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Polizeipräsidium Oberhausen

POL-OB: Bekanntgabe der Polizeilichen Kriminalstatistik 2024

POL-OB: Bekanntgabe der Polizeilichen Kriminalstatistik 2024
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Oberhausen (ots)

Am Mittwoch (12.03.) gibt das Polizeipräsidium Oberhausen, neben allen weiteren Kreispolizeibehörden des Landes, die Polizeiliche Kriminalstatistik für das Jahr 2024 bekannt.

"Mit dem Blick auf die Anzahl der Straftaten insgesamt lässt sich feststellen, dass wir mit 17.633 registrierten Straftaten ein deutliches Minus verzeichnen", erklärt Polizeipräsidentin Dr. Sylke Sackermann. "Das ist zunächst einmal eine positive Entwicklung. Unabhängig davon ist es aber auch unsere Aufgabe, zu helfen, wenn Hilfe akut notwendig wird. Deshalb müssen wir immer hinschauen und vor allem hinhören, was die Menschen in Oberhausen bewegt. Sicherheit ist ein Grundbedürfnis der Bürgerinnen und Bürger und es ist unsere Aufgabe und die unserer Sicherheitspartner, dafür zu sorgen." Das ist im Jahr 2024 unter anderem auch dank der strategischen Fahndung gelungen. "Sie ermöglicht es der Polizei, auch ohne konkreten Tatverdacht präventive Kontrollen durchzuführen, um Straftaten von erheblicher Bedeutung zu verhindern", so die Behördenleiterin.

Die Zahlen (Auszug) aus Oberhausen im Überblick:

Gesamtkriminalität

Im Jahr 2024 wurden in Oberhausen insgesamt 17.633 Straftaten erfasst. Somit ist die Gesamtzahl im Vergleich zum Vorjahr um 3,52 Prozent (2023: 18.276) gesunken. Die Aufklärungsquote betrug im Jahr 2024 52,47 Prozent und ist um 2,10 Prozentpunkte im Vergleich zum Jahr 2023 gefallen.

Auch die Anzahl der Tatverdächtigen ist im Vergleich zum Vorjahr gesunken. Waren es im Jahr 2023 8.109 Tatverdächtige, so sank die Zahl im darauffolgenden Jahr um 609 auf insgesamt 7.500 Tatverdächtige. 1.610 Tatverdächtige waren unter 21 Jahre alt. Im Jahr zuvor waren es 1.904 Tatverdächtige. Das sind 15,44 Prozent weniger als im Vorjahr.

Von allen dokumentierten Tatverdächtigen hatten 2.883 Tatverdächtige nicht die deutsche Staatsangehörigkeit. Das sind 104 weniger als im Vorjahr (2023: 2.987 Tatverdächtige) und einen Anteil von 38,4 Prozent aller Tatverdächtigen aus.

Straftaten gegen das Leben

Die Anzahl der Straftaten gegen das Leben umfasst unter anderem die Straftatbestände Mord, Totschlag und fahrlässige Tötung. Im Jahr 2024 wurden 19 Taten festgestellt. Zum Vorjahr kann ein Anstieg um fünf Taten verzeichnet werden. Das ist ein Anstieg um 35,71 Prozent. Der Straftatbestand des Mordes wurde im Jahre 2024 drei Mal (2023: 3) erfasst. Die Aufklärungsquote beträgt 66,67 Prozent, da ein Versuch nicht aufgeklärt werden konnte. Im Jahr zuvor betrug die Aufklärungsquote noch 100 Prozent.

Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung

Im Jahr 2024 wurden 306 Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung aufgenommen. Im Jahre zuvor waren es 289 registrierte Straftaten. Das bedeutet einen Anstieg um 5,88 Prozent. Die Aufklärungsquote ist zum Vorjahr um 7,77 Prozentpunkte gefallen und liegt bei 79,08 Prozent. In diesem Zusammenhang sind 232 Tatverdächtige erfasst worden. Das sind 20 Tatverdächtige weniger als im Vorjahr. Diejenigen unter 21 Jahren wurden insgesamt 90-mal (2023: 83) erfasst.

Sexueller Missbrauch von Kindern

Die Fallzahl im Deliktsbereich des sexuellen Missbrauchs von Kindern liegt im Jahr 2024 bei 37 Fällen. Im Jahr 2023 waren es 58 Fälle. Das sind 21 bekannt gewordene Straftaten weniger im Vergleich zum Vorjahr. Auch die Aufklärungsquote ist gesunken. Betrug sie 2023 noch 86,21 Prozent, liegt sie ein Jahr später bei 75,68 Prozent.

Missbrauchsabbildungen

Im Bereich der Kinderpornographie sind sowohl die Fallzahlen als auch die Aufklärungsquote stabil geblieben. Im Jahr 2024 wurden 92 Fälle (2023: 77 Fälle) erfasst und die Aufklärungsquote betrug 78,26 Prozent (2023: 97,40 Prozent). Insgesamt 72 Taten konnte aufgeklärt werden.

