Polizeipräsidium Mittelfranken
POL-MFR: (758) Mit Bajonett erstochen
Nürnberg (ots)
Am 29.04.2002, gegen 20.00 Uhr, kam es im Nürnberger Stadtteil St. Johannis zu einem Streit und einer körperlichen Auseinandersetzung zwischen zwei Russlanddeutschen. Einer der Männer wurde dabei mit einem Bajonett erstochen. Der Tatverdächtige wurde noch am Tatort festgenommen.
Bei dem Getöteten handelt es sich um einen 37-Jährigen, der im Kirchenweg wohnte. Der Tatverdächtige ist 31 Jahre alt. Beide sind in Russland geboren und siedelten vor Jahren mit ihren Familien nach Nürnberg über. Die Männer sind arbeitslos. Sie lernten sich vor einiger Zeit in der JVA Nürnberg kennen, wo sie wegen Verstößen gegen das Betäubungsmittelgesetz einsaßen. Im Jahr 2000 wurden sie aus der JVA entlassen.
Nach den bisherigen Ermittlungen der Mordkommission hat sich folgendes zugetragen: Der 37-Jährige besuchte kurz vor 20.00 Uhr zusammen mit zwei jüngeren Landsleuten, von denen nur ein 20-Jähriger namentlich fest steht, den 31-Jährigen in dessen Wohnung. Angeblich wegen einer länger zurückliegenden Ehrverletzung gerieten die beiden Russlanddeutschen noch vor der Wohnungstüre in Streit, in den sich die beiden Jüngeren nicht einmischten. Wenig später kam die Ehefrau des 31-Jährigen vom Einkaufen nach Hause. Sie mischte sich in den Streit ein und schlug dem 37-Jährigen die Einkaufstüte mit Lebensmitteln auf den Kopf. Anschließend schlugen sich die beiden Männer und im Verlauf dieser Tätlichkeiten zog der ältere der beiden ein mitgeführtes Bajonett mit einer Klingenlänge von 22 cm. Die beiden Männer rangen dann um das Bajonett, wobei sie Schnittverletzungen an den Händen erlitten. Mit seinem Bajonett schlug der 37-Jährige dann seinem Kontrahenten so stark auf den Kopf, dass dieser eine massive Schnitt- und Platzwunde erlitt.
Der 31-Jährige zog dann plötzlich eine kleine schwarze Pistole - geschossen wurde jedoch nicht damit. Danach ging der Kampf um das Bajonett weiter. Hierbei fiel die Pistole zu Boden, und der 31-Jährige konnte das Bajonett schließlich erlangen. Er stach damit ein Mal in den Unterbauch des 37-Jährigen, der daraufhin zusammenbrach. Der gerufene Notarzt leitete zwar noch Reanimationsmaßnahmen ein, diese blieben aber erfolglos. Der 37-Jährige erlag noch vor seiner Wohnungstüre der Stichverletzung.
Die erste am Tatort eintreffende Polizeistreife nahm den Tatverdächtigen fest und veranlasste die Versorgung seiner Kopfverletzung. Zur ambulanten Behandlung wurde der Mann deshalb in ein Krankenhaus gebracht und danach der Mordkommission überstellt, wo er den Vorfall schilderte. Die erwähnte schwarze Pistole nahm offensichtlich der eingangs erwähnte unbekannte Begleiter noch vor dem Eintreffen der Polizei mit. Aus diesem Grunde steht noch nicht fest, ob es sich bei der Pistole um eine scharfe Waffe gehandelt hat.
Zur Klärung der genauen Todesursache findet heute eine Obduktion der Leiche statt. Die Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth stellte gegen den 31-Jährigen Antrag auf Erlass eines Haftbefehles wegen Verdachts des Totschlags. Er wird heute dem Ermittlungsrichter beim Amtsgericht Nürnberg zur Klärung der Haftfrage überstellt.
Die Ermittlungen der Mordkommission dauern an.
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