Polizeipräsidium Mittelfranken
POL-MFR: (1) Kundgebung gegen rechten Szeneladen
Fürth (ots)
Am Samstag, dem 13.05.00, nahmen etwa 250 Personen an den vom «Arbeitskreis für ein tolerantes Fürth» angemeldeten und durchgeführten Veranstaltungen teil. Etwa 200 Personen hielten sich ab 11.20 Uhr auf dem östlichen Teil des Bahnhofsplatzes auf. Es wurden themenbezogene Reden gehalten, Transparente gezeigt und Informationsmaterial verteilt. Außerdem spielten zwei Punk-Bands. Die Kundgebung richtete sich gegen einen seit Anfang 99 in der Schreiberstraße ansässigen rechten Szeneladen. Die überwiegend dem linken Spektrum zugehörigen Teilnehmer liefen nach einer Auftaktkundgebung auf dem Bahnhofsplatz kurz vor 17.00 Uhr über die Max- und Schwabacher Straße zur Amalienstraße. Aus Sicherheitsgründen hatte die Polizei die Schreiberstraße abgesperrt. An der Ecke Amalien/ Schreiberstraße fand eine Zwischenkundgebung statt. Danach zogen die Teilnehmer über Ludwig-, Fichten- und Schwabacher Straße zurück zum Bahnhofsplatz. In dem Laden in der Schreiberstraße hatten sich ca. 20 dem rechten Spektrum zugehörige Personen versammelt, offensichtlich um den Laden zu schützen. Sie verhielten sich ruhig und kamen erst aus dem Laden, nachdem der Demonstrationszug weitergezogen war. Dabei zeigte ein betrunkener 25-jähriger Mann aus dem Kreis Erlangen-Höchstadt den «Hitlergruß». Er wurde vorläufig festgenommen und zur Anzeige gebracht. Der Demonstrationszug endete gegen 18.00 Uhr auf dem Bahnhofsplatz; die Teilnehmer gingen in verschiedene Richtungen weg. Kurze Zeit später, etwa gegen 18.15 Uhr, und kurz nachdem die Polizei die Absperrung der Schreiberstraße beendet hatte, wollten ca. 20 zumeist Jugendliche zum Laden vordringen. Ein davor postierter Diensthundeführer verhinderte durch seine Präsenz eine direkte Konfrontation und rief um Verstärkung. Erneut musste die Polizei die Schreiberstraße sperren. Die Gruppe von 20 Personen, von denen einige angetrunken waren, wurde von der Polizei des Platzes verwiesen, da zu befürchten war, dass sie direkt zum Laden der Rechten gehen würden und es dort zu Straftaten kommt. Sie leisteten den wiederholten Aufforderungen durch die Polizei nur widerwillig Folge, liefen dann aber doch in Richtung Bahnhof. In der Ludwigstraße wollten sie wieder umdrehen. Zur Verhinderung von Straftaten wurden dort elf Unbelehrbare im Alter zwischen 16 und 24 Jahren in Gewahrsam genommen. Sie wurden ihren verständigten Eltern übergeben bzw. wieder auf freien Fuß gesetzt.
ots-Originaltext: Pressestelle Polizeipräsidium Mittelfranken
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