Zudem besteht in Oberhausen weiterhin eine Ermittlungsgruppe, in der Kriminalbeamtinnen und Kriminalbeamte gemeinsam mit IT-Spezialisten Fälle von Kinderpornographie bearbeiten.

Gewaltkriminalität

Die Gewaltkriminalität umfasst eine Vielzahl von Straftaten, u. a. Mord, Totschlag, Raub, räuberische Erpressung, gefährliche und schwere Körperverletzung sowie Vergewaltigung. Die Zahl der erfassten Straftaten ist im Jahr 2024 auf 638 um 129 Sachverhalte gefallen (2023: 767). Dies sind immerhin 16,82 Prozent weniger erfasste Straftaten als im Vorjahr.

In diesem Zusammenhang wurden 653 Tatverdächtige erfasst (2023: 694). Davon waren 264 Tatverdächtige unter 21 Jahre alt, was 27 weniger erfasste Personen bedeutet als im Vorjahr (2023: 291). Insgesamt 272 Tatverdächtige waren nicht im Besitz der deutschen Staatsangehörigkeit. Das sind ebenfalls 23 weniger als im Vorjahr (2023: 295).

Die Aufklärungsquote ist in diesem Bereich leicht gestiegen. Wurden im Vorjahr 72,88 Prozent der Taten aus diesem Deliktsbereich aufgeklärt, so liegt die Aufklärungsquote im Jahr 2024 bei 73,98 Prozent.

Straßenraub

Die Anzahl der erfassten Straftaten im Deliktsbereich des Straßenraubes beträgt im Jahr 2024 70 Taten. Im Jahr 2023 waren es noch 102. Das ist ein deutlicher Rückgang um 32 Taten. Insgesamt wurden in dem Zusammenhang 55 Tatverdächtige ermittelt. Von diesen erfassten Tatverdächtigen waren 45 unter 21 Jahre alt. Die Aufklärungsquote ist um 18,46 Prozentpunkte gesunken - von 62,75 Prozent auf 44,29 Prozent.

Gefährliche und schwere Körperverletzung

Im Bereich der gefährlichen und schweren Körperverletzung wurden im Jahr 2024 insgesamt 422 Straftaten erfasst. Im Vorjahr waren es 485 Taten, das sind 63 Straftaten weniger. Die Aufklärungsquote ist im Vergleich zum Vorjahr gestiegen und liegt im Jahr 2024 bei 78,67 Prozent (2023: 76,91 %).

Straßenkriminalität

Zu den unter "Straßenkriminalität" aufzuführenden Straftaten zählen fast alle Taten, bei denen als Tatort "öffentliche Straßen, Wege oder Plätze - einschließlich öffentlicher Verkehrsmittel" erfasst wurde. Beispiele hierfür sind sexuelle Belästigung, Raubüberfälle, gefährliche und schwere Körperverletzung sowie Diebstahls- und Sachbeschädigungsdelikte. Im Jahr 2024 wurden 3.979 Straftaten (2023: 4.069) erfasst, die der Straßenkriminalität zugerechnet werden. Die Oberhausener Polizistinnen und Polizisten konnten 18,72 Prozent der Taten aufklären. Das ist, wie auch im Vorjahr, ein Anstieg um 1,22 Prozentpunkte (2023: 17,50 Prozent). 741 Tatverdächtige wurden im Jahr 2024 registriert. Im Jahr zuvor waren es noch 705 Tatverdächtige, die im Zusammenhang von Straßenkriminalität erfasst worden sind. 291 Tatverdächtige waren unter 21 Jahren. Im Vorjahr waren es 271 Tatverdächtige.

Diebstähle

Wurden im Jahr 2023 noch 6.312 Diebstahlsdelikte gezählt, so waren es im Jahr darauf schon 6.671. Das sind insgesamt 359 Fallzahlen mehr. 774 Diebstahlsdelikte sind es im Jahr 2023, die unter der Kategorie "sonstiger einfacher Diebstahl" zusammengefasst. Ein Jahr später sind es bereits 1.071 Delikte. Das ist ein Anstieg um 38,37 Prozent. Die Aufklärungsquote beträgt 17,55 Prozent und ist damit von 17,96 Prozent um 0,41 Prozentpunkte gesunken.

Einbrüche

Die Anzahl der angezeigten Einbrüche in Oberhausen belaufen sich auf 871 im Jahr 2024 (2023: 870). Die Einbrüche in Werkstätten befinden sich bereits auf einem niedrigen Niveau und sind auch im Jahre 2024 um einen Einbruch gesunken (2023: 6; 2024: 5). Das ist der zweitniedrigste Wert in den vergangenen zehn Jahren. Gesunken ist die Anzahl der Einbrüche in Kellerräume und Waschküchen. Hier ist die Zahl der angezeigten Einbrüche immerhin leicht gesunken (2023: 279; 2024: 272). Gleichzeitig hat sich hier die Aufklärungsquote um 0,49 Prozentpunkte verbessert (2023: 4,66 Prozent; 5,15 Prozent).

