POL-HH: 220209-2. Dumm gelaufen - Durchsuchung bei einem Drogenhändler führt auf die Spur zweier weiterer mutmaßlicher Dealer
Hamburg (ots)
Zeit: 08.02.2022
Ort: Hamburg-Rothenburgsort, Hamburg-Altona-Nord
Beamte des Rauschgiftdezernates im Landeskriminalamt (LKA 68) kamen gestern bei einer Durchsuchung in einem Mehrfamilienhaus in der Koldingstraße in Hamburg-Altona-Nord auf die Spur zweier weiterer mutmaßlicher Betäubungsmittelhändler. Rauschgiftspürhund "Whisper" bewies eine gute Nase.
Die Festnahme eines albanischen Beschuldigten (20) wegen der Übergabe von 15 Kugeln Kokain an einen Mittäter im Januar dieses Jahres hatten weitere Ermittlungen des Drogendezernats ausgelöst. Der 20-Jährige war mangels Haftgründen zunächst auf freiem Fuß verblieben. Die Auswertung bei ihm sichergestellter Beweismittel sowie die aufgenommenen Ermittlungen ergaben Hinweise auf einen von ihm schwunghaft betriebenen Straßendeal mit weiteren Tatverdächtigen sowie einen von ihm bestückten Drogenbunker auf einem Grünstreifen im Bereich des S-Bahnhofes Tiefstack.
Die Rauschgiftfahnder des LKA 68 (Straßendeal) beobachteten den 20-Jährigen dann gestern, wie er erneut dort einen Erdbunker bestückte. In der Folge entnahm ein 31-jähriger Landsmann dort Betäubungsmittel und verteilte dies an drei weitere Albaner (19, 20 und 26). Bei der anschließenden Überprüfung der Personen stellten die Beamten lediglich noch bei dem 19-Jährigen eine Kugel mit mutmaßlich Kokain im Mundraum fest, die anderen Tatverdächtigen hatten augenscheinlich unmittelbar vor der Festnahme Kokainkugeln verschluckt. Die Drogenfahnder stellten bei den Beschuldigten insgesamt 845 Euro mutmaßliches Dealgeld sicher sowie in dem Erddepot insgesamt 105 Kugeln Kokain. Zudem wurde die Wohnung des im Januar bereits festgenommenen 20-Jährigen in Hamburg-Altona-Nord durchsucht, wo weiteres Beweismaterial (u.a. Mobiltelefone) sichergestellt wurde. Der 26-Jährige wurde mangels Haftgründen nach erkennungsdienstlicher Behandlung entlassen, die vier anderen Tatverdächtigen einem Haftrichter zugeführt.
Die Ermittler setzten für die Durchsuchung der vom 20-Jährigen unangemeldet genutzten Wohnung den Rauschgiftspürhund "Whisper" ein. Dabei zeigte der Hund einen möglichen Drogenfund in einem verschlossenen Kellerraum des Mehrfamilienhauses an, der nicht zur Wohnung des 20-Jährigen gehörte. Ein auf dem Eilwege vom Amtsgericht Hamburg erlassener Durchsuchungsbeschluss führte nach Öffnung dieses Kellerraumes zum Auffinden von über 200 Gramm Marihuana und einer scharfen Schusswaffe vom Typ Walther PPK (Kaliber 22 mm) mit insgesamt 46 Patronen. Der Kellerraum konnte einem 59-jährigen Deutschen zugeordnet werden, für dessen Wohnung in diesem Mehrfamilienhaus ein weiterer Eilbeschluss zur Durchsuchung vom Amtsgericht erging. Der 59-Jährige wurde in der Wohnung angetroffen und nach Abschluss der kriminalpolizeilichen Maßnahmen ebenfalls einem Haftrichter zugeführt.
Während die Ermittler bereits den zweiten Durchsuchungsbeschluss vollstreckten, wollte ein weiterer Bewohner des Hauses seine Wohnung betreten. Dabei nahmen die Einsatzkräfte aus der kurz offenstehenden Wohnungstür deutlich erkennbar Marihuanageruch wahr. Der 34-jährige Deutsche öffnete auf Klingeln nicht, so dass die Beamten diese Wohnung zur Verhinderung von Beweismittelvernichtung auf Grund von Gefahr im Verzuge sofort betraten. Der Tatverdächtige räumte umgehend den Besitz von Marihuana ein. Die Beamten stellten insgesamt 46 Gramm des Betäubungsmittels sowie weitere Beweismittel sicher. Der Beschuldigte wurde nach Abschluss der kriminalpolizeilichen Maßnahmen vor Ort entlassen.
Veh.
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