POL-HH: 230825-3. Großer Waffenfund bei Vollstreckung eines Durchsuchungsbeschlusses in Hamburg-Eidelstedt
Hamburg (ots)
Zeit: 24.08.2023, ab 06:00 Uhr; Ort: Hamburg-Eidelstedt, Furchenacker
Ermittler des Staatsschutzes im Landeskriminalamt (LKA 73) vollstreckten am Donnerstagmorgen einen Durchsuchungsbeschluss bei einem 51-jährigen Deutschen. Der Mann steht im Verdacht, rechte Bilder verbreitet zu haben. Bei der Durchsuchung stellten die Polizisten eine große Anzahl von Waffen fest.
Im Zusammenhang mit einem Ermittlungsverfahren des Landeskriminalamts Bayern geriet der 51-Jährige in den Fokus des Hamburger Staatsschutzes. Intensive Ermittlungen erhärteten den Verdacht, dass der Mann im Jahr 2020 in einer Messenger-Gruppe ikonenhafte Hitler-Bilder veröffentlicht haben soll.
Aufgrund dieser Erkenntnisse erwirkte die Staatsanwaltschaft Hamburg beim Amtsgericht einen Durchsuchungsbeschluss für die Wohnanschrift des Beschuldigten. Im Zuge der Ermittlungen wurde den Beamten weiterhin bekannt, dass der Mann, auch im Zusammenhang mit seiner Ausübung als Jäger, legal annähernd 40 Kurz- und Langwaffen sowie Munition besitzen soll. Daher kam bei der Vollstreckung des Durchsuchungsbeschlusses gestern Morgen auch das Spezialeisatzkommando (SEK) des Landeskriminalamts (LKA 24) zum Einsatz.
Zudem waren bei der Vollstreckungsmaßnahme im Furchenacker auch Außendienstmitarbeiter der Hamburger Waffenbehörde vor Ort, um unter anderem die korrekte Aufbewahrung der Waffen zu überprüfen.
Der Tatverdächtige konnte zu diesem Zeitpunkt nicht in seiner Wohnung angetroffen werden.
Allerdings fanden die Ermittler neben den legalen Schusswaffen noch eine Vielzahl weiterer Schreckschusswaffen, über einhundert Messer und Dolche, eine Armbrust, mehrere Bajonette und über 10.000 Schuss Munition auf. Darüber hinaus entdeckten die Beamten vier, nach derzeitigen Erkenntnissen nicht zündfähige, Handgranaten und mehrere Magazine eines Schnellfeuergewehres (HK G3).
Die Waffen- und Munitionsteile lagen teilweise offen und somit nicht ordnungsgemäß verwahrt in den Zimmern der Wohnung, woraufhin die Beamten zunächst alle Fundstücke sicherstellten.
Darüber hinaus stellten sie neben elektronischen Geräten noch weitere Beweismittel sicher.
Im Verlauf des Vormittags erhielten die Ermittler Hinweise auf den Aufenthaltsort des Tatverdächtigen, der daraufhin zeitnah durch Einsatzkräfte des Hamburger SEK im Bereich Pinneberg, Schleswig-Holstein, vorläufig festgenommen wurde. Nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen wurde er später wieder von der Polizei entlassen, da keine Haftgründe vorlagen.
Neben dem Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen leiteten die Kriminalbeamten weitere Verfahren wegen des Verdachts des Verstoßes gegen das Kriegswaffenkontrollgesetz, das Sprengstoffgesetz und das Waffengesetz ein.
Darüber hinaus widerruft die Waffenbehörde dem 51-Jährigen die waffenrechtlichen Erlaubnisse und verfügt ein Waffen- und Munitionsbesitzverbot. Dieses wurde zur sofortigen Vollziehung angeordnet, sodass die sichergestellten Waffen, Waffenteile, Munition und verbotenen Gegenstände bis auf Weiteres in polizeilicher Verwahrung bleiben.
Ebenso wird das Sprengstoffreferat des Amts für Arbeitsschutz in den Sachverhalt mit eingebunden.
Die Ermittlungen dauern an.
Mx.
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