Bundespolizeidirektion München
Bundespolizeidirektion München: Schrecksekunden am Hauptbahnhof: Kinderwagen rollt ins S-Bahngleis und wird überfahren
München (ots)
Am Dienstagnachmittag (14. März) mussten zwei DB-Mitarbeiter, die im Tiefgeschoss des Hauptbahnhofes Zeugen eines ins Gleis stürzenden und von einer S-Bahn überrollten Kinderwagens geworden waren, ihren Dienst abbrechen. Was sie zunächst nicht wussten, der Kinderwagen war leer.
Kurz nach 14:30 Uhr informierte die Notfallleitstelle der Deutschen Bahn die Bundespolizei über einen im Hauptbahnhof ins Gleis gestürzten und von einer S-Bahn überrollten Kinderwagen. Ermittlungen ergaben, dass der Triebfahrzeugführer durch Passanten mittels Handzeichen auf den Vorfall aufmerksam gemacht worden war. Der mit der S8 (Herrsching - Flughafen) in den Haltepunkt einfahrende 42-Jährige leitete sofort eine Schnellbremsung ein, konnte ein Überrollen des Kinderwagens aber nicht mehr verhindern. Der Kinderwagen lag etwa 20 m nach Bahnsteigbeginn unter der S-Bahn im Gleis und wurde durch die S-Bahn ca. 10 m weit überrollt.
Die für den Kinderwagen verantwortliche, eine 65-Jährige aus Moosach, die sich mit zwei Enkelkindern (drei und fünf Jahre alt) am Bahnsteig befand, hatte den Kinderwagen "kurz" unbeaufsichtigt und aus den Augen gelassen. Sofort konnte sie Umstehenden und Rettungskräften erklären, dass der Kinderwagen unbesetzt war und leer ins Gleis gestürzt war. Eine 59-jährige DB-Mitarbeiterin der örtlichen Bahnsteigaufsicht, die den Vorfall erkannte und ebenfalls den Nothalt drückte sowie Rettungsmaßnahmen einleitete, sowie der betroffene Triebfahrzeugführer mussten aufgrund eines erlittenen Schockzustands abgelöst werden. Beide Gleise im Tiefbahnhof waren zur Bergung rund 45 Minuten gesperrt. Dies führte zu erheblichen Auswirkungen im anrollenden Feierabendverkehr.
Die Bundespolizei hat Ermittlungen wegen eines gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr eingeleitet. Der Vorfall war aufgrund der hohen Frequentierung des Mittelbahnsteigs äußerst öffentlichkeitswirksam. Weitere Personen, die den Vorfall sahen und ggf. ebenfalls einen Schock erlitten, meldeten sich im Nachgang nicht bei der Bundespolizei.
Nach Abschluss aller polizeilichen Maßnahmen vor Ort informierte die Bundespolizei den Vater der Kinder telefonisch und teilte ihm mit, dass sich die Oma mit den beiden Buben - unverletzt - auf dem Heimweg befindet.
Die Bundespolizei bittet darum, darauf zu achten an Bahnsteigen Kinderwägen und andere, mit Rädern ausgestattete Gegenstände gegen Wegrollen zu sichern und stets im Auge zu behalten. Oft genügt ein Windzug einer ein- oder vorbeifahrenden Bahn, dass sich derartige Gegenstände selbständig in Bewegung setzen. Sprechen sie ggf. auch Mitreisende an und bitten diese um die Sicherung oder das Halten sofern sie anderweitig, z.B. durch Kinder, abgelenkt werden.
Die anhängende Bilder zum Vorfall können zu redaktionellen Zwecken mit dem Zusatz "Bundespolizei" im Zusammenhang mit dieser Pressemitteilung verwendet werden.
Rückfragen bitte an:
Wolfgang Hauner
Bundespolizeiinspektion München
Denisstraße 1 - 80335 München
Telefon: 089 515 550 1102
E-Mail: bpoli.muenchen.oea@polizei.bund.de
Die Bundespolizeiinspektion München ist zuständig für die
polizeiliche Gefahrenabwehr und Strafverfolgung im Bereich der
Anlagen der Deutschen Bahn und im größten deutschen S-Bahnnetz mit
über 210 Bahnhöfen und Haltepunkten auf 440 Streckenkilometern. Zum
räumlichen Zuständigkeitsbereich der Bundespolizeiinspektion München
gehören drei der vier größten bayerischen Bahnhöfe. Er umfasst neben
der Landeshauptstadt und dem Landkreis München die benachbarten
Landkreise Bad Tölz-Wolfratshausen, Dachau, Ebersberg, Erding,
Freising, Fürstenfeldbruck, Landsberg am Lech und Starnberg.
Sie finden unsere Wache im Münchner Hauptbahnhof unmittelbar neben
Gleis 26. Das Revier befindet sich im Ostbahnhof in München und der
Dienstsitz für die nichtoperativen Bereiche mit dem Ermittlungsdienst
befindet sich in der Denisstraße 1, rund 700m fußläufig vom
Hauptbahnhof entfernt. Zudem gibt es Diensträume in Pasing und
Freising.
Telefonisch sind wir rund um die Uhr unter 089 / 515550 - 1111 zu
erreichen. Weitere Informationen erhalten Sie unter
www.bundespolizei.de oder oben genannter Kontaktadresse.
Original-Content von: Bundespolizeidirektion München, übermittelt durch news aktuell