Polizeipräsidium Mittelfranken
POL-MFR: (881) Betrügereien und Diebstahl im großen Stil aufgedeckt
Fürth (ots)
Der Kriminalpolizei in Fürth ist es gelungen, eine 7-köpfige Bande zu überführen, die seit Herbst 2008 mehr als 70 Straftaten beging. Es entstand ein Schaden von mehr als 100.000 Euro.
Im August des vergangenen Jahres wurde in der Fürther Kopernikusstraße ein Pkw Peugeot entwendet. Die Kriminalpolizei Fürth hatte hierzu die Ermittlungen aufgenommen.
Anfang Dezember 2008 musste die geschädigte Fahrzeugmieterin feststellen, dass mit ihrer bei dem Diebstahl abhanden gekommenen EC-Karte über 20 Mal in Getränke-, Lebensmittelmärkten und Bekleidungsgeschäften "eingekauft" wurde. Dabei entstand ein Schaden von mehreren tausend Euro. Zunächst unbekannte Täter hatten die Lastschriftbelege mit ihrer Unterschrift gefälscht.
Die Befragungen der Geschäftsinhaber führten zu einem Zeugen, bei dem die Tatverdächtigen mehrfach eingekauft hatten. Dieser hatte sich das Kennzeichen des Täterfahrzeuges notiert. Die Tatverdächtigen, ein Ehepaar aus dem Landkreis Nürnberger Land (er: 36, sie: 33 Jahre alt), gestanden die betrügerischen Einkäufe und übergaben zahlreiche Lebensmittel sowie Kleidungsstücke und Teppiche an die polizeilichen Sachbearbeiter. Mittlerweile konnte der Großteil der entwendeten Gegenstände den Geschäften wieder zugeordnet und ausgehändigt werden.
Die Ermittlungen zum Verbleib der entwendeten EC-Karte führten zu einem 24-jährigen Arbeitslosen, der sich in dem nun folgenden Betrugsverfahrenskomplex als Haupttäter herauskristallisierte. Über seine 26-jährige Freundin hatte dieser Kontakt zu zwei litauischen Staatsbürgern aufgenommen. Diese hatten unter anderem in betrügerischer Absicht mehrere Konten eröffnet und mit den so erlangten EC-Karten zahlreiche Bankgeschäfte ohne Deckung des Kontos getätigt. Unter anderem wurden Verträge für Möbel, Elektrogeräte und Handys abgeschlossen.
Nachdem auch ein hochwertiger Pkw VW-Geländewagen mittels eines Kreditvertrages erlangt war, sollte dieser nach Litauen verbracht werden. Das Fahrzeug konnte jedoch Ende September kurz vor der polnischen Grenze angehalten werden. Der 23-jährige Fahrzeuglenker besaß zudem keine erforderliche Fahrerlaubnis.
Des Weiteren wurde bekannt, dass auch ein Pkw VW Passat von den Tätern unter Vorlage von gefälschten Arbeitsverträgen bzw. Arbeitsgenehmigungen nach Tschechien ausgeführt wurde. Das Fahrzeug konnte sichergestellt werden. In dem Fahrzeug, für das nie Versicherungsbeiträge gezahlt wurden, wurden unter anderem zwei PTB-Waffen gefunden, die dem 24-jährigen Haupttäter zugeordnet werden konnten. Mehrere im Fahrzeug befindliche Kanister mit Dieselkraftstoff konnten einem Diebstahl bei einer Spedition zugeordnet werden. Hier wurden über einen längeren Tatzeitraum insgesamt ca. 300 Liter Diesel entwendet.
Mittlerweile ist auch der Aufenthaltsort des entwendeten Pkw Peugeot vom August des vergangenen Jahres bekannt. Dieser dürfte sich in Litauen aufhalten, konnte jedoch bislang nicht sichergestellt werden.
Gegen sechs der sieben Tatverdächtigen (darunter zwei Frauen im Alter von 26 und 33 Jahren) wurde nun ein Ermittlungsverfahren wegen des banden- und gewerbsmäßigen Betruges und Diebstahls eingeleitet. Insgesamt werden den Beschuldigten mit unterschiedlicher Tatbeteiligung mehr als 70 Straftaten mit einem Gesamtschaden von über 100.000 Euro vorgeworfen.
Der 24-jährige Haupttäter wurde Ende Januar 2009 festgenommen und sitzt seither in Haft. Gegen ihn wird von anderen Dienststellen noch wegen weiterer Straftaten ermittelt. Zwei der Tatverdächtigen haben sich offensichtlich ins Ausland abgesetzt. Nach ihnen wird gefahndet.
Michael Sporrer/n
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