Polizeipräsidium Mittelfranken
POL-MFR: (1058) Polizei stellt Rechnung nach Bedrohungslage am Münzplatz in Nürnberg
Nürnberg (ots)
Wie bereits mit Meldungen 979 und 980 vom 13.06.2017 und 14.06.2017 berichtet, kam es am 13.06.2017 zu einer vermeintlichen Bedrohungslage in der Nürnberger Innenstadt. Inzwischen verschickte die Polizei eine Kostenrechnung an den Beschuldigten.
Ein 48-jähriger Mann teilte der Polizei kurz nach 14:00 Uhr mit, dass er in einer Wohnung am Münzplatz in einen Streit verwickelt gewesen ist, in dessen Verlauf auch eine Schusswaffe zum Vorschein kam. Geschossen wurde aber nicht.
Auf Grund der damals glaubhaften und nachvollziehbaren Angaben des Mitteilers entschloss sich die Polizei, den Bereich rund um das Objekt großräumig abzusperren und dazu auch entsprechende Verkehrssperren in der Äußeren Laufer Gasse und der Beckschlagergasse einzurichten.
Unter Einsatzleitung der Polizeiinspektion Nürnberg-Mitte wurden Spezialeinheiten und speziell geschulte Beamte zur Kontaktaufnahme aufgerufen, die Lage am Münzplatz war zu diesem Zeitpunkt (ca. 14:30 Uhr) unverändert und unter polizeilicher Kontrolle. Anwohner mussten nicht evakuiert werden, noch im Gefahrenbereich anwesende Passanten konnten unter Polizeischutz das Gebiet um den Einsatzort verlassen.
Gegen 16:00 Uhr entschloss man sich, direkt mit den Anwesenden in der Wohnung Kontakt aufzunehmen. Zuvor scheiterten telefonische Versuche. Bei dieser versuchten Kontaktaufnahme ergab sich für die eingesetzten Spezialeinheiten eine günstige Gelegenheit des Zugriffs. Zwei Personen (48 und 60 Jahre) konnten in den Räumen widerstandslos festgenommen werden.
Unmittelbar nach Einsatzende (ca. 16:30 Uhr) gab die Einsatzleitung den Verkehr in der Sebalder Altstadt wieder frei. Während des Einsatzes leiteten Beamte der Nürnberger Verkehrspolizei den Verkehr um.
Vorsorglich waren zahlreiche Kräfte des Rettungsdienstes im Einsatz, mehrere Dutzend Polizeibeamte, darunter Spezialeinheiten und USK, waren ebenfalls beteiligt.
Bei seiner Vernehmung räumte der 48-Jährige ein, sowohl den gesamten Vorfall als auch die Waffe erfunden zu haben. Sein Geständnis wurde dahingehend untermauert, dass bei einer intensiven Wohnungsdurchsuchung am Münzplatz keine Schusswaffe gefunden werden konnte.
Die Kosten für den durchgeführten Polizeieinsatz wurden dem Beschuldigten nun in Rechnung gestellt. Sie belaufen sich auf einen über 10.000 Euro hohen Betrag, der sich nach der Anzahl der eingesetzten Beamten und den dafür angefallenen Einsatzstunden errechnet.
Als üblen Scherz stufte die Polizei diesen Vorfall von Anfang an nicht ein. Über einen Scherz sollte man lachen können. Die Polizei musste aber über mehrere Stunden hinweg umfangreiche Sperrungen des Verkehrs veranlassen sowie zahlreiche Anwohner in Sicherheit bringen. Ob diesem betroffenen Personenkreis tatsächlich zum Lachen war, wagen wir zu bezweifeln.
Die Ermittlungen gegen den Beschuldigten wegen des Verdachts des Missbrauchs von Notrufen dauern an.
Bert Rauenbusch/n
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