Bundespolizeidirektion München
Bundespolizeidirektion München: Bundespolizei beendet bezahlte Beförderung
Mutmaßlicher Schleuser aus Schweden auf A8 gefasst
Rohrdorf (A8) / Rosenheim (ots)
Fahnder der Bundespolizei haben am Donnerstag (13. April) an der A8 auf Höhe Rohrdorf einen mutmaßlichen Schleuser festgenommen. Der syrische Pkw-Fahrer stand unter Drogeneinfluss. Einen Führerschein besaß er nicht. Mit seinem Wagen beförderte er gegen Bezahlung vier Migranten, die ursprünglich aus Syrien stammen. Das Rosenheimer Amtsgericht ordnete seine Untersuchungshaft an.
In der Tank- und Rastanlage Samerberg Nord kontrollierten die Bundespolizisten die fünf Insassen eines in Schweden zugelassenen Autos, das in Fahrtrichtung München unterwegs war. Der syrische Fahrzeugführer wies sich mit einer Identitätskarte aus, die lediglich seinen rechtmäßigen Aufenthalt in Schweden bestätigt. Wie er verfügten auch seine Mitfahrer über keine Papiere, die für die Einreise in die Bundesrepublik erforderlich gewesen wären.
Fahrer ohne Führerschein und unter Drogeneinfluss
Eine Fahrerlaubnis konnte der Mann am Steuer nicht nachweisen. Die Beamten nahmen den 25-Jährigen fest und stellten den Wagen sicher. Der mutmaßliche Schleuser wurde getrennt von seinen vier Begleitern zur Bundespolizeiinspektion nach Rosenheim gebracht. Dort erklärte der Mann, dass er zum Vorwurf der Schleuserei keine Angaben machen wollte. Dem Antrag der Staatsanwaltschaft entsprechend wurde er auf richterliche Anordnung hin in Untersuchungshaft genommen und in die Justizvollzugsanstalt Traunstein eingeliefert. Gegen ihn wird wegen Einschleusens von Ausländern, unerlaubter Einreise und Fahrens ohne Fahrerlaubnis sowie wegen des Führens eines Fahrzeugs unter Drogeneinfluss ermittelt. Die Fahnder hatten bei der Kontrolle im Pkw deutlich Marihuana-Geruch wahrgenommen. Der Fahrer gestand ein, entsprechende Rauschmittel konsumiert zu haben. Ein Drogentest bestätigte dies.
Ermittler gehen von krimineller Organisation aus
Die vier offenkundig geschleusten Mitfahrer erklärten, bereits vor Monaten aus Syrien geflohen zu sein. Hierfür mussten die drei Männer, 32, 44 und 48 Jahre alt, und die 47-jährige Frau nach ersten Erkenntnissen pro Person mehrere tausend Euro zahlen. Allein die letzte Etappe von Wien aus soll jeden der Migranten 500 Euro gekostet haben. Für die Fahrt nach Österreich kommt den Angaben zufolge auch eine Schleusung in einem Lkw in Betracht. Die Syrerin berichtete, dass sie sich in Rumänien ein "Visum" für 7.000 Dollar kaufen musste. Da sie nicht über diesen Betrag verfügte, sollte sie die Summe als Reinigungskraft abarbeiten. Die Ermittler der Rosenheimer Bundespolizei gehen vor dem Hintergrund der Schilderungen der Migranten davon aus, dass eine kriminelle Organisation die etappenweise Beförderung der Personen geplant hatte.
Geschleuste bereits in anderen Ländern registriert
Wie sich im Verlauf der weiteren Recherchen herausstellte, sind die vier Geschleusten bereits in anderen europäischen Ländern gemeldet. Sie waren in der Vergangenheit in Rumänien, Kroatien und Österreich registriert worden. Daher veranlasste die Bundespolizei, dass sie in diese Länder zurückkehren müssen. Auf richterlichen Beschluss hin wurden drei von ihnen zur Sicherung ihrer Rückführung in Haft genommen. Sie sind in Hof beziehungsweise am Münchner Flughafen in Abschiebehafteinrichtungen eingeliefert worden. Den vierten Migranten aus der Gruppe hat die Bundespolizei unmittelbar den österreichischen Behörden überstellt.
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