Polizeipräsidium Mittelfranken
POL-MFR: (715) Schadprogramm legt Computer lahm - Warnmeldung
Mittelfranken (ots)
Wie das Bundeskriminalamt und die Bundespolizei bereits in ihrer Mitteilung vom 01.04.2011 meldeten, verursachte eine neuartige Schadsoftware in jüngster Vergangenheit das Lahmlegen von Computern nach dem Surfen im Internet. Nun kam es auch im Bereich Mittelfranken zu zahlreichen Computerabstürzen.
Das Neuartige an dem Schadprogramm ist, dass es Computer durch das bloße Surfen im Internet infiziert (Drive-by-Infektion). So lädt sich die Schadsoftware nach dem Besuchen infizierter Internetseiten (für den Nutzer nicht erkennbar) selbstständig und unbemerkt auf den Rechner und generiert ein bildschirmfüllendes so genanntes "Pop-Up-Fenster". In diesem erscheint dann u.a. das Logo der Bundespolizei und des Bundeskriminalamts sowie diverser Softwarefirmen. Die Verfasser behaupten hierin, dass der betreffende Computer zu strafbaren Handlungen genutzt worden sein soll. Insbesondere führen sie hier die angebliche Verbreitung von kinderpornografischem Material sowie den Versand von E-Mails mit terroristischem Hintergrund an. Um die Seriosität dieser Anschuldigung zu bestätigen, werden noch diverse Angaben über den betroffenen Computer, so das aktuell verwendete Betriebssystem, die IP-Adresse und der Internetdienstleister (Provider) angegeben.
Das Schadprogramm "friert" so den Computer des Nutzers ein und macht eine Eingabe z. B. über die Tastatur völlig unmöglich.
Um diese Sperrung aufzuheben, fordern die Unbekannten dazu auf, hundert Euro binnen 24 Stunden zu zahlen, andernfalls werde die Festplatte komplett gelöscht. Die Polizei Mittelfranken rät, auf keinen Fall den dort gestellten Zahlungsaufforderungen nachzukommen.
Generell kann empfohlen werden, den Update-Status und die Antivirensoftware immer auf neuestem Stand zu halten.
Hilfe und weitere Informationen gibt das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik. Das BSI-Servicecenter ist unter der Telefonnummer 01805/ 274100 sowie per E-Mail unter mail@bsi-fuer-buerger.de erreichbar.
Die Kriminalpolizeidienststellen der Polizei Mittelfranken leiteten in dieser Sache Strafverfahren wegen versuchter Erpressung und Datenveränderung ein.
Robert Schmitt/n
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