Polizeipräsidium Mittelfranken
POL-MFR: (4) Junger rabiater Ladendieb
Nürnberg (ots)
Dass sich die Polizei mit der Aufnahme von Ladendiebstählen zu befassen hat, ist nichts Ungewöhnliches. Wenn sich der Ladendieb gegen die Festhaltung durch Angestellte zur Wehr setzt, so ist dies schon ein nicht alltäglicher Fall. Wenn dabei ein Mitarbeiter eines Supermarktes mit einem Messer und einer Glasscherbe bedroht, mit einem Reinigungsmittel besprüht und die Glasscheibe einer Tür eingetreten wird, so handelt es sich dabei um außergewöhnliche Fälle.
Am 05.07.2000, gegen 18.30 Uhr, traf dies in einem Supermarkt in der Südstadt in Nürnberg zu. Die Krönung des Vorfalles war jedoch das Alter des «Täters» - gerade einmal 11 Jahre alt.
Nachdem das Kind beim Diebstahl einer Plastikuhr im Wert von 20 DM erwischt worden war, versuchte der Mitarbeiter des Supermarktes die Eltern telefonisch zu erreichen. Nachdem dies jedoch fehlschlug, wollte er die Polizeiinspektion Nürnberg-Süd verständigten. Plötzlich ergriff der Schüler ein im Büro herumliegendes Küchenmesser und bedrohte den 53-jährigen Bezirksleiter damit. Als der Mitarbeiter auf die Forderung, ihn gehen zu lassen, nicht einging, hielt er sich das Messer an den Arm und drohte, sich selbst etwas anzutun, wenn man ihn nicht gehen lasse.
Dem Bezirksleiter gelang es schließlich, dem Nürnberger Schüler das Messer abzunehmen. Das Kind trat daraufhin die Scheibe der Tür ein, ergriff eine Glasscherbe und bedrohte den Angestellten damit. Auch die Glasscherbe konnte dem Schüler abgenommen werden. Als der Junge nunmehr versuchte, aus dem Supermarkt zu flüchten und von den Angestellten aufgehalten werden konnte, ergriff er aus einem Verkaufsregal eine Sprühdose mit Universalreiniger und versuchte dem Bezirksleiter damit in die Augen zu sprühen. Der Angestellte konnte sich gerade noch abwenden und so wurde nur seine Kleidung verschmutzt.
Es gelang schließlich des Kindes wieder habhaft zu werden und es der Polizei zu übergeben.
Den Beamten der Polizeiinspektion Nürnberg-Süd gegenüber gab sich der Junge zunächst als 9-Jähriger aus. Bei der Überprüfung wurde aber festgestellt, dass dies die Personalien eines Freundes waren. Der 11-jährige Schüler, der bisher polizeilich noch nicht aufgefallen ist, wurde seinen Eltern zugeführt.
ots-Originaltext: Pressestelle Polizeipräsidium Mittelfranken
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