Bundespolizeidirektion München
Bundespolizeidirektion München: Bundespolizisten erkennen Urkundenfälschung
Sexuelle Belästigung
Schnellbremsung wegen Person im Gleis
München (ots)
Am Freitagnachmittag (25. August) wurden durch das Erkennen eines verfälschten Ausweises zahlreiche weitere Straftaten bekannt. Zudem kam es am Nachmittag zu einer sexuellen Belästigung in einem ICE auf der Fahrt von Nürnberg nach München. Am Samstagmorgen (26. August) musste ein Güterzug wegen einer Person im Gleis im Bereich Karlsfeld eine Schnellbremsung einleiten.
* Um 16 Uhr wurden im ICE 623, aus Nürnberg kommend, zwei Personen ohne Fahrschein gemeldet. Beim Endhalt im Hauptbahnhof München wurden die beiden, ein 39-jähriger Russe und dessen 82-jährige Mutter, durch die Bundespolizei zwecks Schutz privater Rechte einer Kontrolle unterzogen. Dabei wiesen sich beide jeweils mit einem italienischen Reiseausweis für Flüchtlinge aus. Als den Bundespolizisten Fälschungsmerkmale auffielen, wurde der 39-Jährige am Bahnsteig aggressiv und weigerte sich, weitere Dokumente auszuhändigen. Erst nach der Mitnahme zur Wache zeigten beide je eine italienische ID-Karte vor. Auch hier bestand der Verdacht der Fälschung. Bei einer Durchsuchung des mitgeführten Reisegepäcks wurden weitere italienische sowie französische Dokumente aufgefunden, die ebenfalls Fälschungsmerkmale aufwiesen. Zudem wurde eine italienische Krankenversicherungskarte, ausgestellt auf eine andere Person, aufgefunden. Des Weiteren wurden mehrere Speichermedien, mit gespeicherten, nicht auf den 39-Jährigen ausgestellte Ausweisdokumenten aufgefunden. Zudem wurden im Gepäck kinderpornografische Fotos (Nacktfotos von männlichen Kleinkindern) aufgefunden. In der Dienststelle wurde der Russe zunehmend aggressiver, weigerte sich zur Durchsuchung die Verwahrräume zu betreten und leistete den Beamten Widerstand. Verletzt wurde dabei niemand. Die Dokumente weisen diverse Fälschungsmerkmale auf, wie das Verfälschen von Ausweisnummern oder der Staatsangehörigkeit bzw. der Gültigkeit des Grenzübertritts durch mechanische Rasur, Hintergrunddrucke eines Tintenstrahldruckes oder optisch variable Elemente deren Kippeffekte fehlerhaft sind. Gegen den 39-Jährigen, der sich seit April 2022 in der Bundesrepublik aufhält, wird wegen des Verdachts der Urkundenfälschung, wegen Widerstandes gegen Vollstreckungsbeamte, des Verschaffens falscher amtlichen Ausweisdokumente sowie des Erschleichens von Leistungen ermittelt. Die Mutter wird der Urkundenfälschung, des Verschaffens falscher amtlichen Ausweisdokumente sowie des Erschleichens von Leistungen verdächtigt. Beide wurden nach Rücksprache mit der Staatsanwaltschaft München I dem Haftrichter vorgeführt. Ermittlungen zur Herkunft der kinderpornografischen Bilder eingeleitet.
* Im ICE 537 war es gegen 16:45 Uhr auf dem Weg von Würzburg nach München zu einer sexuellen Belästigung gekommen. Ein 21-jähriger Deutscher war mehrfach im Schnellzug hin- und hergegangen. Als er hinter einer 27-jährigen Deutschen zum Stehen kam, die sich im Gang aufhielt, ergriff er mit beiden Händen unvermittelt die Hüfte der Frau aus Isen, Lkr. Erding. Als die Geschädigte zur Seite auswich, lächelte sie der 21-Jährige aus Welden, Lkr. Augsburg, an und ging an ihr vorbei. Die Geschädigte teilte ihrem Ehemann den Sachverhalt mit, der sich einem in Uniform privat reisenden Bundespolizisten im Zug zuwandte. Dieser stellte den 21-Jährigen und übergab ihn in München den Kollegen. Nach Abschluss aller polizeilichen Maßnahmen wurde der 21-Jährige auf freiem Fuß belassen. Gegen ihn wurden Ermittlungen wegen sexueller Belästigung sowie, da er ohne Fahrschein reiste, wegen Erschleichen von Leistungen eingeleitet.
* Gegen 06:45 Uhr am Samstagmorgen (26. August) erkannte ein Lokführer eines Güterzuges in der Nähe des Haltepunktes Karlsfeld eine Person im Gleisbereich. Er leitete eine Schnellbremsung ein um eine Kollision zu verhindern, kam rund 25 Meter hinter der Person, die sich nun neben den Gleisen befand, zum Stehen. Anschließend, als sein zum Bremszeitunkt rund 60 Stundenkilometer schneller Zug stand, begab er sich zu dem Mann, einem 28-jährigen Ukrainer, und verständigte die Bundespolizei. Ursächlich für seinen Aufenthalt zwischen der Schallmauer und den Gleisen dürften die 0,97 Promille gewesen sein, die ein Atemalkoholtest zu Tage förderte. Durch die rund einstündige Gleissperrung kam es zu zahlreichen Verspätungen im Bahnverkehr. Die Bundespolizei hat gegen den wohnsitzlosen Ukrainer Ermittlungen wegen gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr eingeleitet.
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