Wohnungseinbrüche

Die erfassten Fälle von Wohnungseinbrüchen sind um 4,23 Prozent gestiegen (2023: 378 Fälle, 2024: 394 Fälle). Ein positiver Trend ist allerdings bei der Aufklärungsquote zu verzeichnen. Diese ist auf 19,80 Prozent gestiegen (2023: 10,32 Prozent). Die Anzahl der in dem Zusammenhang festgestellten Tatverdächtigen betrug im Berichtsjahr 2024 39 Tatverdächtige. Das ist eine Person mehr als im Vorjahr (2023: 38). Die Anzahl derjenigen unter 21 Jahren lag bei acht (2023: 5). Die Anzahl der nichtdeutschen Tatverdächtigen bei 22 (2023: 20).

Geschäftseinbrüche

Die Fallzahlen der Geschäftseinbrüche sind um 8,57 Prozent gesunken. Im Vorjahr wurden 35 Geschäfts-einbrüche registriert, im Jahr 2024 waren es mit 32 Einbrüchen drei weniger. Positiv festzustellen ist, dass die Aufklärungsquote hier deutlich gestiegen ist. Von 14,29 Prozent im Jahr 2023 auf 21,88 Prozent im Jahr darauf.

Taschendiebstahl

Im Jahr 2024 sind die Fälle von Taschendiebstahl noch einmal deutlich angestiegen und zwar auf insgesamt 722. Das sind 113 Taten mehr als im Vorjahr (2023: 609). Die Aufklärungsquote ist in diesem Deliktfeld um 0,37 Prozentpunkte gesunken und zwar auf 9,97 Prozent. Im Jahr 2023 waren es 10,34 Prozent.

Es wurden 30 Taschendiebe als Tatverdächtige ermittelt. Im Vorjahr waren es noch 28. Zwölf von ihnen waren unter 21 Jahren alt (2023: 11). 24 von ihnen hatten nicht die deutsche Staatsangehörigkeit (2023: 26).

Widerstand gegen die Staatsgewalt

Der Widerstand und tätlicher Angriff gegen Polizeivollzugsbeamte und ähnlich agierende Personen wurde im Jahr 2024 insgesamt 89 Mal registriert und ist somit um 20 Delikte im Vergleich zum Vorjahr gesunken (2023: 109).

Jugendkriminalität

Unter (Kinder- und) Jugendkriminalität versteht man alle Straftaten, die von Personen bis 21 Jahren begangen werden. Dabei werden Kinder (bis 13 Jahre) als Tatverdächtige geführt, auch wenn sie noch nicht strafmündig sind.

Im Jahr 2024 wurden mit insgesamt 294 weniger Tatverdächtige ermittelt, die unter 21 Jahren alt waren (2023: 1.904; 2024: 1.610). 1.610 Tatverdächtige waren im Jahr 2024 für insgesamt 1.754 Straftaten und damit für 9,95 Prozent der Gesamtkriminalität verantwortlich.

Im Jahr 2023 waren die 1.904 ermittelten Tatverdächtigen unter 21 Jahren für 2.343 Straftaten verantwortlich. Typische Delikte der Jugendkriminalität sind Diebstähle, Körperverletzungen, Straftaten nach dem BtMG, Sachbeschädigungen, Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung und Raubstraftaten.

Projekt "Gelbe Karte"

Wie kann man Heranwachsende erreichen und ihnen die Konsequenzen ihres Handelns nahebringen, wenn sie immer wieder straffällig werden? Eine Antwort darauf ist das Projekt "Gelbe Karte". Die Idee dahinter ist, dass junge Täter, die immer wieder polizeilich in Erscheinung treten und sich nicht einsichtig zeigen, schließlich eine "Gelbe Karte" bekommen. Das ist als Warnung zu verstehen. Nutzen die jungen Menschen diese nicht und erhalten schließlich die "Rote Karte", dann entscheidet das Straßenverkehrsamt, ob die Fahrerlaubnis entzogen bzw. die Erteilung versagt wird. Das Straßenverkehrsamt kann aber neben der Anordnung einer Fahrerlaubnissperre und dem Entzug der Fahrerlaubnis weitere wirksame Maßnahmen anordnen, wie die Anordnung eines MPU-Verfahrens oder der Verwehrung eines Antrags auf die Erteilung der Fahrerlaubnis.

Im Jahr 2024 wurden insgesamt 23 gelbe Karten (2023: 22) an die straffällig gewordenen Heranwachsenden versandt. Davon waren im Jahr 2024 drei Personen weiblich. Im Jahr 2023 war nur eine Person weiblich. Zwölf Adressaten waren unter 21 Jahre alt (2023: 15). Acht rote Karten wurden erteilt und an das Straßenverkehrsamt gemeldet (2023: 12). Darunter waren sechs Personen jünger als 21 Jahre (2023: 7). Eine Person ist von Seiten der Fahrerlaubnisbehörde dazu veranlasst worden, ein Aufbauseminar während der Probezeit zu besuchen.

Rückfragen bitte an:

Polizeipräsidium Oberhausen
Pressestelle
Telefon: 0208/826 22 22
E-Mail: pressestelle.oberhausen@polizei.nrw.de
https://oberhausen.polizei.nrw

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