Polizeipräsidium Mittelfranken
POL-MFR: (1974) Fiathalter im Nürnberger Land: Obacht geben!
Schwabach (ots)
Einen ungewöhnlichen Pkw-Diebstahl mit ehrenhaftem Ausgang hatte die Kriminalpolizei Schwabach am vergangenen Mittwoch (07.10.2009) in einem kleinen Ort im Landkreis Nürnberger Land zu bearbeiten. Der Abschluss der Ermittlungen war sehr überraschend.
Ein Bürger des kleinen Ortes erstattete an besagtem Mittwoch Anzeige wegen Pkw-Diebstahls. Sein Fiat sei am Vormittag aus dem Grundstück gestohlen worden. Ein Zeuge hatte den Vorgang beobachtet und gab an, dass ein Lkw mit Kranaufbau in die Sache verwickelt war. Die Ermittlungen der Kriminalpolizei Schwabach liefen sofort an.
Nur zwei Tage später lüftete sich das Geheimnis des verschwundenen Fiats. Der ermittelnde Kriminalbeamte stieß auf einen "Tatverdächtigen", der wohl mit einem Abschleppfahrzeug erwähnten Fiat "gestohlen" haben könnte. Doch der Mann stritt alle Tatvorwürfe vehement ab.
Doch der Kriminaler ließ nicht locker, so dass der ins Visier Geratene schließlich mit der Wahrheit herausrückte:
Er hatte den Auftrag, in der kleinen Ortschaft einen Fiat abzuholen und diesen sofort zur Schrottpresse zu fahren. Allerdings, so gab er reumütig zu Protokoll, habe er wohl nicht richtig auf seinen Auftragszettel geschaut, so dass er, an der falschen Adresse angekommen, auch noch den falschen Fiat abgeholt hatte. Auch wunderte er sich, dass das Fahrzeug nicht frei zugänglich war. Deshalb habe er kurzerhand den abgemeldeten Pkw mit dem Kran über den Gartenzaun gehievt und aufgeladen. Danach war das Schicksal des Fiats besiegelt.
Als es schon zu spät war, bemerkte der "Dieb" sein Missgeschick und kehrte, wie es halt bei Tätern üblich ist, an den Tatort zurück. Diesmal allerdings holte er den richtigen Fiat ab. Dieses Fahrzeug wurde auftragsgemäß verschrottet.
Aus Scham über den unterlaufenen Fehler hatte der "Abholer" zunächst alles abgestritten. Er fühlte sich jedoch nach Auskunft des ermittelnden Kriminalbeamten nach seinem "Geständnis" deutlich wohler.
Ehrenwert verhielt er sich nach Klärung des Falles. Er suchte den "bestohlenen" Fiathalter auf und bezahlte ihm mehr als das Doppelte des aktuellen Zeitwerts des verschrotteten Autos.
Bert Rauenbusch/hu
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