Bundespolizeidirektion München
Bundespolizeidirektion München: Grenzpolizeiliche Bilanz 2021 der Bundespolizei in Bayern: Anstieg bei den unerlaubten Einreisen, zudem zahlreiche Fahndungstreffer und Schleuserfestnahmen
München (ots)
München - Die Bundespolizei in Bayern hat im vergangenen Jahr rund 15.700 illegale Einreisen angezeigt. Dies ist ein Anstieg um 17 Prozent gegenüber dem Vorjahr (~13.400). Die Beamten nahmen zudem mehr als 1.000 Schleuser fest und vollstreckten rund 3.200 Haftbefehle.
Die deutsch-österreichische Grenze ist dabei mit über 11.700 unerlaubten Einreisen nach wie vor Schwerpunkt der grenzpolizeilichen Arbeit. An der deutsch-tschechischen Grenze erfasste die Bundespolizei knapp 2.700 und am Flughafen München knapp 600 illegale Grenzübertritte.
Die unerlaubt eingereisten Personen nutzten im vergangenen Jahr überwiegend einen Pkw oder einen Zug, um nach Deutschland zu gelangen. Die Migranten stammten vor allem aus Syrien, aus Afghanistan, aus der Türkei, aus Albanien und aus dem Irak. Die Beamten der Bundespolizei haben viele der festgestellten unerlaubten Einreisen verhindern beziehungsweise unterbinden können. Sie wiesen insgesamt rund 8.250 Personen an der Grenze zurück, die meisten davon - mehr als 7.600 - an der deutsch-österreichischen Grenze.
Die Bundespolizeibeamten nahmen zudem im Jahr 2021 mehr als 1.000 Schleuser fest, die insgesamt fast 3.400 Personen illegal über die Grenze gebracht hatten.
Bei den polizeilichen Kontrollen landeten die Bundespolizisten im Jahr 2021 fast 26.500 Fahndungstreffer und vollstreckten dabei rund 3.200 Haftbefehle.
Fallbeispiele:
1) Im Mai entdeckten Bundespolizisten 11 türkische Staatsangehörige in einem Lkw-Anhänger. Diese bezahlten dem türkischem Lkw-Fahrer insgesamt 66.000 Euro für die Fahrt von Rumänien nach Deutschland. Ermittler konnten dem Fahrer zusätzlich eine Absetzung von 5 Personen wenige Tage zuvor nachweisen. Der Mann wurde mittlerweile zu 2 Jahren und 10 Monaten Freiheitsstrafe ohne Bewährung verurteilt. (Foto Schleusung)
2) Bei einem Überwachungsflug eines Bundespolizei-Hubschraubers im September über der Bahnstrecke zwischen Kufstein und Rosenheim entdeckte die Besatzung eine aufgeschlitzte Plane an einem auf der Schiene transportierten Lkw-Auflieger. Bei der anschließenden Kontrolle in Raubling stellten die Beamten 11 türkische beziehungsweise palästinensische Staatsangehörige fest, darunter 3 Minderjährige plus ein Baby. (Foto: aufgeschlitzte Plane)
3) Freilassinger Bundespolizisten haben im November einen mit Haftbefehl gesuchten 24-jährigen Somalier festgenommen. Der Mann war wegen Mordversuchs gesucht worden und wollte sich vor der Kontrolle in der Zugtoilette verstecken.
4) Im Januar entdeckten die Fahnder der Freilassinger Bundespolizei auf der A8 unter dem Beifahrersitz eines Kleintransporters zwei Einkaufstüten, die randvoll mit Geldscheinen gepackt waren. Die Beamten beschlagnahmten insgesamt 350.000 Euro und nahmen den Fahrer, einen 32-jährigen Slowenen, wegen Geldwäscheverdachts fest. (Foto: Geld)
5) Im August hat die Kemptner Bundespolizei auf der A7 einen 24-jährigen Albaner als mutmaßlichen Drogenschmuggler gestoppt. Nachdem Drogentests im Auto positiv ausgefallen waren, durchsuchten die Beamten zusammen mit den Kollegen von der Grenzpolizeiinspektion Pfronten das Auto und fanden in professionellen Verstecken fünf Kilogramm Kokain. (Foto: Drogenversteck)
6) Am 16. Dezember hielten die Bundespolizeifahnder aus Selb vier junge Männer in einem Auto auf der B 303 an. Die Beamten fanden und beschlagnahmten in dem Auto anschließend 55 Kilogramm an gefährlicher und verbotener Pyrotechnik sowie eine zugriffsbereite Schreckschusspistole mit Munition.
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Hintergrund: Die rund 5.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der
Bundespolizeidirektion München sorgen für ein sicheres Reisen im
Freistaat Bayern. Neben der Bekämpfung der grenzüberschreitenden
Kriminalität (1.175 km Grenzlänge, davon zu Österreich 815 km und zu
Tschechien 360 km) ist die Bundespolizeidirektion München auch
zuständig für den Schutz der Bahn (mehr als 1.000
Bahnhöfe/Haltepunkte und 6.200 Schienenkilometer) sowie für die
Passkontrollen und die Luftsicherheit am Münchner Flughafen.
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