhaus. In Buxtehude entdeckte die Brandmeldeanlage im Freizeithaus eine Rauchentwicklung und verhinderte damit größeren Schaden.
Von 22 bis 5 Uhr kam es zu insgesamt 31 Notfalleinsätzen für den Rettungsdienst. Zu zwei Einsätzen kam es aufgrund von Unfällen mit Feuerwerk.
Insgesamt arbeitete der Nachtdienst der Feuerwehr- und Rettungsleitstelle bis 5 Uhr 164 Vorgänge, verbunden mit jeweils zahlreichen Telefonaten und Funkgesprächen, ab.
Zu sturmbedingten Einsätzen kam es nicht.
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