Polizeipräsidium Mittelfranken
POL-MFR: (807) WM 2006 - Bilanz nach dem Spiel England:Trinidad/Tobago
Nürnberg (ots)
"Ein Kompliment den englischen Fußballfans" und "die Strategie der polizeilichen Vorbereitungsmaßnahmen ist voll aufgegangen" sind die grundsätzliche Bewertung des Fußballeinsatzes am 15.06.2006 in Nürnberg, so Mittelfrankens Polizeipräsident Gerhard Hauptmannl.
Bei der Bilanz der WM-Begegnung England:Trinidad/Tobago ist hervorzuheben, dass die Fans der beiden Mannschaften es ausgezeichnet verstanden, bis weit in die Nacht zu feiern. Obwohl sich in den letzten Tagen mehrere Zehntausend Besucher in Nürnberg aufhielten, blieb alles friedlich und es kam zu keinen gravierenden Sicherheitsstörungen.
Vereinzelt registrierte die Polizei Taschendiebstähle, kleinere Raufereien, Falschgeld- und Betrugsdelikte sowie das Verwenden von nationalsozialistischen Abzeichen. Lediglich ein Osteuropäer zeigte den Hitlergruß und wurde deshalb angezeigt. Nur wenige Personen mussten wegen Trunkenheit in Gewahrsam genommen werden. Die Versuche von Fans, die keine Eintrittskarten hatten, den Zaun am äußeren Sicherheitsring zu übersteigen, wurden vom Ordnungsdienst bzw. der Polizei unterbunden.
Von den insgesamt seit 14.06.2006 vorläufig Festgenommen bzw. in Gewahrsam Genommenen befinden sich lediglich noch drei Engländer in Haft, gegen die Ermittlungsverfahren wegen Körperverletzungsdelikten bzw. Taschendiebstahls laufen. Die acht deutschen Männer, die als Gewalttäter Sport bekannt sind und gegen die der Ermittlungsrichter verlängerten Unterbindungsgewahrsam angeordnet hatte, wurden am 16.06.2006 um 06.00 Uhr wieder auf freien Fuß gesetzt. Hier zeigt die gute Zusammenarbeit zwischen Justiz und Polizei, dass es im Rahmen der Prävention möglich ist, Gewaltbereite von der Straße fernzuhalten.
Polizeipräsident Gerhard Hauptmannl sprach den Engländern ein großes Kompliment aus, dass alles störungsfrei verlaufen ist und sie ihrer Gästerolle gerecht wurden. Das Konzept der Polizei ging voll und ganz auf. Sowohl die Deeskalationsmaßnahmen mit Gesprächsbeamten als auch die bereits lang im Vorfeld stattgefundene Zusammenarbeit mit den englischen Medien, die klar die Strategie der mittelfränkischen Polizei in ihrem Heimatland verbreiteten, waren wesentliche Voraussetzung für den friedlichen Verlauf. Darüber hinaus war es von großer Bedeutung, dass die englischen Sicherheitsbehörden die erlassenen ca. 3.500 "Banning-Orders" konsequent vollzogen und somit die Hooligans nicht ausreißen konnten. Hauptmannl dankte auch den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die den Einsatz mit Akribie vorbereitet und schließlich problemlos bewältigt haben. Auch der Alkoholkonsum vor allem der englischen Fans führte nicht zu den befürchteten Problemen.
Peter Grösch
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