Polizeipräsidium Mittelfranken
POL-MFR: (1919) Vorgetäuschte Entführung löste Großfahndung aus
Nürnberg (ots)
Umfangreiche polizeiliche Maßnahmen löste am vergangenen Samstag (25.10.2008) ein 43-jähriger Schwede aus, der gegenüber den Behörden angab, aus seiner Heimat verschleppt worden zu sein. Diese Geschichte stellte sich allerdings als frei erfunden heraus.
Der Mann suchte am Nachmittag die Wache der Bundespolizei am Nürnberger Hauptbahnhof auf und gab hier folgende Geschichte zu Protokoll:
Er sei am Dienstag (21.10.2008) in seiner Heimatstadt in Südschweden von zwei unbekannten Männern verschleppt und nach Nürnberg gebracht worden. Außerdem hätten die Männer von ihm Geld und die Geheimzahl seiner Kreditkarte gefordert. Nach Aushändigung mehrerer tausend Euro sei er dann in Nürnberg gefangen gehalten und nun nach mehreren Tagen am Hauptbahnhof freigelassen worden. Die Täter seien mit einem silberfarbenen Volvo mit schwedischem Kennzeichen geflüchtet.
Da die Angaben sehr glaubhaft vorgetragen wurden, löste die Einsatzzentrale der mittelfränkischen Polizei eine Großfahndung nach dem vermeintlichen Täterfahrzeug aus. Die Kripo Nürnberg übernahm zwischenzeitlich die Sachbehandlung.
Bei einer in Anwesenheit eines Dolmetschers durchgeführten hochnotpeinlichen Befragung des 43-Jährigen stellte sich sehr schnell heraus, dass der Mann wegen bestehender Eheprobleme von zu Hause "geflüchtet" war und eine Reise durch Europa angetreten hatte. Neben Deutschland hielt er sich auch in Österreich und Italien auf. Dort sei ihm dann der Einfall mit der Entführung gekommen, nachdem er seine unangemeldete Abwesenheit seiner Ehefrau erklären musste. Diese wiederum hatte inzwischen Vermisstenanzeige erstattet.
Um nicht hinter "schwedischen Gardinen" zu landen, ordnete die Staatsanwaltschaft Nürnberg die Zahlung einer Sicherheitsleistung in Höhe von 3.000,-- Euro an. Zusätzlich wurden noch Ermittlungsverfahren u.a. wegen Vortäuschens einer Straftat eingeleitet.
Bert Rauenbusch/hu
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