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Bundespolizeidirektion München: Mit über 100 Personen im Boot von der Türkei nach Italien - Teure Familienschleusung endet mit Grenzkontrolle - Fahrer in Haft

Bundespolizeidirektion München: Mit über 100 Personen im Boot von der Türkei nach Italien - Teure Familienschleusung endet mit Grenzkontrolle - Fahrer in Haft
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Rosenheim / A93 (ots)

Am Sonntag (14. Oktober) hat das Amtsgericht in Rosenheim die Untersuchungshaft eines Afghanen angeordnet. Der 20-Jährige war von der Bundespolizei auf der Inntalautobahn festgenommen worden. Er wird beschuldigt, sechs Iraker in einem nicht versicherten Auto mit fünf Sitzplätzen gegen Bezahlung illegal über die Grenze gebracht zu haben.

Bei den Geschleusten, die sich nicht ausweisen konnten, handelt es sich um eine irakische Familie mit kurdischer Abstammung. Neben dem Fahrer befanden sich vier Kinder im Alter von einem, drei, sieben und zwölf Jahren zusammen mit der 31-jährigen Mutter und dem 37-jährigen Vater in dem Wagen. Die erforderlichen Kindersitze waren nicht vorhanden. Das jüngste Kind musste hinten auf dem Schoß des Vaters liegen. Den Nachweis einer Pflichtversicherung für das Fahrzeug mit italienischen Nummernschildern konnte der afghanische Fahrzeugführer, der in Italien registriert ist, nicht erbringen. Bei seiner Durchsuchung fanden die Bundespolizisten auch noch eine kleinere Menge Haschisch.

Nach ersten Ermittlungen handelt es sich bei der auf der A93 beendeten Fahrt um die letzte Etappe einer organisierten Schleusung, die 14.500 Dollar gekostet haben soll. Der Beförderung von Italien nach Deutschland, die 800 Euro gekostet habe, sei Angaben des geschleusten Familienvaters zufolge eine Bootsfahrt mit über 100 Personen von der Türkei zum italienischen Festland vorausgegangen.

Nach Abschluss der bundespolizeilichen Maßnahmen wurde die Familie an eine Aufnahmeeinrichtung für Flüchtlinge weitergeleitet. Den mutmaßlichen Schleuser lieferte die Rosenheimer Bundespolizei in ein Gefängnis ein. Auf richterliche Anordnung hin, hatte er die Untersuchungshaft anzutreten. Der Afghane wird sich voraussichtlich schon bald wegen Einschleusens von Ausländern, der illegalen Einfuhr von Drogen, des Verstoßes gegen das Pflichtversicherungsgesetz sowie der unzulässigen Beförderung verantworten müssen.

Rückfragen bitte an:

Rainer Scharf (MSc)
Bundespolizeiinspektion Rosenheim
Burgfriedstraße 34 - 83024 Rosenheim
Telefon: 08031 80 26 2200
E-Mail: bpoli.rosenheim.oea@polizei.bund.de

Die Bundespolizeiinspektion Rosenheim liegt an der Schnittstelle
zweier Hauptschleuserrouten, der Balkan- und der Brennerroute. In
einem rund 200 Kilometer langen Abschnitt des
deutsch-österreichischen Grenzgebiets begegnen die etwa 420
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der illegalen Migration und gehen
vor allem gegen die Schleusungskriminalität vor. Der bahn- und
grenzpolizeiliche Verantwortungsbereich erstreckt sich auf die
Landkreise Miesbach, Bad Tölz-Wolfratshausen, Garmisch-Partenkirchen
sowie auf die Stadt und den Landkreis Rosenheim. Auf über 410
Bahnkilometern und in etwa 70 Bahnhöfen und Haltepunkten sorgen die
Bundespolizisten zwischen Chiemsee und Zugspitze für die Sicherheit
der Bahnreisenden. Weitere Informationen zur Bundespolizei erhalten
Sie unter www.bundespolizei.de oder oben genannter Kontaktadresse.

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