POL-HH: 211010-1. Verstöße gegen nationale und internationale Vorschriften, ein gesunkenes Segelboot sowie eine Kollision eines Kreuzfahrtschiffes ziehen Ermittlungen der Wasserschutzpolizei nach sich
Hamburg (ots)
Tatzeiten: a. 06.10.2021 - 09.10.2021
b. 08.10.2021, 11:05 Uhr c. 08.10.2021, 16:42 Uhr d. 09.10.2021, 17:35 Uhr
Tatorte: a. Hamburger Hafen, Neuhöfer Kanal b. Hamburger Hafen, Am Ballinkai c. Hamburg-Rothenburgsort, Bille, Höhe Braune Brücke d. Hamburger Hafen, Norderelbe, Chicagokai
Nach vier voneinander unabhängigen Ereignissen ermittelt die Wasserschutzpolizei Hamburg wegen umweltrechtlicher sowie gefahrenrechtlicher Verstöße, wegen einer Gewässerverunreinigung sowie wegen einer Kollision eines Kreuzfahrtschiffs mit einer Kaimauer.
a. Im Rahmen einer Routinekontrolle über die Einhaltung der umweltrechtlichen Vorschriften im Seeverkehr stellten Beamte des Wasserschutzpolizeikommissariats 2 (WSPK 2) auf einem 229 m langen und unter der Flagge der Marshallinseln fahrenden Massengutschiff Verstöße gegen das "Internationalen Übereinkommen zur Verhütung der Meeresverschmutzung durch Schiffe" (MARPOL-Übereinkommen) sowie gegen die im Hamburger Hafen gültige Schwefelrichtlinie fest. Neben festgestellter Fehlmengen von mehr als 16 Kubikmetern Ölschlamm (fällt bei der Verwendung von Schwerölen in der Seeschifffahrt an) sowie mangelhafter Eintragungen im Maschinentagebuch beprobten die Beamten mit hochschwefeligem Kraftstoff verunreinigtes Dieselöl, welches in dieser Form für den Betrieb der Dieselgeneratoren sowie der Hauptmaschine nicht im Hamburger Hafen zugelassen ist. Neben der Wasserschutzpolizei waren die Umweltbehörde (BUKEA), die Berufsgenossenschaft Verkehr (BG-Verkehr) sowie das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) tätig. Es wurden insgesamt sechs Sicherheitsleistungen mit einer Gesamthöhe von 11.911 Euro eingezogen. Das Schiff, auf dem mittelweile die Mängel behoben wurden, kann morgen den Hamburger Hafen wie geplant verlassen.
b. Beamte des Wasserschutzpolizeikommissariats 3 (WSPK 3) entdeckten am Freitagvormittag von ihrem Streifenboot aus eine wasserseitig ausgebrachte Lotsenleiter. Das unter portugiesischer Flagge laufende Seeschiff, welches fest am Liegeplatz lag, wurden daraufhin kontrolliert. Die Beamten stellten hierbei mehrere Verstöße gegen den "Internationalen Code für die Gefahrenabwehr auf Schiffen und in Hafenanlagen" (ISPS-Code) fest. Das zuständige Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie legte eine Sicherheitsleistung von rund 1.053 Euro fest. Die Mängel wurden behoben.
c. Ein aus bislang ungeklärter Ursache gesunkenes Segelboot einer 55-Jährigen sorgte am Freitagnachmittag in der Bille für einen Einsatz der Wasserschutzpolizei. Die Beamten stellten vor Ort einen bunt schillernden Ölfilm von etwa 12.000 Quadratmetern fest und verständigten neben der Umweltbehörde (BUKEA)auch die Eigentümerin des Bootes. Der Umweltdienst der Feuerwehr brachte zudem Ölabsorptionsschläuche im betreffenden Bereich aus. Die Ermittlungen hinsichtlich der Gewässerverunreinigung dauern an.
d. Ein unter der Flagge der Bahamas fahrendes und mit 465 Personen besetztes Kreuzfahrtschiff kollidierte gestern am frühen Abend nach dem Ablegen mit der Kaimauer vom Chicagokai. Sowohl an der Kaianlage, als auch an einer dort installierten Seezeichenanlage sowie am Bug des Kreuzfahrtschiffs entstanden zum Teil erhebliche Sachschäden. Als mögliche Ursache für die Kollision kommt eine Fehleinschätzung seitens der Schiffsführung hinsichtlich der Wind- und Strömungsverhältnisse in Betracht. Ein durch die zuständige Berufsgenossenschaft Verkehr verhängtes vorläufiges Auslaufverbot wurde heute Morgen aufgehoben. Verletzt wurde durch diese Kollision niemand. Die Ermittlungen der Wasserschutzpolizei (WSPK 2) dauern an.
Ri.
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