Polizeipräsidium Mittelfranken
POL-MFR: (1223) Kripo hebt Einbrecherbande aus Osteuropa aus
Ansbach (ots)
Nach monatelangen aufwändigen Recherchen konnte die Kriminalpolizei Ansbach in länderübergreifender Ermittlungsarbeit mit der Kripo Oldenburg einen empfindlichen Schlag gegen eine bundesweit operierende Einbrecher-Bande aus Osteuropa verzeichnen und 11 Personen festnehmen. Ein wesentlicher Baustein zum Erfolg war die Festnahme zweier Tankstelleneinbrecher im März 2006 in Rothenburg ob der Tauber (Lkr. Ansbach).
Eine Streifenbesatzung der Rothenburger Polizei stellte in der Nacht zum 14.03.2006 im Rahmen gezielter Überwachungsmaßnahmen zwei litauische Staatsangehörige auf frischer Tat, als die beiden im Verkaufsraum einer Tankstelle große Mengen Zigaretten zusammenrafften. Bereits am Morgen des 16.01.2006 war diese Tankstelle von der Tätergruppe gezielt angesteuert und ausgeplündert worden. Die zunächst unbekannten Diebe flüchteten bei diesem Einbruch mit einem in der Nähe gestohlenen Auto eines Rothenburgers, das Wochen später in Bremen aufgefunden wurde.
Im Rahmen umfangreicher kriminalistischer Feinarbeit und des intensiven Nachrichtenaustausches zwischen dem Einbruchs-kommissariat der Kripo Ansbach und dem Fachkommissariat für Bandenkriminalität bei der Zentralen Kriminalinspektion Oldenburg (Niedersachsen) stellte sich bald heraus, dass der hiesigen Polizei mit den beiden Einbrechern dicke Fische ins Netz gegangen waren. Groß angelegte operative Maßnahmen führten schließlich zum Durchbruch. In enger Zusammenarbeit der beteiligten Kriminalpolizeidienststellen gelang es den Ermittlern, u. a. Diebestouren in Bayern, Baden-Württemberg und Niedersachsen aufzuklären. Die äußerst mobile Gruppierung suchte neben Tankstellen, auch Bankfilialen, Schulen und Drogerien heim. Die Beute wurde stets nach Bremen gebracht und dort gewinnbringend verkauft.
Durch die bei der Kripo Oldenburg angesiedelte Ermittlungskommission "Damenstrumpf" konnten bisher neun weitere Litauer festgenommen werden. Darunter befindet sich auch ein weiterer nach dem letzten Einbruch in Rothenburg flüchtiger 19-jähriger Mann. Sechs Tatverdächtige sitzen derzeit noch in Untersuchungshaft. Gegen fünf Beschuldigte wurde durch die Staatsanwaltschaft Oldenburg nun Anklage zum Landgericht Oldenburg wegen besonders schweren Diebstahls in 61 Fällen, schweren Bandendiebstahls in 34 Fällen sowie Urkundenfälschung erhoben. Die beiden Einbrüche in Rothenburg werden voraussichtlich zusammen mit den anderen Taten in Oldenburg verhandelt.
Es besteht der Verdacht, dass die nun ermittelte Einbrecherbande noch für zahlreiche gleichgelagerte Straftaten verantwortlich ist. Die Ermittlungen gegen die Tatverdächtigen, die ihre Fäden auch nach Österreich und die Schweiz zogen, dauern an. Die Tätergruppe agierte mit hoher krimineller Energie und ließ sich auch nach Polizeikontrollen nicht davon abhalten, anschließend weitere Einbrüche zu begehen.
Ihren Namen verdankt die Ermittlungskommission dem Umstand, dass die Einbrecher bei ihren nächtlichen Aktivitäten regelmäßig mit Damenstrümpfen maskiert waren.
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