Polizeipräsidium Mittelfranken
POL-MFR: (1117) Nach Besteigen eines Güterwagons lebensgefährlich verletzt
Nürnberg (ots)
Lebensgefährliche Verbrennungen erlitt am 04.08.2004, gegen 04.30 Uhr, ein 18-Jähriger aus dem Landkreis Nürnberger Land, nachdem er auf einen auf dem Güterbahnhof Nürnberg-Dutzendteich abgestellten Wagon eines Güterzuges geklettert war. Der Schüler befand sich zusammen mit zwei gleichaltrigen Freunden auf dem Nachhauseweg von einer Diskothek in der Regensburger Straße. Dazu gingen sie auch teilweise auf und neben dem Gleiskörper der Bahnstrecke Nürnberg- Regensburg. Als sie im Bereich des S-Bahnhofes Nürnberg- Frankenstadion an dem abgestellten Güterzug vorbeikamen, kletterte das spätere Opfer aus bislang noch nicht geklärten Gründen auf einen Wagon. Von der Oberleitung aus sprang ein Lichtbogen auf den jungen Mann über, worauf dieser vom Wagondach aufs Gleisbett fiel. Er erlitt schwerste Verbrennungen am ganzen Körper und wurde durch den Notarzt mit lebensgefährlichen Verletzungen in eine Nürnberger Klinik eingeliefert.
Zur Bergung des Opfers und der anschließenden Unfallaufnahme war der Bahn- sowie der S-Bahn-Verkehr auf der Strecke Regensburg-Nürnberg in der Zeit zwischen 04.40 und 05.25 Uhr gesperrt. Die weitere Sachbearbeitung wurde von der Nürnberger Kriminalpolizei in Absprache mit der Bundesgrenzschutzinspektion Nürnberg übernommen.
Im Zusammenhang mit diesem Vorfall weisen die Sicherheitsbehörden nochmals eindringlich darauf hin, dass Strom lebensgefährlich sein kann. Kommt man einer elektrifizierten Oberleitung an einer Bahnstrecke zu nahe, sollte man wissen, dass man es hier nicht mit 220 V sondern mit einer Stromspannung von 15000 Volt zu tun hat. Wer im Bahngelände auf abgestellten Wagons herumklettert, kommt den Fahrdrähten lebensgefährlich nahe. Selbst ohne den Fahrdraht zu berühren, kann der Strom mit einem Lichtbogen überschlagen. Der Mindestsicherheitsabstand beträgt hier 1,50 Meter. Deshalb gilt die eindringliche Warnung: "Niemals auf abgestellte Wagons klettern"!
Wer beim Gang über eine Eisenbahnbrücke mit einem langen Gegenstand (Stock, Stange, Seil oder Draht) versucht eine Oberleitung zu berühren, riskiert sein Leben. 15000 Volt ist es egal, ob der Gegenstand aus Plastik, Metall oder Holz ist. Die Folgen sind schwerste Verbrennungen bzw. der Tod.
Erst am 24. Juli 2004 spielten am Rangierbahnhof Nürnberg drei Kinder auf Eisenbahnwagons nahe der Oberleitung. Nur dank der Aufmerksamkeit eines 6-jährigen Mädchens, das den Vorgang aus seinem Spielzimmer beobachtete und den Vater alarmierte, der die spielenden Kinder anschließend aus dem Gefahrenbereich entfernte, konnte in diesem Fall Schlimmeres verhindert werden.
ots-Originaltext: Polizeipräsidium Mittelfranken
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