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Bundespolizeidirektion München

Bundespolizeidirektion München: Lkw-Fahrer setzt Migrantengruppe bei Kiefersfelden ab
Bundespolizei ermittelt wegen gefährlicher Lkw-Schleusung

Bundespolizeidirektion München: Lkw-Fahrer setzt Migrantengruppe bei Kiefersfelden ab / Bundespolizei ermittelt wegen gefährlicher Lkw-Schleusung
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Kiefersfelden / Rosenheim (ots)

Am Dienstagnachmittag (8. September) klingelten sechs Afghanen an einer von ihnen zufällig ausgewählten Wohnungstür in Kiefersfelden. Sie erkundigten sich, ob sie Deutschland bereits erreicht hätten. Kurz darauf nahm die verständigte Bundespolizei die Migranten in Gewahrsam. Ersten Erkenntnissen zufolge war die sechsköpfige Gruppe zuvor in unmittelbarer Nähe zur Inntalautobahn von einem Lkw-Fahrer abgesetzt worden. Offenbar hatten die zwei Minderjährigen und vier Erwachsenen eine mehrtägige Schleusung auf der Ladefläche eines Lastkraftwagens hinter sich. Ihren Angaben zufolge ließen sich die Organisatoren dieser illegalen Tour ihre Dienste teuer bezahlen.

Gegenüber den Bundespolizisten konnte sich keine der sechs Personen ausweisen. Sie erklärten vor den kriegerischen Auseinandersetzungen in ihrer afghanischen Heimat geflohen zu sein. Für ihre Flucht hätten sie sich Schleppern anvertraut. Diese hätten die Schleusung etappenweise organisiert und hierfür insgesamt bis zu 13.000 Dollar pro Person verlangt. Allein für die letzte Lkw-Etappe, die am Sonntag in Serbien begonnen hätte, wären trotz der widrigen Umstände zwischen der Ladung jeweils etwa 4.000 Euro veranschlagt worden. Die Schulden, die sie bei den Schleusern gemacht haben, hätten sie letztlich abarbeiten müssen.

Gegen den unbekannten Lkw-Fahrer, der die sechs afghanischen Staatsangehörigen bei Kiefersfelden abgesetzt haben soll, ermittelt die Rosenheimer Bundespolizei wegen Einschleusens von Ausländern. Da die Migranten aber weder zum Fahrer noch zum Lastkraftwagen hinreichende Angaben machen konnten oder wollten, gestalten sich die Ermittlungen bislang schwierig. Nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen konnten die minderjährigen Afghanen im Alter von 15 und 16 Jahren der Obhut des Jugendamtes anvertraut werden. Drei der vier erwachsenen Geschleusten, 27, 32 und 46 Jahre alt, wurden einer Aufnahmestelle für Flüchtlinge zugeleitet. Der vierte Mann wird voraussichtlich nach Griechenland zurückgeschoben werden. Der 22-Jährige befindet sich den Nachforschungen der Bundespolizei zufolge dort bereits in einem Asylverfahren.

Rückfragen bitte an:

Rainer Scharf
Bundespolizeiinspektion Rosenheim
Burgfriedstraße 34 - 83024 Rosenheim
Telefon: 08031 80 26 2200
E-Mail: bpoli.rosenheim.oea@polizei.bund.de

Die Bundespolizeiinspektion Rosenheim liegt an der Schnittstelle
zweier Hauptschleuserrouten, der Balkan- und der Brennerroute. Sie
geht zwischen Chiemsee und Zugspitze besonders gegen die
Schleusungskriminalität vor. Im etwa 200 Kilometer langen Abschnitt
des deutsch-österreichischen Grenzgebiets wirkt sie zudem der
ungeregelten, illegalen Migration entgegen. Ferner sorgt die
Rosenheimer Bundespolizeiinspektion auf rund 370 Bahnkilometern und
in etwa 70 Bahnhöfen und Haltepunkten für die Sicherheit von
Bahnreisenden oder Bahnanlagen. Der bahn- und grenzpolizeiliche
Verantwortungsbereich der rund 450 Inspektionsangehörigen erstreckt
sich auf die Landkreise Miesbach, Bad Tölz-Wolfratshausen,
Garmisch-Partenkirchen sowie auf die Stadt und den Landkreis
Rosenheim. Weitere Informationen erhalten Sie über oben genannte
Kontaktadresse, unter www.twitter.com/bpol_by oder
www.bundespolizei.de.

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