Polizeipräsidium Mittelfranken
POL-MFR: (2) Leichenfund im Reichswald
Nürnberg (ots)
Am 05.01.2000 fand ein Spaziergänger aus Nürnberg im Sebalder Reichswald ein stark verweste männliche Leiche.
Der 63-jährige Rentner aus dem Stadtteil Buchenbühl war mit seinem Enkelkind und Hund am Nachmittag zu einem Waldspaziergang aufgebrochen. Auf Höhe der Ausfahrt Nürnberg-Nord der BAB A 3, etwa 150 Meter nach dem Beginn des Verzögerungsstreifens von Würzburg kommend Richtung Nürnberg, begann sein Schäferhund mit festem Zug an der Leine zielstrebig auf ein Erdloch an der Autobahnböschung zuzusteuern. Der 63-Jährige liess sich zunächst von seinem Vierbeiner in diese Richtung ziehen. Erst als er einen blauen Plastiksack erkannte, aus dem Knochenteile ragten, riss er seinen Hund zurück. Er kehrte daraufhin nach Hause zurück und verständigte sofort die Nürnberger Polizei. Wenig später traf eine Streife mit ihm am Fundort ein und untersuchte die Örtlichkeit. Nachdem man die teilweise aus dem Erdloch herausragende teilskelettierte Leiche ein wenig freigelegt hatte und deshalb Hautreste erkennen konnte, vermuteten die Nürnberger Kollegen schon, was später ein hinzugezogener Gerichtsmediziner bestätigte. Es handelte sich eindeutig um eine menschliche Leiche. Da der Fundort zur Gemarkung Heroldsberg gehört, wurde der Fall der Kripo Erlangen übertragen. Spezialisten der Mordkommission ließen daraufhin den Fundort weiträumig absperren und die Leiche vom THW bergen. Nach ersten Einschätzungen eines Gerichtsmediziners aus Erlangen dürfte die Leiche seit mehr als einem Monat dort gelegen haben. Ferner stellte er fest, dass es sich bei dem Toten um eine männliche Person handelt. Über die Todesursache kann derzeit noch nicht viel gesagt werden. Fest steht jedoch auf Grund der Auffindesituation, dass der Mann einem Tötungsdelikt zum Opfer fiel. Er wurde in einem etwa 120 auf 80 Zentimeter und ca. 70 Zentimeter tiefen Erdloch verscharrt. Ausserdem war der Leichnam ursprünglich ganz in einem blauen Abfallsack verpackt. Hinzu kommt, dass der Körper mit einem Seil verschnürt worden war. Erst durch Tierfrass wurde die Leiche teilweise wieder freigelegt.
Mittlerweile wurde der Leichnam in die Erlanger Rechtsmedizin verbracht, wo am 06.01.2000, um 08.00 Uhr, eine Obduktion stattfindet. Heute ab 08.30 Uhr wird der Auffindeort zusammen mit Beamten der Bereitschaftspolizei aus Eichstätt und Suchhunden der Polizei noch einmal intensiv nach Spuren und Hinweisen abgesucht.
Die Ermittlungen der Kripo Erlangen, die mittlerweile eine aus etwa 20 Beamten bestehende Arbeitsgruppe eingerichtet hat, sind auf wichtige Zeugenhinweise aus der Bevölkerung angewiesen. Bürgerinnen und Bürger die in den letzten Wochen verdächtige Wahrnehmungen im Bereich des Auffindeortes der Leiche gemacht haben, werden dringend gebeten, sich mit der Kriminalpolizei Erlangen unter der Telefonnummer 09131 / 760-308 in Verbindung zu setzen.
Rückfragen bitte an:
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