Polizeipräsidium Mittelfranken
POL-MFR: (1734) Falsche Verwandte bitten in russischer Sprache um Hilfe
Ansbach (ots)
Gestern Mittag (13.09.2010) erhielten zwei Ansbacher einen Telefonanruf in russischer Sprache. Hierbei gaben sich die Anrufer als Verwandte aus und forderten Bargeld.
Gegen 11:00 Uhr rief ein bislang Unbekannter bei einem 46-Jährigen in Ansbach an und gab sich als dessen Sohn aus. Er gab unter Tränen an, bei der Polizei zu sein und erbat einen Rückruf. Der 46-jährige Vater wählte daraufhin die angegebene Rufnummer im Ausland. Hierbei meldete sich am Ende der Leitung ein Mann, der sich als Polizeibeamter ausgab. Dieser forderte den Ansbacher auf, 15.000 Euro zu zahlen, andernfalls werde sein Sohn in Haft kommen.
Bei diesem Gespräch mit dem falschen Polizeibeamten wurde ein Treffpunkt vereinbart. Dort übergab der Ansbacher Vater am frühen Nachmittag 5000 Euro an einen Unbekannten.
Der Sohn des 46-Jährigen kehrte am späten Nachmittag wohlbehalten von seiner Arbeit in die elterliche Wohnung zurück.
Am gestrigen Montag, gegen 10:45 Uhr, erhielt eine 74-jährige Seniorin aus Ansbach ebenfalls einen Anruf in russischer Sprache. Hier wurde von dem Unbekannten angegeben, dass ihr Sohn in einem Verkehrsunfall verwickelt gewesen sei und nun schwer verletzt eine 3-jährige Gefängnisstrafe antreten müsse. Nachdem der Ansbacherin dies nicht glaubhaft erschien und sie detailliertere Angaben zu dem Vorfall in Erfahrung bringen wollte, legte der Anrufer auf.
In beiden Fällen hat das zuständige Fachkommissariat der Kriminalpolizeiinspektion Ansbach die Ermittlungen in Sachen Betrug aufgenommen.
Dieses Vortäuschen einer Notlage von Verwandten geschah ausschließlich in russischer Sprache. Auch sind die jeweils Angerufenen der russischen Sprache mächtig. Die Ansbacher Ermittler bitten deshalb, insbesondere die zweisprachigen Leser- bzw. Hörer dieser Meldung ihre nur russisch sprechenden Bekannten bzw. Verwandten auf diese perfide Masche hinzuweisen.
Im Falle eines solchen Anrufs bittet die Polizei die Betroffenen, sich umgehend mit dem Kriminaldauerdienst Mittelfranken, Telefonnummer 0911/2112-3333, oder mit jeder anderen Polizeidienststelle in Verbindung zu setzen.
Robert Schmitt/hu
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