Polizeipräsidium Mittelfranken
POL-MFR: (865) Bilanz zum Veranstaltungsgeschehen am 14.06.2003 in Nürnberg
Nürnberg (ots)
Die Strategie der Nürnberger Polizei hat sich bewährt. Es ist gelungen, das Veranstaltungsgeschehen am 14.06.2003 in Nürnberg zu bewältigen, ohne dass es zu Ausschreitungen kam. Es wurde niemand verletzt und es wurden auch keine Sachbeschädigungen bekannt.
Wesentlichen Einfluss darauf hatte sicher auch das große Polizeiaufgebot, das bereits vor Tagen angekündigt worden war. Zahlreiche Gesprächsbeamte hatten die Anwohner frühzeitig und umfassend persönlich und mit Flugblättern von der Lage informiert, weshalb diese mit großem Verständnis auf die polizeilichen Maßnahmen reagierten. Das eingerichtete Bürgertelefon wurde gut angenommen (ca. 50 Anrufe). Auch die Zahl der Gegendemonstranten blieb hinter den Ankündigungen zurück.
Das Engagement der Rathausparteien, der Kirchen, der Gewerkschaften und der Medien sowie sonstiger Bürgerbewegungen und deren Zusicherung, sich nicht zwischen die NPD-Anhänger und die Polizei zu stellen, war ebenfalls wesentlicher Bestandteil des polizeilichen Erfolgs.
Für 14.06.2003 hatte der Landesverband der NPD Bayern eine Versammlung angemeldet. Um 13.00 Uhr waren knapp 300 NPD-Anhänger am Aufseßplatz eingetroffen. Dort hatten sich zu dieser Zeit mehrere Hundert Gegendemonstranten versammelt. Durch das Korridorkonzept konnte verhindert werden, dass beide Gruppierungen aufeinander trafen. Es blieb bei massivem lautstarken Protest. Der NPD-Aufzug bewegte sich in Polizeibegleitung bis zum Südstadtpark. Dort spielte etwa eine halbe Stunde lang die Band "Radikahl". Auch dagegen wurde massiv verbal demonstriert. Anschließend setzte sich der Aufzug fort bis zum Hauptbahnhof, Marientor und von dort bis zum Lorenzer Platz, wo die NPD ihre Kundgebung abhielt. Dagegen protestierten bis zu 3.000 Personen. An dem parallel dazu stattfindenden Gottesdienst in der Lorenzkirche nahmen knapp 1.000 Besucher teil. Um 16.45 Uhr war die Veranstaltung beendet und die NPD-Mitglieder traten den Heimweg an.
Auf Grund der Vorkontrollen und der niedrigen Einschreitschwelle hatten Chaoten keine Chance, Gewalt auszuüben. Während des gesamten Einsatzes wurden 16 Personen vorläufig festgenommen. Die jungen Frauen und Männer, die sowohl dem linken als auch dem rechten Lager zuzuordnen sind, stammen meist aus Mittel- und Oberfranken. Gegen sie wurden Verfahren wegen versuchter Körperverletzung (Steinewerfen), versammlungsrechtlicher Verstöße (Mitführen von Vermummungsgegenständen) und Verstößen nach dem Betäubungsmittelgesetz (zwei Personen mit Kleinmenge Haschisch) eingeleitet. Drei Personen, die die Absperrgitter übersteigen wollten, wurden in Gewahrsam genommen. Nach erfolgter Sachbearbeitung wurden alle wieder entlassen.
Während der Veranstaltung musste der Verkehr umgeleitet werden, was auf den Umleitungsstrecken zu zähfließendem Verkehr führte.
Die Nürnberger Polizei möchte sich ausdrücklich bei allen friedlichen Demonstranten für ihr überlegtes Handeln bedanken.
An dem Einsatz waren ca. 2.000 Polizeibeamte eingesetzt. Neben mittelfränkischen Beamten stammten diese von den Polizeipräsidien München und Niederbayern/Oberpfalz sowie von der Bereitschaftspolizei aus Bayern, Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen.
ots-Originaltext: Polizeipräsidium Mittelfranken
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