Polizeipräsidium Mittelfranken
POL-MFR: (8) Schwere Brandstiftung - Tatverdächtige in Untersuchungshaft
Nürnberg (ots)
Die Brandermittler der Nürnberger Kriminalpolizei versuchen zurzeit einen Fall zu klären, bei dem eine 33-jährige türkische Hausfrau aus Westdeutschland wegen des dringenden Tatverdachts der schweren Brandstiftung festgenommen worden ist. Die Frau befindet sich mittlerweile auf Anordnung des Ermittlungsrichters beim Amtsgericht Nürnberg in Untersuchungshaft.
Am vergangenen Montag, 31.07.2000, gegen 05.00 Uhr, waren Polizei und Feuerwehr zu einem vierstöckigen Mehrfamilienhaus in die Gugelstraße in der Nürnberger Südstadt gerufen worden. Ein Anwohner des 12-Parteien-Hauses war auf Brandgeruch im Keller aufmerksam geworden. Der Brand konnte von der Feuerwehr schnell gelöscht werden. Es entstand ein Gebäudeschaden von ca. 20.000 DM.
Schnell stellten die Ermittler fest, dass das Feuer an zwei Stellen vermutlich mit Brandbeschleunigern gelegt worden ist. Lage und Art der Brandlegung an vorbeiführenden Gasleitungen ließen den Schluss zu, dass der Unbekannte offensichtlich eine Explosion herbeiführen wollte. Zudem wurde im Brandbereich ein gefüllter 5-Liter-Benzinkanister gefunden. In dem Haus wohnen mehrere deutsche und türkische Familien.
Umfangreiche Ermittlungen des Fachkommissariates, vor allem zur Tätermotivation, führten schließlich im Stadtgebiet Nürnberg zur Festnahme der 33-jährigen türkischen Hausfrau, in deren Umfeld es seit Jahren zu familiären Problemen gekommen war. Sie ist Mutter von sechs Kindern und lebt zurzeit in Westdeutschland. Eheliche Schwierigkeiten beschäftigten Justiz und Polizei in den letzten Jahren erheblich. Die Tatverdächtige hat dabei unter anderem 1998 ihren im Bett liegenden Ehemann mit kochendem Wasser verbrüht und wurde deshalb zu einer Bewährungsstrafe verurteilt. Seit einiger Zeit lebt sie von ihrem Ehemann getrennt. Dieser hält sich momentan mit zwei der gemeinsamen Kinder in der Türkei auf.
Seit der Trennung ist die Frau unterwegs auf der Suche nach diesen beiden Kindern. In ihrer Vernehmung räumte die Tatverdächtige ein, dass sie ihrer Schwiegermutter eine Mitschuld an ihren familiären Problemen gebe. Diese Schwiegermutter wohnt in dem Anwesen in der Gugelstraße. Darin sehen die Ermittler auch das Motiv für die mögliche Tatbegehung.
Die Tatverdächtige bestreitet jedoch bislang jede Beteiligung an der schweren Brandstiftung. Vielmehr will sie am Tattag eine Freundin in Nürnberg in der Oberen Kanalstraße gesucht haben.
Die Tatverdächtige ist sehr klein, 153 cm groß, trug vermutlich ein Kopftuch, war in Begleitung von zwei 10-jährigen Kindern und hielt ein dreijähriges Kind am Arm. Eventuell führte sie auch Gepäck mit.
Zur Klärung des genauen Tatablaufes haben deshalb die Ermittler folgende Fragen:
- Wem ist eine Frau, auf der die oben angegebene Beschreibung zutrifft, am Tattag, Montag, 31.07.2000, in der Zeit zwischen 02.30 Uhr und 06.00 Uhr in der Oberen Kanalstraße in Nürnberg aufgefallen?
- Wem ist eine Frau mit dieser Beschreibung zur genannten Zeit auf dem Weg vom Hauptbahnhof Nürnberg in die Gugelstraße/Siemensstraße (Südstadt) aufgefallen?
- Wem ist aufgefallen, ob in der Zeit zwischen 04.30 Uhr und 05.00 Uhr eine Frau mit dieser Beschreibung, die in Begleitung von Kindern in der Gugelstraße unterwegs war, möglicherweise Werbematerial verteilt hat?
Hinweise werden an den Kriminaldauerdienst unter der Telefonnummer (0911) 211-2777, erbeten.
ots-Originaltext: Pressestelle Polizeipräsidium Mittelfranken
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